Swiss Classic British Car Meeting: Warm wurde es nur ums Herz

Jean-Marc Kohler | 13.10.2024

Die Bise wehte eisig entlang des Ufers am Genfersee, die Teilnehmer am 32. Swiss Classic British Car Meeting konnte das aber nicht erschüttern. Sie erfreuten sich an den mehr als 1400 Oldtimern, die die Reise nach St-Prex angetreten hatten.

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MG war die Marke, die beim englischen Fahrzeugtreffen im Mittelpunkt stand.

Die kühnsten Teilnehmer trafen bereits um 8 Uhr morgens am ersten Oktoberwochenende in kleinen Trauben am Ufer des Genfersees ein, mit ihrem Anmeldesesam in Form eines QR-Codes, der ausgedruckt oder in ihrem Mobiltelefon gespeichert ist (das einzige Zugeständnis an die Modernität). Offiziell beginnt das Treffen um 10 Uhr, aber zu dieser Zeit ist die Schlange der Ankommenden viel dichter. Der Strom der Fahrzeuge ist vielfältig, denn seit den 1950er Jahren hielten die englischen Marken in der Schweiz und den umliegenden Ländern sehr hohe Marktanteile.

Die Roadster und Cabriolets der 60er und 70er Jahre waren meist unerreichbar für die damaligen Jugendlichen. Jahrzehnte später, mit ein wenig Geld auf dem Konto, liess sich dann der Traum erfüllen, einen der Klassiker zu erwerben – die oft nicht sehr teuer waren, aber oft ernsthafte Pflege erforderten. Das schult allerdings: Diese Oldtimerenthusiasten sind genaue Kenner ihrer Maschine, ihrer Technik, ihrer Geschichte und allem, was sich um dieses Thema dreht.

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Wolseley 14/60: 1938 das Kühlergrill-Logo wurde beleuchtet, sobald die Scheinwerfer eingeschaltet waren

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Wunderschöner MG VA Tourer 1937.

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Singer Le Mans von 1935, Motor mit  935 Kubikzentimeter Hubraum, ähnlich wie die vier Werkswagen.

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Land-Rover Nutzfahrzeuge, hier ein Serie I, sind ebenfalls Akteure des Meetings.

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Coupé, Cabrio oder Geländewagen, alle wurden in Grossbritannien geboren.

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Reto Defrancesco und sein Team sorgen immer für ein sensationelles Gratis-Meeting.

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Die beiden Musiker mit ihren Dudelsäcken sorgten für angemessene musikalische Unterhaltung in St-Prex.

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Zwei ganz unterschiedliche Generationen: der kleine Austin Seven Tourer 1934 und der Triumph Dolomite 16V, ein dynamisches Auto.

Wie in jeden Jahr kamen auch bei der 32. Auflage des Swiss Classic British Car Meetings Fahrer mit praktisch unbekannte Fahrzeugen, um an dem grossen Herbstfest der Oldtimer in der Romandie teilzunehmen. Wer kein teilnahmeberechtigtes Fahrzeug in der Garage stehen hat, musste trotzdem nicht verzichten. Sie begleiteten einen Freund oder kamen als Besucher, um eine gute Zeit unter Freunden zu verbringen. Seit dem Umzug nach St-Prex im vergangenen Jahr haben sich alle an den Ufern, in den Gassen und Strassen dieses idyllischen Dorfes eingelebt. Die örtlichen Vereine machen mit und betreiben Food-Trucks, öffentliche Einrichtungen unterstützen das Event, die Besucher erscheinen zum Teil in zeitgenössischer Kleidung.

In diesem Jahr steht die Marke MG im Mittelpunkt. Der MG Granmothers Car Club aus der Romandie war mit Verstärkung angereist, um ihre Begeisterung für die echten MGs, die einst in Grossbritannien hergestellt wurden, deutlich zu machen. In jeder Ecke des Ortes, einzeln oder in kleinen Gruppen, findet man die MG.

Motorräder waren leider ein wenig Mangelware, obwohl es allein in der Romandie noch viele davon gibt, die in Garagen oder Kellern schlummern. Dafütr gab es um so mehr Autos. Viele Kennzeichen aus Frankreich, Deutschland und natürlich Grossbritannien wurden gesichtet, nicht zu vergessen die Teilnehmer aus der Schweiz, und alle trugen zum Erfolg des Car Meetings bei. Mit 1400 Fahrzeugen ist es das grösste Treffen der Schweiz, das für die Teilnehmer kostenlos ist.

Weitere Informationen: www.british-cars.ch

Ein einzigartiger MG TB 


Dieser MG TB 1939 Rivers Fletcher mit einem XPAG-Reihenvierzylindermotor mit 1248 oder 1385 Kubikzentimetern Hubraum, der von zwei SU H2-Vergasern gespeist wird, erreicht 150 Km/h bei einem Gewicht von 685 Kilogramm.

Das Chassis TB 313 wurde im Juni 1939 in den Werkstätten von Monaco Motors für den Wettbewerb entworfen und Ende 1938 von den drei Betreuern der Werkstatt bestellt. Peter Monkhouse entwarf die Aluminiumkarosserie mit den charakteristischen Tiefscheinwerfern. Als Motoren standen der XPAG mit 1248 Kubikzentimetern mit oder ohne Kompressor oder eine 1385er-Version zur Verfügung. 

Das Auto wurde viele Male von Rivers Fletcher oder John Wyer von der berühmten Ecurie Ecosse gefahren. Eines Tages verschwand allerdings die Originalkarosserie. Die Spuren des Autos verlieren sich bis 1982, bis die Twin Brothers, leidenschaftliche Sammler der Marke MG, die Überreste in England wiederfinden. Da sie die Anfänge des Autos nicht kennen, wird es als TB-Fabrikversion restauriert. In Silverstone wird der TB 313 als die Rivers Fletcher-Version von 1939 identifiziert.

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Fotos: Jean-Marc Kohler

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