Luca de Meo tritt als Chef von Renault zurück

Automobil Revue | 16.06.2025

Der Italiener stand fünf Jahre an der Spitze der Renault Group und wird nach Medienberichten CEO des Luxusgüterkonzerns Kering (Gucci, Yves St. Laurent).

Luca de Meo Renault

Luca de Meo

Der Wechsel kommt zumindest für Aussenstehende überraschend, denn de Meo hat in den vergangenen fünf Jahren den Renault-Konzern vom Kopf auf die Füsse gestellt und den Transformationsprozess Richtung Elektromobilität vorangetrieben. Er hatte das Amt nach der Verhaftung seines Vorgängers Carlo Ghosn übernommen und 2021 die «Renaulution» mit Fokus auf profitable Modelle ausgerufen. Im vergangenen Jahr schrieb der Konzern Rekordergebnisse.

«Fünf Jahre lang hat Luca de Meo daran gearbeitet, die Renault Group wieder an ihren angestammten Platz zurückzuführen. Unter seiner Führung steht unser Unternehmen heute auf einem gesunden Fundament, verfügt über ein beeindruckendes Produktportfolio und ist zurück auf Wachstumskurs», war Jean-Dominique Senard, Verwaltungsratsvorsitzende der Renault-Group, nicht sparsam mit Komplimenten.

Der Verwaltungsrat akzeptierte den Rücktrittswunsch von Luca de Meo, noch rund einen Monat bis zum 15. Juli 2025 wird er im Amt bleiben. Über einen Nachfolger gab es noch keine Hinweise.

Wohin es Luca de Meo ziehen wird, scheint da klarer. Renault selbst spricht in seiner Erklärung davon, er wolle sich «neuen Herausforderungen ausserhalb der Automobilbranche widmen». Die französische Tageszeitung «Le Figaro» berichtet, er werde CEO des Luxusgüterkonzerns Kering des französischen Milliardärs Francois-Henri Pinault. Zu Kering gehören Luxusmarken wie Gucci oder Yves St. Laurent.

Luca de Meo begründete seinen Abschied offiziell so: «Es kommt der Moment im Leben, in dem man weiss: Die Aufgabe ist erfüllt. In weniger als fünf Jahren haben wir bei der Renault Group enorme Herausforderungen gemeistert – und Dinge erreicht, die viele für unmöglich hielten. Heute sprechen die Ergebnisse für sich: Sie sind die besten unserer Geschichte. Wir verfügen über ein starkes Team, eine agile Organisation und einen klaren strategischen Plan für die nächste Produktgeneration. Deshalb habe ich entschieden, den Staffelstab weiterzugeben. Ich hinterlasse ein transformiertes Unternehmen, das bereit ist für die Zukunft – und möchte meine Erfahrung nun in anderen Sektoren einbringen und neue Abenteuer wagen».

Foto: Renault

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