Die Elektromobilität in der Schweiz stagniert, von anderen europäischen Ländern wurden wir mittlerweile überholt. Auto Schweiz stellt einen Zehn-Punkte-Plan vor, wie der Elektromotor in der Schweiz wieder angekurbelt werden kann.
Weder die Elektromobilität noch die Importeure haben es in der Schweiz zurzeit leicht. Der Verkauf von Steckerfahrzeugen stagniert, weil die Rahmenbedingungen für die E-Mobilität hierzulande nicht stimmen und teilweise sogar verschlechtert wurden. Auf der anderen Seite wurde der CO2-Flottengrenzwert in der EU ab dem 1. Januar 2025 auf 93.6 g/km pro Auto gesenkt, den Schweizer Importeure auch rückwirkend bezahlen sollen. Sollte diese Regelung durchkommen, drohen Strafzahlungen von insgesamt bis zu 500 Millionen Franken.
Um die Flottenemissionen zu senken, müssen mehr Elektrofahrzeuge verkauft werden – was aufgrund der schlechten Voraussetzungen in der Schweiz immer schwieriger wird. Gegenüber 2023 ging der Anteil an verkauften Elektrofahrzeugen um 1.7 Prozentpunkte auf 19 Prozent gemessen am Gesamtmarkt zurück. Im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz stellte Auto Schweiz zehn Massnahmen für Bund und Verwaltung vor, mittels derer die Elektromobilität vorangebracht werden kann.
Zehn-Punkte-Plan für die Elektromobilität in der Schweiz
Der Zehn-Punkte-Plan wird dem Bund am Erscheinungsdatum, dem 20. Februar 2025, vorgelegt. Auto Schweiz nimmt Bund und Verwaltung nun in die Pflicht, zu handeln. Der Hochlauf der Elektromobilität könne kein Alleingang der Hersteller und Importeure sein, sagt Donato Bochicchio, Vizepräsident von Auto Schweiz und Managing Director von PCDOL und Logep bei der Emil Frey Gruppe.
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Helmut Ruhl, Vizepräsident von Auto Schweiz und CEO der AMAG Group AG, betont: «Die Autobranche unterstützt die Klimaziele der Schweiz und wir als Importeurs-Gesellschaften unternehmen viel, was über die reine Bereitstellung von Fahrzeugen hinausgeht. Wir stellen Ladestationen auf, bieten vergünstigte Ladetarife an (28 rp./kWh, Anm. d. Red.) und bauen die Produktion erneuerbarer Energien aus. Es gehören aber viele weitere Branchen und Akteure zum Gelingen der Elektromobilität dazu – doch nur die Automobilwirtschaft soll finanziell gebüsst werden. Das ist weder marktwirtschaftlich noch sinnvoll reguliert.» Und weiter: «Wir sind nicht gegen CO2-Sanktionen. Sie müssen aber marktgerecht angewandt werden.»
Peter Grünenfelder, Präsident von Auto Schweiz, sagt dazu: «Die Berechnung der CO2-Ziele wurde aufgrund eines geschätzten Anteils an Steckerfahrzeugen vorgenommen. Dieser wurde aufgrund der fehlenden Rahmenbedinungen aber massiv verfehlt. Und nun sollen die Kunden dafür bestraft werden, denn eine teilweise Weitergabe der Sanktionen an die Endkunden wäre unumgänglich.» Die Man darf gespannt sein, wie der Bund auf die Vorschläge reagiert – und ob und wie sie umgesetzt werden.
Wieso sollte man E-Mobilität fördern? Verstopfen E-Autos weniger die Autobahnen, die Innenstädte, brauchen sie weniger Parkplätze? Unverständlich. Entweder der Markt bietet konkurrenzfähige E-Autos oder dann halt nicht. Bisher ist dies, mit Ausnahmen (und die verkaufen sich excellent, z.B. Renault5), eindeutig nicht der Fall. Das Umweltschutz Argument zählt nicht, denn jedes neu hergestellte Fahrzeug benötigt teure Ressourcen, ein Auto das bereits auf den Strassen rollt nicht.