Automobil Revue | 13.08.2025
Der schwedische Hersteller Polestar hat sein grosses SUV auf Rekordfahrt geschickt. Professionelle Fahrer reizten auf Strassen im United Kingdom die Effizienz des Polestar 3 in der Long Range Single Motor-Variante aus und erreichten mit einer Ladung der 111 Kilowattstunden fassenden Batterie eine Strecke von 935.44 Kilometern.
Die Ortswahl für die Rekordfahrt auf den Strassen des Vereinigten Königreichs war dabei wohl nicht zufällig. Mit Tempolimits von 40 bis 60 Meilen pro Stunde (65 bis 96 km/h) auf Landstrassen und 70 mph auf Autobahnen (gut 112 km/h) war der schlimmste Verbrauchstreiber von Elektroautos, der Luftwiderstand bei höheren Geschwindigkeiten, deutlich aus dem Spiel genommen.
Trotzdem ist die Fahrt der professionellen Effizienzfahrer Sam Clarke, Kevin Booker und Richard Parker durchaus beeindruckend. Der Fahrversuch dauerte 22 Stunden und 57 Minuten, der Polestar 3 erreichte einen Verbrauch von 12.1 kWh/100 km. Die Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 40 km/h lässt den Rückschluss zu, dass der Landstrassenanteil sehr hoch lag. Die Wetterverhältnisse waren laut Polestar wechselhaft mit Regen – was wiederum nicht verbrauchsfreundlich ist.
Die Fahrer wechselten sich alle drei Stunden ab, um die Konzentration hochzuhalten. Der Polestar 3 erreichte seinen WLTP-Wert von 706 Kilometern Reichweite mit noch 20 Prozent verbleibender Batteriekapazität. Er legte sogar noch 13 Kilometer zurück, nachdem die Anzeige bereits Null Prozent zeigte – erreichte jedoch rechtzeitig eine Ladesäule, ohne endgültig stehen zu bleiben.
«Dass ein großes Premium-SUV weit über die Distanz von London nach Edinburgh hinauskommt, ist wirklich beeindruckend. Das Vorurteil, dass Elektroautos nicht weit kommen, gehört damit endgültig der Vergangenheit an», sagte Matt Galvin, Geschäftsführer Polestar UK.
Das serienmässige SUV wurde von Guinness-Weltrekord-Richterin Paulina Sapinska überwacht. Webfleet lieferte detailliert dokumentierte und unabhängig verifizierte Videoaufnahmen, Kilometerzählerstände, GPS-Daten und Batteriestandsmessungen.
Für den Versuch wurden keinerlei Modifikationen am Fahrzeug vorgenommen. Es rollte auf serienmässigen 20-Zoll-Felgen mit Michelin Sport 4 EV-Standardreifen. Unterstützt wurde die Aktion von der Pannenhilfe das Automobilclubs AA, um die Sicherheit zu gewährleisten.