- Gebaut von 1952 bis 1954
- Wahrscheinlich 2161 Exemplare gebaut
- Klassensieger bei der Mille Miglia
Montagmorgen: Alfa Romeo «Matta»
Peter Ruch | 04.03.2024
Der «Matta», also die Verrückte, ist nun wirklich nicht das, was man sich unter einem Alfa Romeo vorstellt.
Nach dem 2. Weltkrieg gab es zwar noch jede Menge Willy’s Jeep in Italien, doch das Verteidigungsministerium wollte trotzdem seinen eigenen Geländewagen haben. Der Auftrag wurde ausgeschrieben – und Alfa nahm die Herausforderung an. Giuseppe Busso (immer wieder er…) beschaffte sich einen Land Rover, den man dem Jeep als überlegen erachtete, und baute ihm einen 65 PS starken 1,9-Liter-Alfa-Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen ein; ob das wirklich passte, eine kleine Drehorgel in einem Geländewagen, der doch eher Drehmoment aus dem Keller braucht, wissen wir auch nicht. Dann noch ein paar Änderungen am Design, und alles war gut im April 1951.
Doch der Verantwortliche der Armee, Colonel Garbani, war nicht zufrieden. Also verpasste man dem Alfa eine neue Einzelradaufhängung vorne, eine neue Starrachse hinten, Trommelbremsen rundum – und ein komplett neues Design. Am 5. Oktober 1951 war der Colonel dann zufrieden – doch der Grossauftrag wurde trotzdem an Fiat und seinem Campagnola vergeben. Den Namen «Matta», der Verrückte, erhielt der Alfa Romeo, der nur gerade 1250 Kilo wog und als AR51 (Militär) oder AR52 (zivile Ausführung) bezeichnet wurde, vom damaligen Alfa-Chef Antonio Alessio, als er zum ersten Mal sah, was der Ding im Gelände konnte. Die Präsentation für das Militär fand übrigens nicht in einem Off-Road-Gelände stand, Busso liess die «Matta» Treppen steigen in Assisi.
Zwischen 1952 und 1954 wurden insgesamt 2161 Stück des «Matta» gebaut, 2007 für die Armee und 154 für den zivilen Gebrauch. Einer dieser Alfa gewann übrigens auch die Mille Miglia im Jahr 1952 – in der Kategorie der «Militär-Fahrzeuge». Mit 42 Minuten Vorsprung auf einem Fiat Campagnola.
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