Es waren politisch wilde Zeiten. Ende der 80er Jahre brachen die Staaten des Ostblocks einer nach dem anderen zusammen. Die Tschechoslowakei entschied sich, ab 1993 getrennte Wege zu gehen und sich in die Einzelstaaten Tschechien und Slowakei aufzuspalten. Mitten drin der Autohersteller Skoda, der zwar eine lange Tradition hatte, aber plötzlich dem eisigen Wind durch die Konkurrenz der westeuropäischen Autoindustrie standhalten musste.
Mit dem Skoda Favorit und seinem Kombi-Pendant Forman hatte der Hersteller noch in der Endphase der sozialistischen Planwirtschaft ein modernen Ansprüchen genügendes Kompaktmodell mit Frontantrieb auf den Markt gebracht, das nach Übernahme einer Aktien-Minderheitsbeteiligung durch Volkswagen seit 1991 auch mehrfach technisch aufgewertet wurde – bis dann am 26. Oktober 1994 auf der weltberühmten Karlsbrücke in Prag mit dem Felicia ein Nachfolger vorgestellt wurde, das erste unter VW-Ägide entwickelte Skoda-Modell.
Bis 2001 wurde der Felicia gebaut, und er entwickelte sich zum ersten Erfolgmodell der Marke mit mehr als 1.4 Millionen verkauften Exemplaren. Der Rückgriff auf Motoren, Ausstattungskomponenten und Sicherheitstechnik von Volkswagen trug massgeblich zum kommerziellen Erfolg des Felicia bei.
Der Felicia war eine umfassende Modernisierung des Vorgängers Favorit. Die fünftürige Schräghecklimousine war 3.86 Meter lang und bot ein Kofferraumvolumen von 272 Litern. Die Motorleistungen sind, mit heutigen Augen gesehen, eher bescheiden, waren damals in dieser Klasse aber üblich. Als Einstiegsmotorisierung bot Skoda einen 1.3 Liter grossen Vierzylinder-Benziner an, der mit 40 kW (54 PS) oder 50 kW (68 PS) Leistung zur Wahl stand.
1995 folgten der kraftvollere 1.6 MPI-Benziner mit 55 kW (75 PS) und der Saugdiesel 1.9 D mit 47 kW (64 PS) Leistung. Moderne Ausstattungsoptionen wie ABS, bis zu vier Airbags, Servolenkung, Klimaanlage, Onboard-Computer, beheizbare Vordersitze und Lederbezüge gehörten zum Angebot.
Felicitas, die Glückselige 😀