Automobil Revue | 20.12.2024
Wem die 1914 Pferdestärken des Rimac Nevera noch nicht gereicht haben, bekommt mit der R-Version des elektrischen Supersportwagens einen kleinen Nachschlag.
Es ist Weihnachtszeit, und man wird sich ja noch was wünschen dürfen. Und wenn man die gut 2.1 Millionen Franken auf dem Konto hat und momentan keine anderen Ausgaben geplant sind, darf man sich durchaus Gedanken machen über den Rimac Nevera R.
Der lässt die 1914 PS des «Basis»-Nevera geradezu bescheiden erscheinen mit seinen 1571 kW (2136 PS) Leistung und 2340 Newtonmeter Drehmoment. Zugegeben: auf der Schweizer Autobahn ist das ein akademischer Unterschied. Das gilt auch für die Beschleunigungswerte: Während der Nevera knapp zehn Sekunden benötigt, um von null auf 300 km/h zu beschleunigen, nennt der Hersteller für den R 8.66 Sekunden für diese Disziplin.
Ausserdem liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 412 km/h. Damit konkurriert das Elektromodell mit dem 16-zylindrigen Bugatti Tourbillon, der preislich auf ähnlicher Flughöhe unterwegs ist.
Doch bloss schnell geradeaus konnte der Nevera auch vorher schon. Der bisher als Hyper-GT bezeichnete kroatische Über-Sportwagen soll mit dem R zum Racer werden. Der vergrösserte Diffusor, hier und da mehr Lufteinlässe und ein feststehender Spoiler zeigen, dass der Athlet auch quer können soll. Der Hersteller spricht von 15 Prozent mehr Abtrieb, allerdings auch von zehn Prozent mehr Effizienz – schön, wenn sich Kür und Pflicht verbinden lassen.
Bis zu 500 kW Ladeleistung – da müssen die meisten Ladesäulen passen
Kein Nevera R verlässt die Produktionshalle ohne Michelin-Cup-2-Bereifung, ihres Zeichens Semislicks. Dazu gibt es die Anpassung in der Software, um das Allrad-Torquevectoring auf die Grip-Gegebenheiten der Pneus anzupassen.
Damit die Bremsen bei einer solchen Beanspruchung nicht überhitzen, gibt es auch hier Verbesserungen. Keramikscheiben mit Silikonbeschichtung bürgen für eine hohe Haltbar- und Hitzebeständigkeit.
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In den Batterien des Nevera stecken 108 Kilowattstunden Energievorrat. Ein paar Lade-Gimmicks gibt es mit dazu. Leuchtdioden zeigen dem Aussenstehenden, dass der Nevera gerade Strom eingeflösst bekommt. Bis zu 500 Kilowatt Ladeleistung wird fahrzeugseitig dargestellt (null bis 80 Prozent Akkuladestand binnen 19 Minuten), da müssen die meisten Ladesäulen leider passen. Nevera-Kunden dürfen bei Ionity acht Jahre kostenlos laden.
Rimac-Interessenten dürfte dieses kleine Incentive eher kalt lassen, denn der Nevera kostet siebenstellig. Und die schärfere R-Ausführung startet gar zum Preis von 2.3 Millionen Euro. Das Vergnügen wird exklusiv sein, gerade mal 40 Exemplare sollen aufgelegt werden. SP-X/AR