Mercedes Vito: Der Transporter feiert seinen 30. Geburtstag

Automobil Revue | 12.08.2025

Inzwischen wird er in dritter Generation gebaut, mehr als zwei Million Einheiten fanden in den 30 Jahren einen Käufer: 1995 hat Mercedes- Benz den mittelgrossen Transport Vito eingeführt. Seit 15 Jahren gibt es den Vito nicht nur als Diesel oder Benziner, sondern auch mit Elektroantrieb.

Mercedes Vito drei Generationen

Drei Generationen Mercedes Vito

Produziert wird der Vito seit Markteinführung im traditionsreichen Transporterwerk in der baskischen Hauptstadt Vitoria-Gasteiz. Sie war auch Namensgeber für den Vito. Das Werk zählt zu den wichtigsten Produktionsstandorten von Mercedes‑Benz Vans weltweit und ist das zweitgrösste Transporterwerk von Mercedes‑Benz. Hier laufen nicht nur Vito und eVito, sondern auch die privat positionierten V‑Klasse Modelle und der EQV vom Band. Ab 2026 werden im Werk Vans auf Basis der vollelektrischen VAN Electric Architecture (VAN.EA) produziert.

Seit seiner Premiere bedient der Vito das gewerbliche Segment der mittelgrossen Transporter. Handwerksbetriebe, Wartungs- und Kundendienste bis hin zu Polizei und Rettungswesen sind die Zielgruppe. Mit dem eVito hat Mercedes‑Benz Vans seit 2018 eine Alternative für lokal CO2-emissionsfreies Fahren etabliert, dessen Vorläufer als Vito E‑CELL schon ab 2010 für verschiedene Kunden im Einsatz war. «Dank seiner kompakten Masse und seinem Transportvolumen ist der Vito perfekt für den urbanen Raum», sagt Sagree Sardien, Leiterin Vertrieb & Marketing Mercedes‑Benz Vans.

Mercedes Vito 1995: quer eingebaute Vierzylinder-Diesel und Ottomotoren

Mit der ersten Generation des Vito präsentierte Mercedes‑Benz 1995 einen rundum neuen Transporter in der Klasse von 2.6 bis 2.8 Tonnen. Der kompakte Fronttriebler empfahl sich mit bis zu einer Tonne Nutzlast auch für schwerere Lieferaufgaben. Für sperriges Transportgut bot der Vito 3.6 Quadratmeter Ladefläche und fünf Kubikmeter Volumen. Dank seiner Fahrzeughöhe von 1.89 Metern eignete sich der Vito auch für innerstädtische Parkhäuser und Garagen.

Ausserdem bot die erste Generation bereits in der Serienausstattung ein für damalige Verhältnisse umfangreiches Sicherheitspaket, das unter anderem Fahrerairbag, Einzelradaufhängung und Scheibenbremsen an allen Rädern, ABS mit automatischem Bremsdifferential sowie Servolenkung umfasste.

Für den Antrieb sorgten quer eingebaute Vier-Zylinder-Diesel- und Ottomotoren. Die Kunden schätzen Effizienz, Robustheit und Flexibilität des Vito – Eigenschaften, die ihm 1996 den Titel «Van of the Year» einbrachten. Ein Update brachte 1999 frische Akzente, neue Farben und eine optimierte Ausstattung. Insgesamt verkaufte Mercedes‑Benz bis 2003 rund 473‘000 Einheiten der ersten Generation.

Mercedes Vito 2003: zweite Generation mit mehr Komfort und Vielfalt

Für die zweite Generation des Vito wurde das gesamte Fahrzeugkonzept grundlegend überarbeitet: Der Midsize Van setzte fortan in allen Varianten nicht mehr auf Front- sondern auf Heckantrieb, was Vorteile bei Fahrverhalten und Zuladung brachte. Mit bis zu 1295 Kilogramm Zuladung wurde der Vito zum Lastenträger. Darüber hinaus ergänzte eine Variante mit Allradantrieb das Angebot – eine Premiere in seinem Segment.

Die Motorenpalette reichte von Vierzylindern bis hin zu V6-Aggregaten. Mit drei Aufbaulängen, zwei Dachhöhen, fünf Motoren und zahlreichen Ausstattungsoptionen ebnete die zweite Generation den Weg für die Variantenvielfalt, die das Modell heute auszeichnet.

2005 wählte die europäische Jury den Mercedes‑Benz Vito erneut zum «Van of the Year». Bis 2014 wurden weltweit fast 750‘000 Fahrzeuge der zweiten Generation.

2010 brachte Mercedes‑Benz mit dem Vito E-CELL einen batterieelektrischen Transporter mit 70 kW (95 PS) starkem Elektromotor in Kleinserie auf den Markt. Das Fahrzeug hatte eine Reichweite von rund 130 Kilometern.

Mercedes Vito 2014: dritte Generation mit noch mehr Platz

2014 feierte die dritte Generation ihre Weltpremiere. Kunden haben seitdem die Wahl zwischen Front-, Heck- und Allradantrieb. Bei unverändertem Radstand wuchs der Vito um bis zu 13 Zentimeter in der Länge auf maximal 5.37 Meter. Die Nutzlast stieg auf bis zu 1369 Kilogramm.

Mit dem eVito folgte 2018 zudem der erste serienmässig vollelektrische Midsize Van von Mercedes‑Benz. Auch in puncto Sicherheit setzte die dritte Generation erneut Massstäbe, etwa mit einer umfangreichen Airbagausstattung. Exklusive in seiner Klasse hatte der Vito den Seitenwind-Assistent in der Grundausstattung.

Seit 2018 ist der vollelektrische eVito auf dem Markt. 2020 brachte ein Update zahlreiche technische Neuerungen: Die neue Vierzylinder-Dieselmotorenfamilie OM 654 sorgte für mehr Leistung bei weniger Verbrauch. Hinzu kamen das 9G-TRONIC Automatikgetriebe, ein optionales digitales Innenspiegel-Display, Luftfederung oder weitere Assistenzsysteme.

2024 wurde die Sicherheitsausstattung erweitert, etwa um den Aktiven Brems-Assistenten mit Kreuzungsfunktion und den Aktiven Spurhalte-Assistent. Auch das MBUX-Multimediasystem hielt Einzug.

Foto: Mercedes-Benz

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