London to Brighton Run – 60 Meilen für die Ewigkeit

Martin Sigrist | 23.11.2023

Pioniere Eine Gesetzesänderung sorgte 1896 für die heute älteste Auto­veranstaltung der Welt.

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Alles Gewinner: Für manches Pionierauto ist die Ankunft am Madeira Drive in Brighton eine tolle Leistung.

Ein toller, zum Teil gar sonniger Spätherbsttag winkte den Teilnehmern der 127. Ausgabe des London to Brighton Veteran Car Run am Sonntagmorgen, 5. November. Die Fahrt für Autos aus der Pionierzeit führt traditionellerweise vom ­Hyde Park in London an die Südküste Englands an den Madeira Drive in Brighton. Für die Fahrzeuge gilt das Baujahr 1904 als obere Altersgrenze, die Art ihres Antriebs jedoch ist nicht vorgeschrieben.

1896 wurde der London to Brighton Run zum ersten Mal ausgetragen. Der im selben Jahr gegründete Motor Car Club feierte damit die Aufhebung des Red Flag Act, laut dem im Vereinigten Königreich zuvor einem nicht von Pferden gezogenen Wagen ein Mann mit einer roten Flagge voranzugehen hatte. Die 60-Meilen-Fahrt sollte aber auch die Tauglichkeit des Automobils, das im britischen Juristenjargon noch als «light locomotion» bezeichnet wurde, demonstrieren. Die Aufhebung der Restriktionen bedeutete auch die Erhöhung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von vier auf 14 Meilen pro Stunde und gilt heute als Geburtsstunde der britischen Automobilindustrie und der für manchen Enthusiasten so faszinierenden britischen Autokultur.

Seit einigen Jahren sind auch Velos und Motorräder aus derselben Epoche zur Teilnahme zugelassen. Andererseits ist jeweils klar, dass nicht alle Teilnehmer das Ziel erreichen werden. 411 Fahrzeuge machten sich in diesem Jahr auf den Weg von London an die Südküste Englands, 323 von ihnen, zu denen auch mehrere Fahrzeuge mit Dampf- oder Elektroantrieb zählten, konnte das begeisterte Publikum in Brighton begrüssen. 

Lesen Sie, weshalb der Dufaux aus dem Verkehrshaus in Luzern bei London–Brighton nicht dabei war.

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Fotos: veterancarrun.com

Weitere Infos www.veterancarrun.com

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