US-Cars: Dodge Charger, ab 1968

Peter Ruch | 02.12.2023

Mit der zweiten Generation des Dodge Charger lief es dann schon deutlich besser.

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  • - Zweite Generation von 1968 bis 1970
  • - 214’868 Exemplare gebaut
  • - Die begehrtesten aller Charger

Schon im Herbst 1967 wurde die zweite Generation des Dodge Charger vorgestellt (die erste Generation hatten wir schon beschrieben, hier). Technisch blieb eigentlich alles wie gehabt, doch die Karosserie war völlig neu. Der Charger wurde 11 Zentimeter länger (5,28 Meter) und drei Zentimeter breiter (1,95 Meter), der Radstand blieb aber gleich (2,97 Meter). Der durchgehende Kühlergrill blieb, die Seitenlinien war nun im Coke-Bottle-Design gestaltet - der Charger erregte viel Aufsehen.

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Mit einer Länge von 5,28 Metern war der Dodge Charger doch eher gross - Mecum

Und auch die Verkaufszahlen waren gut: Vom Modelljahrgang 1968 konnten 96’100 Exemplare verkauft werden, 1969 waren es dann noch 69’000, 1970 nur noch 49’768 Stück. Das zeigt aber auch symptomatisch den Niedergang der «Muscle Cars» bei Dodge; ab dem Modelljahrgang 1971 war der Charger dann ein «personal luxury car» jede Sportlichkeit kam ihm abhanden. Kein Wunder, dass die zweite Generation der Charger bei den Fans am beliebtesten ist.

Es war ja schon auch grob, was man sich da zusammenstellen konnte. Basis-Motorisierung war zwar ein schwächlicher 2,8-Liter-Reihensechszylinder mit nur 115 PS, doch dann ging es beständig aufwärts, die V8 gab es mit 4,5 (273), 5,2 (318), 5,6 (340), 6,3 (383), 7 (426) und 7,2 Liter Hubraum (440 - die Zahlen in den Klammern stehen für die «cubic inch»). Das gröbste Gerät war nicht der 7,2-Liter-V8 (in seiner stärksten Version besser bekannt als «Six-Pack»), sondern der 7-Liter-Hemi, der gemäss Werk 425 PS hatte und auf 664 Nm maximales Drehmoment kam. Vom 68er Charger wurden aber nur 467 Stück vom Hemi befeuert, als «R/T»-Version mit strafferem Fahrwerk und besseren Bremsen war der 440er deutlich erfolgreicher.

Auf der Rennstrecke wurden die 68er-Charger von den Ford Torino und den Mercury Cyclone dominiert; im Film «Bullit» musste sich ein Charger dem Ford Mustang von Steve McQueen geschlagen geben. Deshalb rüstete Dodge für 1969 zuerst mit dem Charger 500, später auch noch mit dem Charger Daytona (den wir hier auch noch vorstellen werden) auf. Bei den normalen Charger wurden für 1969 der Frontgrill mittig geteilt und die vier runden Heckleuchten durch zwei eckige ersetzt. 1970 wurde wieder umgebaut, der Grill war wieder durchgehend, es gab vorne keine klassische Stosstange mehr. Spannender war da die Farbpalette, es gab Plum Crazy (Lila), Sublime (Hellgrün), Panther Pink (klar, Pink), Top Banana (Gelb) - und natürlich das klassische Hemi-Orange.

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Der 7-Liter-Hemi kam offiziell auf 425 PS - Mecum

Das grösste Problem des Charger war Ende der 60er die interne Konkurrenz, es kam der Dodge Challenger, es gab den Plymouth Barracuda; sogar der so spezielle Charger Daytona erhielt mit dem Plymouth Road Runner einen Gegner aus dem eigenen Haus. Als dann für den Modelljahrgang 1971 ein komplett neues Design auf den Markt und auch noch der 426er-Motor aus dem Programm fiel, war es vorbei mit der Herrlichkeit. Erst ab 2006 durften die Dodge Charger wieder einigermassen flott unterwegs sein, unterdessen aber mit vier Türen.

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Die zweite Generation des Dodge Charger ist heute am begehrtesten - Mecum

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