Automobil Revue | 23.04.2025
Kia hat einen ersten Blick auf das GT-Modell für sein Fünfmeter-SUV EV9 freigegeben. Das 374 kW (508 PS) starke Elektroauto soll im Laufe des Jahres auf den Markt kommen.
Bisher stand der Kia EV9 für maximal komfortable und geräumige elektrische Fortbewegung. Doch das allein reicht nicht allen potenziellen Kunden. Denn bisher fehlte ein Topmodell. Kia macht nun aus dem siebensitzigen SUV einen schnellen Expressgleiter.
Analog zum Kia EV6 GT zeigt auch das Übergrössen-SUV (5.02 Meter ALänge) Bremssättel in Neongrün. Und gute Bremsen braucht das Schwergewicht auch, denn maximale Verzögerung aus der Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h funktioniert nicht bloss über Rekuperation.
In 4.6 Sekunden sollen die beiden Elektromotoren den EV9 GT auf Tempo 100 wuchten. Mit seinen 374 kW (508 PS) bleibt das GT-Modell allerdings weit unter den 650 PS des EV6. Bei der Ladeleistung gibt es keine Abweichung zum zivilen EV9-Topmodell. Kia verspricht 24 Minuten, um den mutmasslich knapp 100 kWh grossen Akku von 10 auf 80 Prozent zu laden. Dass hier 800 Volt im Spiel sind, ist ausgemachte Sache. Die Strommenge soll gut sein für 450 Kilometer Reichweite im Mittel.
Neu ist das Sensorsystem für die elektronisch verstellbaren Dämpfer. So tastet eine Kamera bereits vor der Vorderachse den Boden auf Unebenheiten ab, um das Fahrwerk bestmöglich auf nachfolgende Oberflächenstrukturen einzustellen. Innen erwarten den Passagier ebenfalls Abweichungen zu den bisherigen EV9-Varianten.
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Üppig ausgeformte Sportsessel versprechen nicht nur reichlich Seitenhalt, sondern auch Komfort, wobei das SUV trotz Sperrdifferenzials und dynamischen Torque-Vectorings kein Kurvenmonster sein wird.
Zahlreiche Velours-Einlagen im Bereich der Armaturen, schicke neonfarbene Nähte sowie mehrere GT-Schriftzüge differenzieren das Topmodell von den übrigen Ausführungen. Und Interessenten dürfen sich darüber hinaus über akustische Unterschiede freuen. Denn die aus dem EV6 GT bekannten simulierten Gangwechsel bekommt auch das große Flaggschiff. Ebenso wie einen GT-Modus. Drückt man den quietschgelben Schalter im Bereich des Lenkrads, bedeutet das: volle Kraft voraus.
Dass der grosse Alleskönner beim Thema Infotainment keine schlechtere Figur abgibt als die Basisversionen, liegt auf der Hand. Nur die Preisfrage bleibt einstweilen unbeantwortet. Dass der bärenstarke Allradler stramm auf die 100‘000-Franken-Marke zugehen dürfte, ist zu erwarten.
Kia möchte den EV9 GT im dritten Quartal dieses Jahres in den Markt einsteuern. SP-X/AR