Erfolgsmodell in der Kleinwagenklasse: Der VW Polo feiert seinen 50. Geburtstag

Automobil Revue | 06.01.2025

Seine Premiere feierte er am Automobilsalon in Genf im Frühjahr 1975, seitdem wurde er in sechs Modellgenerationen rund 20 Millionen mal gebaut: Der VW Polo wird in diesem Jahr 50 Jahre alt.

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Die technische Basis für den Polo wurde im schwäbischen Neckarsulm gelegt, bei NSU. Dort entstand der Prototyp K50, aus dem zuerst 1974 der Audi 50 in Serie ging und dann ein Jahr später der Polo, der im Vergleich zum Audi 50 technisch abgespeckt wurde. Während aber der Audi-Kleinwagen schon 1978 Geschichte war, entwickelte sich der Polo zur Erfolgsgeschichte.

Der Polo war somit auch einer der Nachfolger des legendären VW Käfer und die letzte Neuvorstellung eines Modelltrios: 1973 kam der Passat auf den Markt, ein Jahr später folgte der Golf und 1975 dann der Polo. Analog zum Golf entschied man sich in Wolfsburg für eine imageträchtige Sportart als Namensgeber.

Im Gespräch waren für den neuen Kleinwagen auch Namen wie Bonito, Euros, Mini-Golf oder Pony. Der VW-Vorstand entschied sich aber ein halbes Jahr vor Markteinführung für Polo als Namen für das neue Modell, das gut 3.50 Meter lang war und damit die Modellfamilie mit Frontantrieb abrundete.

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Angetrieben wurde der Polo von Vierzylindermotoren mit 800 bis 1300 Kubikzentimetern Hubraum, die zwischen 29 und 44 kW Leistung boten – also 40 bis 64 PS. Im Gegensatz zu Audi 50 verzichtete VW auf eine Startautomatik, der Fahrer musste den kalten Motor noch mit Feingefühl über den Choke am Laufen halten.

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Türverkleidungen aus Pappe, kein Schliesszylinder im Türschloss auf der Beifahrerseite, keine Sonnenblenden, Trommelbremsen, Diagonalreifen – das sind technische Details aus einer anderen Zeit. Am Ende seines ersten Lebenszyklus 1981 hatte sich der Polo mehr als 750‘000 mal verkauft, davon in den späteren Jahren auch deutlich wertiger ausgestattete Versionen wie der Polo GLS, der 1978 auf den Markt kam.

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Vierfacher Rallyeweltmeister: Auch im Motorsport ist der Polo erfolgreich

Mit jeder Generation entwickelte sich der Kleinwagen weiter. Der Polo II bringt ab 1981 eine Reihe von Verbesserungen mit sich, darunter mehr Platz und Komfort sowie modernisierte Motoren. In der limitierten Sonderserie Polo Coupé GT G40 debütiert 1987 der G-Lader, der für mehr Leistung sorgt.

Der Polo III ab 1994 ist eines der ersten Fahrzeuge seiner Klasse mit Sicherheitsfeatures wie Airbags. 1998 gibt es den Polo erstmals als GTI. Die deutlich gewachsene vierte Generation bietet ab 2002 ein neues Level an Komfort und Sicherheit.

Im Polo V halten digitale Innovationen Einzug: Infotainment- und Assistenzsysteme machen das Fahren ab 2009 komfortabler. Diese Generation feiert auch Erfolge im Motorsport: Mit dem Polo R WRC holt Volkswagen ab 2013 viermal in Folge den Titel bei der Rallye-Weltmeisterschaft.

Die sechste Generation basiert auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) und springt 2017 über die Vier-Meter-Marke. Mit der Überarbeitung 2021 wird der Polo noch digitaler. Der Kleinwagen kann mit Assistenz- und Komfortsystemen aufwarten, die man sonst nur aus höheren Fahrzeugklassen kennt.

Fotos: VW

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