Schweizer Automarkt im Februar: Die Marktschwäche hält an

Klaus Justen | 11.03.2025

Der Schweizer Automarkt kommt auch im Februar nicht auf Touren. 16‘212 Neuimmatrikulationen sind mit Ausnahme des Covid-Jahres 2021 der historische Tiefpunkt in diesem Jahrtausend. Ein wenig Fahrt nimmt der Elektromarkt auf – wenngleich der bisherige Segment-Marktführer Tesla massiv schwächelt und fast 70 Prozent Absatzrückgang hinnehmen muss.

VW Tiguan e Hybrid 3 media high

Meistverkauftes Modell in der Schweiz nach zwei Monaten: VW Tiguan

Nach zwei Monaten addieren sich die Verkaufszahlen somit auf 31‘000 Neuzulassungen, damit ist das laufende Jahr «auf dem tiefsten Niveau des laufenden Millenniums», wie Auto-Schweiz bilanziert. «Im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahr ging das Volumen nochmals um 8.2 Prozent zurück.»

Einzelne Hersteller schreiben dabei tiefrote Zahlen. Von der einstigen Volumenmarke Fiat ist nach einem Rückgang um 80 Prozent im laufenden Jahr ein Marktanteil von gerade mal einem halben Prozent übriggeblieben.

Auf einem zahlenmässig etwas höheren Level hat es den amerikanischen Hersteller Tesla getroffen. Aufs Jahr gesehen liegt das Minus bei 56.8 Prozent, wobei sich der Käuferschwund im Februar noch einmal beschleunigte (minus 66.6 Prozent). Ob es allein der Faktor des Modellwechsels beim Volumenmodell Model Y ist, der zur Kaufzurückhaltung führte, oder das umstrittene poltische Engagement von CEO Elon Musk – das werden die nächsten Monate zeigen.

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Die Schwäche von Tesla bei einem gleichzeitig wieder anziehenden Markt für reine Elektroautos (BEV) ist auffällig. Im Vergleich zum Vorjahr wurden im Februar gut drei Prozent mehr BEV verkauft, aufs Jahr gesehen sind es mit 6312 Fahrzeugen exakt 11.5 Prozent mehr als 2024. Damit erreichen BEV einen Marktanteil von 20.4 Prozent. Gleichzeitig schwächelte allerdings der Absatz von Plug-in-Hybriden, die aufs Jahr gesehen 15.5 Prozent Minus hinlegten und nun auf einen Marktanteil von 9.1 Prozent kommen.

Der kumulierte Marktanteil der Steckerfahrzeuge liegt bei 29.5 Prozent und damit 2.8 Prozentpunkte über 2024. «Das Ziel der Roadmap Elektromobilität von 50 Prozent für das laufende Jahr bleibt so noch in weiter Ferne», so Auto-Schweiz. Die Politik sei nun gefordert, Marktimpulse vor allem für Steckerfahrzeuge zu setzen, verweist der Branchenverband auf seinen «10-Punkte-Plan zum Gelingen der E-Mobilität».

Bei den einzelnen Antriebsarten mussten vor allem reine Verbrenner grosse Verkaufsrückgänge hinnehmen. Benziner und Diesel verbuchten ein Minus von über 27 Prozent. Der Markanteil von Dieselfahrzeugen liegt inzwischen bei 8 Prozent. Zugelegt haben wieder elektrifizierte Benziner in Form von Mild- oder Vollhybriden.

Bei dem Marken liegt nach zwei Monaten BMW an erster Stelle, der deutsche Premiumhersteller setzte 3171 Fahrzeuge ab. An zweiter Stelle folgt Skoda (2866) vor VW (2795). Die beiden Premiummarken Mercedes-Benz (2275) und Audi (2273) folgen auf den Plätzen vier und fünf.

Das meistverkaufte Modell nach den ersten beiden Monaten des Jahres ist der VW Tiguan (siehe Tabelle).

Top Ten Schweiz 2025

1. (3.) VW Tiguan 607
2. (2.) Skoda Kodiaq 602
3. (4.) Mercedes GLC 588
4. (5.) VW Golf 567 
5. (1.) BMW X3 549 
6. (–) Audi Q3 528
7. (7.) Skoda Karoq 500
8. (9.) Skoda Octavia 492  
9. (8.) Dacia Sandero 478
10. (6.)  Skoda Fabia  470

Kumulierte Neuzulassungen für das Jahr 2025, in Klammern Platzierung Vormonat

Foto: VW

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