- Dritte Generation Barracuda von 1970 bis 1974
- Über 110’000 Exemplare gebaut
- Können so richtig teuer sein
US-Cars: Plymouth Barracuda/Cuda
Peter Ruch | 20.04.2024
Von den Plymouth Cuda sind insbesondere die Jahrgänge 1970 und 1971 sehr gesucht.
Panda hätte er eigentlich heissen sollen, der Pony-Car von Plymouth. Man stelle sich einmal vor, der Name hätte sich durchgesetzt, anstatt nach einem bissigen Fisch wäre der Amerikaner nach einem pummeligen Bär benannt worden, Hemi Panda oder so. Wobei, die erste Generation des Barracuda war noch nicht wirklich böse, sondern mehr so eine Variante des biederen Valiant. Anfang der 60er Jahre war es Tagesgespräch in Detroit, dass Ford auf Basis des nicht gerade explosiven Falcon eine sportliche Variante plante, das drang auch bis zum Chrysler-Konzern vor, wo man sich die gleichen Überlegungen wie Ford zu machen begann. Doch man hatte kein Geld, also waren die ersten Barracuda, die tatsächlich noch vor dem Mustang auf den Markt kamen, mehr Valium als böser Meeresbewohner - vor allem das Heck wurde verändert. Basis-Maschine war 1964 ein 2,8-Liter-Sechszylinder mit gerade einmal 101 PS, gegen oben wurde das Programm mit einem 4,5-Liter-V8 mit 180 PS abgerundet. Weil sich der Mustang ein klein wenig besser verkaufte als der Barracuda - 126’538 vs 23’443 Exemplare -, wurde der Fisch schon 1965 angefüttert, als Commando gab es 235 PS, dazu noch die «Formula S» mit einem deutlich verbesserten Fahrwerk. Das blieb auch beim Modelljahrgang 1966 (Bild unten) so.
Auch die zweite Generation des Barracuda (Bild unten) basierte ab 1967 wieder auf dem Valiant, doch es gab jetzt einen Notchback und einen Fastback, die optischen Unterschiede zum Valiant waren deutlich herausgearbeitet. Im Gegensatz zum Mustang erhielt der Plymouth aber vorerst noch keine groben Maschinen, einige wenige 67er-Barracuda wurden mit einem 6,3-Liter-V8 ausgerüstet, erst 1968 gab es erstmals etwa 50 Exemplare mit dem famosen 7-Hemi-Motor, ab 1969 dann auch den 7,2-Liter-V8. Im gleichen Jahr gab es eine Ausstattungsvariante mit der Bezeichnung Cuda.
John E. Herlitz zeichnete dann verantwortlich für die dritte Generation des Barracuda, die mit dem Modelljahrgang 1970 eingeführt wurde. Zum Verständnis: Es gab den Barracuda, das Basis-Modell (BH), dann das luxuriösere Gran Coupé (BP) und schliesslich noch die sportlicheren Cuda (BS). So ein Cuda hatte mindestens den 383er-Magnum-Motor unter der Haube, dazu kamen zwei 440er-Varianten, also 7,2-Liter Hubraum mit entweder 375 oder 390 PS, schliesslich noch den Hemi, 7 Liter Hubraum, 425 PS. Ja, das war grob, ganz besonders bei den 70er-Modellen, bei denen das Fahrwerk nicht so wirklich auf der Höhe der Motorenleistungen waren. Aber das interessierte in den USA kaum jemanden, Hauptsache, es ging gut geradeaus. Und das tat es definitiv.
Für 1971 wurde das Fahrwerk überarbeitet und das Motorenprogramm vereinfacht. Zu erkennen sind die 71er Cuda an den Doppelscheinwerfern vorne, die gab es nur für den Modelljahrgang 1971. Ab 1972 ging es dann schon wieder bergab, wie bei allen Amerikanern, 1974 war dann bereits Schluss. Doch die 70er und 71er Cuda sind extrem gesucht, für ein 71er Convertible mit Hemi-Motor und manuellem Getriebe wurden auch schon fast vier Millionen Dollar bezahlt. Gut, davon gab es auch nur gerade vier Exemplare. Das Fahrzeug, das wir hier zeigen, ist nicht ganz so selten: Von den Hardtop mit Hemi-Motor konnten 1971 immerhin 108 Exemplare verkauft werden. Davon hatten 48 Stück ein automatisches Getriebe, genau wie dieses gute Stück. In TorRed lackiert, ist dieser Hemi Cuda schon seit 1994 beim gleichen Besitzer und verfügt über eine durchgehende Geschichte.
Es entsteht hier eine hoffentlich hübsche Serie zu aussergewöhnlichen US-Cars, die schon ziemlich ausführlich ist und die wir auch schön zusammengefasst haben: hier. In der monatlich erscheinenden Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE finden Sie immer schöne Old- und Youngtimer. Abos gibt es: hier.
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