Automobil Revue | 09.06.2025
Es gibt limitierte und exklusive Sondermodelle – aber der Aston Martin Valkyrie LM dürfte unter der Rubrik superexklusiv laufen. Zehn Exemplare baut der britische Sportwagenhersteller. Kopien des Hypercars, das 2025 in den Rennserien WEC und IMSA antritt.
Aus dem Hypersportwagen Valkyrie, der für den Strasseneinsatz entwickelt wurde, hat Aston Martin seinen Rennwagen abgeleitet, der in der Langstrecken-WM eingesetzt wird. Mit dem Valkyrie LM erfolgt jetzt eine kleine Volte in die Gegenrichtung: Zehn aus dem Rennwagen abgeleitete Sondermodelle, die allerdings nicht für den Strasseneinsatz zugelassen sind, werden für Privatkunden gebaut.
Wie der Valkyrie, der diese Woche beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start geht, wird der LM von einer modifizierten, magerbetriebenen Version des von Cosworth gebauten 6.5-Liter grossen V12-Saugmotors angetrieben, der auf identische, vom Reglement begrenzte 520 kW (697 bhp) abgestimmt ist.
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Der Valkyrie LM biete ein Fahrerlebnis, das direkt mit den Spitzenleistungen der Hypercar-Klasse im Rennwagensport vergleichbar sei, erklärt der Hersteller. Er unterscheide sich nur minimal von den Fahrzeugen, die in der WEC und der IMSA antreten, da beim Valkyrie LM darauf geachtet wurde, dass er auch für Amateurfahrer geeignet ist.
Rennserienspezifische Elemente wie Ballast und FIA-regulierte Elektronik werden entfernt, und die Cockpit-Oberfläche wird auf den Einsatz auf der Rennstrecke zugeschnitten. Die Open-Loop-Drehmomentregelung (anstelle der Closed-Loop-Regelung für Wettbewerbsregulierung und -zulassung), Drehmomentsensoren zur Steuerung der Leistungsabgabe des Rennwagens, werden entfernt, um das Fahrerlebnis für Kunden zu optimieren. Der V12-Motor wird neu kalibriert, um auch mit gängigen Kraftstoffen betrieben werden zu können.
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Der heckgetriebene Valkyrie LM wird über ein sequenzielles Siebengang-Getriebe angetrieben, das wie bei der Wettbewerbsversion mit halbautomatischen Schaltwippen bedient wird. Die Rennaufhängung besteht aus Doppelquerlenkern vorne und hinten mit Schubstangen-Torsionsfedern und einstellbaren Seiten- und Zentralstossdämpfern.
Der Valkyrie LM wird auf massgeschneiderten Hochleistungsreifen des F1-Reifenlieferanten Pirelli fahren.Das Cockpit ist für die Sicherheit, den Einstieg und die Sicht des Fahrers optimiert und verfügt über einen individuell angepassten Carbonfaser-Rennsitz mit Schulterstütze und Kopfstützenpolsterung. Es verfügt über einen Sechs-Punkt-Sicherheitsgurt nach FIA 8853 und eine Brandunterdrückungsanlage, während das Lenkrad über ein integriertes Fahrerdisplay und Schaltleuchten verfügt.
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Für die Besitzer des Valkyrie LM entwickelt Aston Martin ein spezielles Fahrer-Entwicklungsprogramm. Die Fahrer sollen fit gemacht werden für Geschwindigkeiten von mehr als 320 km/h. Die für dieses Programm vorgesehenen Fahrzeuge werden von Aston Martin gelagert und gewartet und zu den Veranstaltungsorten des Valkyrie LM Performance Clubs transportiert und von dort wieder abgeholt. Bevor Kunden den Valkyrie LM auf der Rennstrecke fahren, erhalten sie Coachings in einem Fahrsimulator.
Das klingt teuer – aber über Preise für Fahrzeug und Fahrerprogramm hält sich Aston Martin bedeckt. Im zweiten Quartal 2026 können die Kunden ihren Aston Valkyrie LM übernehmen.