Hoffnungsträger von Ferrari, Aston Martin, Alpine und Visa Cash App
Werner J. Haller | 15.02.2024
Formel 1 Mit Ferrari, Aston Martin, Alpine und Visa Cash App RB haben vier weitere Teams ihre Autos für die kommende Saison vorgestellt. Eines haben alle Teams gemeinsam: Sie wollen weiter zur Spitze vordringen.
Formel 1 mit Jahrgang 2024: Der Ferrari SF-24.
Ferrari SF-24
Es ist lange her, seit Ferrari 2007 mit Kimi Räikkönen und 2008 als Konstrukteur letztmals Titel gewonnen hat. Die Sehnsucht in Italien ist gross – aber mit der Hoffnung ist es nicht mehr weit her. Die Tifosi tönten bei Präsentationen schon euphorischer als bei der des Ferrari SF-24. Im Internet ist etwa zu lesen: «Hoffen wir, dass der Motor die antiquierte Aerodynamik wettmacht», «Die Jagd endet wie üblich im April» oder «Im Mai erklären sie, dass sie bereits am Auto für 2025 arbeiten». Sie, die Mitarbeiter im Team von Ferrari, geben ihre Göttin noch nicht auf. Die Nase ist an der Spitze dicker, die Lufteinlässe an den Seitenkästen sind grösser, die Motorhaube ist viel breiter – Details, die wir schon letztes Jahr bei Red Bull und Mercedes sahen, den Teams, die am Ende der Saison in der Konstrukteurswertung vor Ferrari lagen. Die grösste Hoffnung in Maranello, so scheint es, ist das eingefrorene technische Reglement, das es Red Bull kaum möglich macht, weiter zu enteilen. Bloss: Red Bull hatte 2023 mehr als doppelt so viele Punkte wie Ferrari.Aston Martin AMR24
Es ist vor allem Starpilot Fernando Alonso zu verdanken, dass das Team Aston Martin im vergangenen Jahr den fünften Platz der Konstrukteurswertung belegte. Achtmal stand der zweifache Weltmeister 2023 nach einem Grand Prix auf dem Podium, dreimal als Zweiter, fünfmal als Dritter. Dieses Jahr will Alonso aber zuoberst auf dem Podest stehen. Der AMR24 soll ihm das ermöglichen. Bei Aston Martin ist man zuversichtlich. Der Bolide sei eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgänger- und Erfolgsmodells, sagte Teamchef Mike Krack bei der Präsentation. Bloss nicht vom Weg abkommen, lautet die Devise: «Die Fahrzeugphilosophie ist die gleiche, aber wir haben kaum Teile vom Auto aus dem Vorjahr übernommen.» Leichter sei das Auto geworden sowie aerodynamisch effizienter – und deshalb auf jeder Strecke schnell, so die Ausführungen von Krack. Zuzutrauen ist es dem Rennstall, dass seine Erfolgskurve weiter ansteigt. Nicht zuletzt, weil der Besitzer und Geldgeber, der kanadische Milliardär Lawrence Stroll, nicht minder ehrgeizig ist als sein Starpilot Fernando Alonso.Alpine A524
Richtig in die Gänge kam die Alpine-Truppe seit ihrem Bestehen 2021 (zuvor Renault) nie. Mit Rang sechs in der Konstrukteurswertung im vergangenen Jahr wurde ein Tiefpunkt erreicht. Das Werksteam lag weit zurück hinter jenen von Mercedes und Ferrari. Die Folge der Misere: Teamchef Otmar Szafnauer war schon im Sommer weg, ihm folgte Teammanager Alan Permane. Richten soll es nun unter anderem der neue Teamchef Bruno Famin. Bei der Präsentation des A524, des Formel-1-Boliden für die Saison 2024, fielen Veränderungen an der Nase, an der Airbox und den Seitenkästen auf. Der A524 fiel aber auch durch die obligaten Crashtests des Autoweltverbandes FIA. Das sei kein Grund zur Aufregung, sagte Famin. Denn hätte es keine Probleme gegeben, hätte das Team beim Bau des Autos einen schlechten Job gemacht, meinte er zu F1-Insider.com. Übersetzt: Das Team wäre andernfalls zu wenig mutig gewesen und hätte zu wenig gewagt. Denn nur so könne man an die Spitze der Formel 1 vordringen.VCARB 01
Da war zuerst die Namensänderung des Teams, welche die Fans in den sozialen Medien durch den Kakao zogen: von Scuderia Toro Rosso (2006–2019) über Scuderia Alpha Tauri (2020–2023) zu – und nun halten Sie sich fest! – Visa Cash App RB Formula One Team. Schliesslich meinten die Fans nach der Präsentation des VCARB 01, dass das Auto vom Anstrich her doch sehr an ältere Rennwagen wie den RB8 und den RB9 aus dem Hause Red Bull erinnere. Tatsächlich habe sich das zweite Red-Bull-Team dem ersten mit Weltmeister Max Verstappen angenähert, meint Zak Brown, der Geschäftsführer des Konkurrenten McLaren. Brown kritisiert, dass sich die beiden Teams vom Namen her immer weiter voneinander entfernten – und technisch immer näher zusammenrückten. Brown appelliert deshalb an die Fairness. Viele Teile des VCARB 01 stammen von Red Bull Technologies, das Monocoque und die Bremskanäle seien dem Reglement entsprechend aber selbst entwickelt, versichert das Juniorteam.Fotos: Ferrari, Aston Martin, Alpine, Red Bull
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