Ein neuer Startort im Autobau in Romanshorn TG und ein neuer Zielort in Slowenien versprachen bereits bei der Anmeldung, dass der Winterraid 2024 etwas Besonderes werden würde. Mit bekannten Adressen für die Übernachtungen bei Innsbruck (A) und im italienischen Südtirol sowie dem bewährten Raid-Team gab es aber auch viele sichere Werte.
Unvergesslich machen wird den diesjährigen Winterraid der intensive Schneefall, der die Teilnehmer erwartete. Ist die weisse Pracht sonst ein Schreckensszenario für Klassikfahrer, so war sie bei den Rallyefahrern des Raid hoch willkommen. Oft war beim Winter-Raid der Schnee nur aus der Ferne auf den Gipfeln etwa der Dolomiten zu sehen, aber diesmal präsentierte sich die Szenerie so, wie Liebhaber des Querfahrens es lieben, weiss, rutschig und als ein richtiges Abenteuer. Spätestens ab dem zweiten Tag wurde die Witterung der Veranstaltung vollauf gerecht. Im weiteren Verlauf der als Gleichmässigkeitsprüfung ausgetragenen Rallye gab es auf manchen Etappen zudem ein Schneekettenobligatorium, das sogar das Klassement nachhaltig beeinflussen sollte.
Erstmals ganz vorn
Den Hattrick verpassten Lorenz und Claudio Weibel. Nachdem am zweiten Tag auf der schneebedeckten Strasse hoch zum Nassfeldpass ein Kettenobligatorium galt, mussten die Sieger von 2022 und 2023 für ihren tiefergelegten VW Karmann-Ghia zuerst passende Reifen besorgen, um überhaupt Ketten aufziehen zu können. Die Etappe war für sie damit hinfällig, und die geernteten 2000 Strafpunkte waren nicht mehr wettzumachen. Am Ende landete das Juniorteam der Garage Weibel aus Aarberg BE auf Rang 17. Eine verlässliche Grösse waren hingegen Bert De Paep und Didier de Terwangne, die Belgier fuhren mit ihrem Porsche 944 auf Rang zwei und klassierten sich so nicht zum ersten Mal auf dem Podium eines Raids.
Erstmals Sieger, mit lediglich 150 Strafpunkten bei schwierigsten Verhältnissen, wurde das Team von Hanspeter und Cédric Schiess auf einem Mercedes W123/280E. Mit dem kopflastigen Hecktriebler auf Schnee mit solcher Präzision die Sonderprüfungen zu absolvieren, war eine Meisterleistung. Daneben gab es aber auch Ausfälle zu beklagen. Den Alfa Romeo 75 erwischte es bei einem Unfall kurz nach einem Etappenstart, und auch Dario Pergolini und Peter Lustenberger erlebten einen Schreckmoment, konnten aber mit einer Delle weiterfahren. Die Routiniers platzierten sich hinter Stefan und Sabine Kunze auf BMW 320iX dennoch auf dem vierten Schlussrang.