Was Taylor Swift vom Suzuki-Kleinwagen unterscheidet? Der Suzuki Swift feiert schon seinen 40. Geburtstag

Wolfram Nickel | 13.11.2024

Mit Kleinwagen lässt sich kein Geld verdienen, so das Credo bei vielen Automobilherstellern. Stimmt nicht, meint Suzuki als weltweit grösster Minicar-Spezialist: Bestes Beispiel ist der seit 40 Jahren und in sieben Generationen gebaute Swift.

02 Unscheinbares Design aber fortschrittliche Technik Quelle Suzuki Austria

Nicht nur Sushi, Bonsai und Zen kommen aus Nippon, auch die Kunst des Kleinwagenbaus beherrschen die Japaner besser als viele andere. Suzuki etwa krönte sich mit Kei-Cars und dem seit 40 Jahren gebauten Swift zum König der Minicar-Spezialisten und gelangte so zugleich in die Top Ten der globalen Autogiganten. Mehr als 9,5 Millionen Swift hat Suzuki allein seit 2004 verkauft und dabei Konkurrenten wie den Ford Fiesta überlebt.

Das familiengeführte Unternehmen spürt, was die Kunden wollen – und das fängt beim Modellnamen an. Der anfangs favorisierte Namen Zen wirkte Suzuki zu fernöstlich. Das wirbelige Swift schien dem damaligen CEO Osamu Suzuki passender, schließlich sollte sein Cityflitzer als Welteroberer reüssieren.

Ausgerechnet in Amerika erfolgte die Markteinführung aber als Chevrolet Sprint oder Pontiac Firefly, einen Kultstatus wie auf anderen Kontinenten konnte der Kleine so in den USA nie erreichen.

Weltstar Taylor Swift wurde 1989 geboren, da ging Suzukis Swift schon in zweite Generation, und mit scharfen Finessen wie 4WD, 16V und GTI raste er zur ersten Produktionsmillion.

1986 überraschte Suzuki mit dem ersten Swift GTI. Mit 74 kW (101 PS) starkem 1.3-Liter-16-Ventiler konnte er dem fast 40 Prozent stärkeren GTI-Stammvater Golf im Sprintduell auf Tempo 100 sein spoilerbewehrtes Heck zeigen. Möglich machte es das Kampfgewicht des Japaners von nur 750 Kilo. Plötzlich war der Swift cool.

04 Kleines Weltauto Suzuki Swift

Der Suzuki Swift eroberte ab 1984 unter verschiedenen Markennamen alle Kontinente.

06 Neu in Form fuer die 1990er Der Suzuki Swift in zweiter Quelle Suzuki Austria

Neu in Form für die 1990er – Der Suzuki Swift in zweiter Generation. 

05 Giftiger Jaeger groesserer GTI Der Suzuki Swift GTI Quelle autodrom

Giftiger Jäger grösserer GTI. Der Suzuki Swift GTI, hier der Modelljahrgang 1989, fand sein Revier auf kurvenreichen Kursen.

07 Schicker kleiner Sonnenkoenig Deutlich kleiner Quelle autodrom

 Deutlich kleiner als VW Golf & Co war das Suzuki Swift Cabrio 1993 fast konkurrenzlos.

08 Doppelgaenger Der Suzuki Swift 4 WD dritter Generation Quelle Subaru Deutschland

Der Suzuki Swift 4WD dritter Generation wurde auch als Subaru Justy verkauft, hier als Modell 1997.

09 Alles neu machte der vierte Swift Ab 2004 zeigte Quelle Suzuki Austria

Ab 2004 zeigte sich der Suzuki der vierten Generation in europäischem Design.

10 Nach zwei Millionen Swift vierter Generation startete Quelle Suzuki Austria

Nach zwei Millionen Swift vierter Generation startete 2010 der Suzuki Swift Nummer fünf.

13 Insgesamt sind in Deutschland aktuell 520 000 Suzuki Quelle Suzuki Deutschland

40 Jahre nach dem ersten Swift lancierte Suzuki 2024 die siebte Generation.

Die zweite Generation: Dreitürer, Fünftürer und Stufenheck

Keine Nische liess Suzuki unbesetzt. Die zweite Generation stand als 3.71 Meter kurzer Dreitürer, als 3.81 Meter messender Fünftürer oder als 4.08 Meter lange Stufenhecklimousine im Angebot.

Die Limousine kam passend zum politischen Wind of Change. In den neuen deutschen Bundesländern und in ganz Osteuropa genossen Stufenhecks Popularität.

Alles neu machte der vierte Swift, der 2004 auf dem Pariser Salon als erster speziell für den europäischen Markt konzipierter Suzuki debütierte und dennoch weltweit vermarktet wurde. Die europäische Ausrichtung des Swift zeigte sich im westlichen Design, das an Konkurrenten wie den BMW Mini erinnerte. Auch einen Dieselmotor gab es nun, dagegen übernahm der 92 kW (125 PS) leistende Swift Sport die Rolle des jungen Wilden.

Gutes besser machen sollte ab 2010 die fünfte Auflage des Suzuki Swift. Mehr Platz im Interieur, effizientere Motoren und eine gute Sicherheitsausstattung mit ESP und sieben Airbags, so gewann der kompakte Sympathieträger eine wachsende Fangemeinde.

Für sportliche Emotionen sorgte wieder der Swift Sport, jetzt mit 100 kW (136 PS Leistung) und erstmals auch als praktischer Fünftürer. Leistungsmässig konnte er es allerdings nicht mehr mit den sportlichen Speerspitzen der Rivalen aufnehmen.

Noch zwei Mal – 2017 und 2024 – wechselte der Swift die Kleider, aber die Designs ähnelten sich nun so, dass nur Insider die Generationen sechs und sieben differenzieren können. Vollelektrisch gibt es den Suzuki bis heute nicht, aber auch als Verbrenner bleibt der Swift eine feste Grösse im Programm des Herstellers. SP-X/AR

Fotos: Suzuki, Subaru, Autodrom

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