Automobil Revue | 01.12.2025
Porsche-Besitzer, die ihren historischen Sportwagen oder Youngtimer vom 356 bis zum 911 in den Auslieferungszustand zurückversetzen wollen, haben nun Zugriff auf die damals verwendeten Sitzstoffe. Die Stoffe sind wieder bei den Porsche-Zentren oder im Porsche-Onlineshop erhältlich.
«Wir schliessen mit der Neuauflage eine Lücke, denn die meisten Kunden möchten bei einer Restaurierung möglichst exakt den Auslieferungszustand ihres Old- oder Youngtimers wiederherstellen», sagt Ulrike Lutz, Leiterin Classic bei Porsche.
Dazu gehört zum Beispiel der Pepita-Stoff, der ab 1963 auf Wunsch die Sitze des Porsche 356 schmückte und zwei Jahre später auch für das 911 F-Modell erhältlich war. Pepita besteht aus Karos, die durch diagonal verlaufende Streifen miteinander verbunden sind. Berühmt wurde Pepita durch Christian Dior. 1947 präsentiert der französische Modedesigner seine Entwürfe und verwendet Pepita für die Damenkollektion.
Porsche will seinen Kunden wieder eine getestete Original-Alternative anbieten, denn leider würden auf dem Markt viele Imitationen angeboten, «die entweder gar nicht als Sitzstoff geeignet sind oder bereits nach kurzer Zeit ihre Optik verlieren», ergänzt Ulrike Lutz.
Pascha-Stoff weiss/schwarz, Pepita rot/schwarz/weiss und Pepita schwarz/weiss in der oberen Reihe und unten Schottenkaro grün/blau (Black Watch) und Schottenkaro rot/blau (McLaughlan)
Die nun angebotenen neuen Stoffe bieten nach Aussagen der Herstellers Originalqualität. Damit lasse sich das Interieur wieder in den ursprünglichen Zustand versetzen, egal ob eine Erneuerung wegen Verschleiss erforderlich sei oder weil ein historisch unkorrektes Interieur-Design nachgerüstet wurde. Als Referenz für den Ur-Zustand dient das Technische Zertifikat für Porsche Klassiker.
Als Porsche-Originalteile erfüllen die neuen Textilien die hohen qualitativen Anforderungen des Sportwagenherstellers. Das gilt für Haptik und Langlebigkeit ebenso wie für die Exaktheit der teils ausgesprochen komplizierten Muster und Farbkombinationen. «Häufig muss der Sattler nur den Fahrersitz frisch beziehen. Dann ist es unser Anspruch, dass dieser weiterhin optisch zum Beifahrersitz passt, der ja in der Regel noch einen alten Bezug hat», erklärt Produktmanager Lukas Werginz. Erhältlich sind die neuen Stoffe im Format 1.5 mal 2 Meter.
Wesentliche Infoquelle für diese Neuauflagen bot das Unternehmensarchiv. Zu Anschauungszwecken erwarb Porsche zusätzlich rare Lagerware: In den USA fanden die Fachleute beispielsweise einen unberührten 911er Sitz. 1975 mit grünem Schottenkaro bezogen, hatte dieser Sitz nie den Weg in einen Porsche gefunden.
