Audi A5 Cabriolet – Seltenes Vergnügen

AR-Testteam | 27.06.2024

Frischer Wind Abgesehen vom Sportwagensegment gibt es kaum mehr Cabriolets auf dem Markt, und auch vom offenen A5 wird es wohl keinen Nachfolger geben. Schade, denn solche Genussautos wird man vermissen.

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Das Audi A5 Cabrio existiert eigentlich gar nicht mehr. Im Konfigurator ist es nicht mehr bestellbar, denn nach acht Jahren Bauzeit wurden die Auftragsbücher kürzlich geschlossen. Einen Nachfolger wird es mit einiger Sicherheit nicht geben, die Absatzzahlen würden wohl den Aufwand nicht lohnen. Damit macht ein weiterer Vertreter der ohnehin schon vom Aussterben bedrohten Cabriogattung ein letztes Mal sein Verdeck zu. Dann bleiben im direkten Konkurrenzumfeld nur noch die offenen Versionen des Mercedes CLE und des BMW 4er übrig. Die gute Nachricht: Es bleiben vom Freiluft-A5 immer noch Lagerfahrzeuge und Occasionen, mit denen man sich nach Lust und Laune eindecken kann. Also unternehmen wir noch eine letzte Abschiedstour und schauen, welche Extras das Wunschauto an Bord haben sollte.

Der Basismotor reicht

Man möchte gar nicht meinen, dass der A5 bereits acht Jahre auf dem Buckel hat. Unter uns: Der könnte heute noch genauso auf den Markt kommen. Ausgerüstet mit dem S-Line-Paket mit sportlicherer Karosserie samt glanzschwarzen Akzenten macht das Cabrio noch einmal mehr her.

Teil der S Line ist auch ein Sportfahrwerk mit Tieferlegung. Davon sollte man sich nicht täuschen lassen, das A5 Cabrio ist im Grunde seines Herzens ein Cruiser. Dazu passt der ­Einstiegsmotor mit der Modellbezeichnung 40 TFSI wunderbar. 150 kW (204 PS) und 320 Nm Drehmoment reichen völlig aus, um den Audi adäquat voranzutreiben. Natürlich ist der Benziner eher ein Vernunfttriebwerk, erduldet eine sportliche Fahrweise eher, als dass er Spass dabei empfände. Drehfreude und spontanes Ansprechverhalten sind nicht seine Stärken. Untermotorisiert fühlt man sich dabei dennoch nie. Wie viele kleinvolumige Turbomotoren liefert er schon früh und bei wenig Gaseinsatz viel Drehmoment. So lässt sich der Audi auf Landstrassen mühelos im Flow halten.

Wenn er nicht gefordert wird, hält sich der Motor akustisch und an der Tankstelle angenehm zurück. 6.5 Liter auf 100 Kilometer ist das Ergebnis der sparsam gefahrenen Normrunde. Im Testdurchschnitt waren es 7.9 Liter, was angesichts der tendenziell zügigeren Fahrweise vollkommen in Ordnung geht.

Mit praktischer Seite

Dass die Grundkonstruktion auch für grössere Motoren mit mehr Leistung ausgelegt ist, lässt sich am sportlichen Fahrverhalten ablesen. Die recht bissigen Bremsen und die etwas zu leichtgängige, aber sehr direkte Lenkung sprechen ­eine deutliche Sprache. Auch das Fahrwerk gefällt mit straffem und gar nicht unbequemem Naturell, rollt nur über Querfugen teilweise etwas spröde ab. Es ist notabene kein Adaptivfahrwerk, wie heute gang und gäbe. Kein Nachteil, denn so muss man sich gar nicht erst Gedanken um die richtigen Einstellungen machen. Und irgendwo braucht ein gut abgestimmtes Fahrwerk auch gar nicht adaptiv zu sein. Wer es flauschiger möchte, kann einfach nach einem Exemplar ohne S-Line-Paket Ausschau halten.

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