Klaus Justen | 05.11.2024
Auch im Oktober schrieb der Schweizer Automarkt rote Zahlen. Insgesamt wurden in der Schweiz und Liechtenstein 18‘753 Neuimmatrikulationen verbucht, das sind 7.9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Damit wächst auch das Minus fürs Gesamtjahr, denn in den ersten zehn Monaten 2024 stehen 194‘483 Neuzulassungen in den Büchern, das ist ein Rückgang um 4.3 Prozent zu 2023.
Einen neuen Rekordwert meldet jedoch Auto-Schweiz: Mit einem Marktanteil von 65 Prozent erzielten de Fahrzeuge mit alternativem Antrieb im Oktober den höchsten Anteil im bisherigen Jahresverlauf. Aufs Jahr gesehen, liegt der Marktanteil bei 60.5 Prozent und damit deutlich über dem Vergleichswert aus 2023, damals waren es 56.4 Prozent. Zu den altenativen Antrieben zählt die Branchenvereinigung nicht nur Steckerautos, also vollelektrische Modelle (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV), sondern auch alle Hybridfahrzeuge, also Vollhybride (HEV) und Mildhybride (MHEV).
BEV erzielten im Oktober einen Marktanteil von 19 Prozent (Vorjahr 22.1 %), Plug-in-Hybriden 9.4 Prozent (Vorjahr 10.1%), Voll- und Mildhybride 36.6 Prozent (Vorjahr 28.2%). Bei den Verbrennern ohne elektrische Unterstützung verloren die Benziner Markanteile und landeten bei 26.4 Prozent (Vorjahr 31%), die Diesel sind auf niedrigem Niveaustabil mit 8.6 Prozent.
Diese Entwicklung macht sich auch im Fahrzeugbestand bemerkbar. Dies zeigen die noch provisorischen Zahlen des Bundesamtes für Statistik BFS, die einmal jährlich per Ende September veröffentlicht werden. Demnach sind mittlerweile 359'534 Voll- und Mildhybride im Einsatz, dazu 202'530 Elektroautos und 100'892 Plug-in-Hybride.
Damit erreichen die alternativen Antriebe einen Anteil von 13.8 Prozent an der Schweizer Fahrzeugflotte von knapp 4,8 Millionen Personenwagen. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 10.9 Prozent. Während der Gesamtbestand im Vorjahresvergleich um 35'142 Personenwagen wächst, sind 143'303 Fahrzeuge mit Alternativ-Antrieb hinzugekommen. Folgerichtig sind weniger reine Benziner (minus 53'547) und Diesel-Fahrzeuge (minus 53'742) registriert als vor einem Jahr. Auto-Schweiz erneuert daher die Forderung, die Rahmenbedingungen für Elektromobilität zu optimieren, um durch höhere Nachfrage nach Neufahrzeugen und die dadurch erzielte schnellere Flottenerneuerung positive Klimaeffekte zu erzielen.
Deutlicher Rückgang bei VW: Im Oktober fast 25 Prozent Minus in der Schweiz
Das Rennen um die Position des Marktführers ist im Oktober wieder ein wenig enger geworden. Denn die Nummer 1 schwächelte im Oktober erheblich: VW musste im Vergleich zum Vorjahr einen Absatzrückgang um fast 25 Prozent hinnehmen und hat damit im Jahresverlauf 18‘800 Neuwagen in den Markt gebracht, das ist ein Jahresminus von 14.2 Prozent. Damit liegen die Wolfsburger um knapp 800 Autos vor BMW. Der bayerische Premiumhersteller musste zwar im Oktober ein leichtes Minus von 2.3 Prozent hinnehmen, steht aber auf Jahressicht immer noch mit 7.4 Prozent in den schwarzen Zahlen. Auf Rang drei platziert ist Skoda, das weiterhin vor Mercedes-Benz und Audi liegt.
Bei den bestverkauften Modellen liegt weiterhin Tesla mit dem Model Y auf dem ersten Platz, allerdings konnte der Skoda Octavia den Abstand verringern. Das Verfolgerfeld mit VW Tiguan, Mercedes GLC, BMW X1 und Audi Q3 hat sich dahinter versammelt mit zum Teil sehr knappen Abständen in den Verkaufszahlen. In diesem Monat haben Mercedes und BMW die Plätze getauscht.
Top Ten Schweiz 2024
1. (1.) Tesla Model Y 5558
2. (2.) Skoda Octavia 4710
3. (3.) VW Tiguan 3660
4. (5.) Mercedes GLC 3507
5. (4.) BMW X1 3465
6. (6.) Audi Q3 3247
7. (7.) Skoda Karoq 2908
8. (9.) Toyota Yaris 2760
9. (8.) Skoda Kodiaq 2702
10. (10.) Volvo EX30 2546
Kumulierte Neuzulassungen für das Jahr 2024, in Klammern Platzierung im Vormonat