Markt für Nutzfahrzeuge unter Druck, elektrische Lastwagen im Plus

Automobil Revue | 16.07.2025

Der Schweizer Markt für neue Nutzfahrzeuge läuft in diesem Jahr nicht rund. In den ersten sechs Monaten wurden insgesamt 18’589 neue Lieferwagen, Lastwagen und Personentransportfahrzeuge in Verkehr gesetzt, das ist ein markanter Rückgang von 17.2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil elektrisch betriebener Lastwagen ist jedoch deutlich gestiegen.

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Als Ursache für den Einbruch nennt der Importeursverband Auto-Schweiz vor allem die konjunkturellen Aussichten und die regulatorischen Rahmenbedingungen. Unsicherheiten im Bereich der verschärften CO2-Grenzwerte für Neufahrzeuge, der beabsichtigten Änderung der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) oder auch die US-Zollpolitik liessen keine Investitionsfreude aufkommen.

Der Rückgang betrifft nach Auto-Schweiz alle Fahrzeugsegmente, auch die Wohnmobile. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um über ein Viertel verringert. Das sei ein deutliches Zeichen dafür, dass der durch die Corona-Pandemie ausgelöste Camping-Boom endgültig vorbei ist..

Trotz des insgesamt schwachen Marktes steigt die Nachfrage nach Elektro-Lastwagen weiter an. 17.2 Prozent aller neu immatrikulierten schweren Nutzfahrzeuge (über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht) im ersten Halbjahr 2025 waren vollelektrisch betrieben – ein neuer Höchstwert. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2024 lag dieser Anteil noch bei 8.4 Prozent.

Grund für die grosse Nachfrage ist laut Auto-Schweiz das breit ausgebaute Produktsortiment, die noch bestehende Befreiung von der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) für emissionsfreie Lastwagen als auch die anteilige Kompensationsmöglichkeit des Nutzlastverlustes. Das macht elektrische Antriebe im Transportgewerbe gesamtbetriebskostentechnisch attraktiv bei gleichzeitigem Erhalt der Transportkapazität durch einen schweren Antrieb.

Grund für die grosse Nachfrage ist laut Auto-Schweiz das breit ausgebaute Produktsortiment, die noch bestehende Befreiung von der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) für emissionsfreie Lastwagen als auch die anteilige Kompensationsmöglichkeit des Nutzlastverlustes. Das macht elektrische Antriebe im Transportgewerbe gesamtbetriebskostentechnisch attraktiv bei gleichzeitigem Erhalt der Transportkapazität durch einen schweren Antrieb.

Leichte Nutzfahrzeuge: Transporter mit deutlichem Verkaufsrückgang

Auch bei den leichten Nutzfahrzeugen (Lieferwagen und leichte Sattelschlepper bis 3.5 Tonnen) ist die Zahl der Neuzulassungen deutlich gesunken: 13’539 Fahrzeuge wurden im ersten Semester registriert, das entspricht einem Rückgang von 15.2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Diese Fahrzeugklasse könne als Konjunkturbarometer für die wirtschaftliche Stimmung gewertet werden, weil insbesondere Handwerker, kleine sowie mittlere Unternehmen (KMU) auf diese Fahrzeuge für Lieferdienste, Werkzeug- oder Materialtransporte nicht verzichten können. Erfreulich sei, dass der Marktanteil von vollelektrischen Lieferwagen im ersten Halbjahr 2025 auf 10.7 Prozent stieg (Vorjahr: 5.8 %). Neu kommen auch Plug-in-Hybride vermehrt zum Einsatz, die nun bei leichten Nutzfahrzeugen einen Marktanteil von 1.3 Prozent erreichen.

Leichte Erholung auf dem Schweizer Nutzfahrzeugmarkt im zweiten Halbjahr?

Trotz aller Herausforderungen geht Auto-Schweiz für das Gesamtjahr 2025 von einer leichten Markterholung im zweiten Halbjahr aus. Die Mitglieder schätzen den Gesamtmarkt auf 28’000 leichte und 3’900 schwere Nutzfahrzeuge ein – vorausgesetzt, die geopolitische Lage verschlechtere sich nicht weiter und die Nachfrage nach klimafreundlicher Logistik bleibe bestehen.

Foto: VW

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