Ford baut zwei Elektromodelle auf Basis der Ampere-Plattform von Renault

Klaus Justen | 09.12.2025

Unternehmen unterzeichnen Partnerschaftsvereinbarung und prüfen auch eine Zusammenarbeit im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge.

Renault Ford

Beim Thema Elektromobilität will Ford sich breiter aufstellen. Bislang besteht das Programm im Personenwagenbereich neben dem in den USA entwickelten Ford Mustang Mach-e, mit dem der Hersteller 2020 sein erstes elektrisches Modell startete, aus den beiden SUV Explorer und Capri sowie dem kleinen Crossover Puma Gen-E.

Während der Puma auf der Global-B-Plattform von Ford aufbaut, nutzt Ford beim Capri und Explorer in einer Kooperation mit Volkswagen die MEB-Plattform (Modularer E-Antriebs-Baukasten), damit haben die beiden Modelle eine enge Nähe zum VW ID.4 oder ID.5.

Im Segment der Kleinwagen ist Ford nicht mehr vertreten. Nach dem Auslaufen der Fiesta-Produktion vor knapp zwei Jahren gilt das für den Verbrennerantrieb, elektrisch soll sich das aber in den nächsten Jahren ändern.

Ford und Renault vereinbarten, das Ford zwei Modelle auf Basis der Ampere-Plattform von Renault entwickeln wird. Zwar ist nicht ausdrücklick die Ampere-Small-Plattform benannt, auf der unter anderem R4, R5 und Twingo aufbauen – doch Ford betont in seiner Medienmitteilung ausdrücklick, dass es sich um «erschwingliche Elektrofahrzeuge» handeln soll. Es darf also spekuliert werden, dass es sich beim ersten Elektrofahrzeug, das Anfang 2028 auf den Markt kommen soll, um den elektrischen Fiesta-Nachfolger handeln wird.

Ford betont in seiner Erklärung, dass die beiden neuen Modelle zwar die Technik von Renault nutzen und auch in Nordfrankreich in der Ampere ElectriCity von Renault gebaut werden. Beim Design sei Ford aber ebenso eigenständig wie bei der Fahrdynamik und ihrer «authentischen Ford-DNA».

Jim Farley François Provost

Jim Farley (Präsident und CEO der Ford Motor Company) und François Provost (CEO der Renault Group)

Die beiden Elektromodelle markieren nach Aussagen des Herstellers «den ersten Schritt einer umfassenden neuen Produktoffensive von Ford in Europa». François Provost, CEO der Renault Group: «Langfristig wird die Bündelung unserer Kräfte mit Ford uns innovativer und reaktionsfähiger in einem sich schnell verändernden europäischen Automobilmarkt machen.»

Mit der Zusammenarbeit werde die Wettbewerbsfähigkeit beider Unternehmen in der sich rasch wandelnden Automobilbranche in Europa deutlich gestärkt. Jim Farley, Präsident und CEO der Ford Motor Company: «Die strategische Partnerschaft mit der Renault Group ist ein wichtiger Schritt für Ford und unterstützt unsere Strategie, ein hocheffizientes und zukunftsfähiges Geschäft in Europa aufzubauen.»

Wert legen die Unternehmen auf die Feststellung, das sich «Partnerschaft» auf die allgemeine Zusammenarbeit beziehe und «nicht auf die Rechtsform einer Personengesellschaft oder die finanzielle oder rechtliche Risikoteilung».

Neben der Zusammenarbeit im Bereich Elektrofahrzeuge haben Ford und die Renault Group auch eine Absichtserklärung (Letter of Intent) für eine Zusammenarbeit im Bereich leichter Nutzfahrzeuge in Europa unterzeichnet. Im Rahmen dieser Absichtserklärung werden die Partner die Möglichkeit prüfen, ausgewählte leichte Nutzfahrzeuge (LCVs) der Marken Ford und Renault gemeinsam zu entwickeln und herzustellen.

Drei Modelle auf Basis der Ampere-Small-Plattform: Renault Twingo, Renault 4, Renault 5. Zum Vergrössern anklicken!

Fotos: Ford, Renault

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