BMW Concept Skytop – was die Kunden wollen

Ramon Egger | 19.06.2024

Am Concorso d’Eleganza Villa d’Este hat BMW den Concept Skytop vorgestellt. Vergangene Woche stand das Auto dann in Zürich und wir konnten uns mit Chefdesigner Christopher Weil darüber unterhalten.

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«Die Sharknose», antwortet Christopher Weil auf die Frage, welches Element ihm am Concept Skytop am besten gefalle. Weil sie am offensichtlichsten verdeutliche, dass der Concept Skytop eine Hommage an den Z8 sei. Christopher Weil ist Head of Exterior Design bei BMW und muss natürlich ein Design-Element hervorheben.

Wir würden als besonderes Highlight ja eher den Motor erwähnen. Der ist nämlich weder Elektro noch Hybrid, sondern ganz klassisch: V8-Benziner. Mit 4.4 Litern Hubraum, zwei Turboladern und 460 kW (625 PS). Es ist der selbe V8, den BMW auch im M8 Competition einsetzt. Wieso nicht elektrifiziert, Herr Weil? «Wir wollen damit die Mechanik noch einmal zelebrieren.» Das Konzept wurde für die Villa d’Este kreiert, da gehe es um automobile Schönheit. «Da passt der Verbrenner sehr gut dazu.»

Alles fliesst

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Der BMW Concept Skytop zelebriert BMWs ikonische Haifischnase.

Dass der Concept Skytop eine Referenz an den Z8 – der dieses Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiert – ist, ist offensichtlich: lange Motorhaube, offenes Dach, cleane Flächen und: schmale Leuchten. Nicht nur am Heck, wie im Z8, sondern auch an der Front. Es sind die schmalsten Scheinwerfer, die BMW bauen kann, sie wurden extra für den Concept Skytop entwickelt.

Fliessend, sportlich-elegant und zugleich athletisch muskulös, nennt BMW die Form des Concept Skytop. Fliessend soll auch der Übergang von Interieur und Exterieur sein. Nicht nur gefühlt, weil bei geöffnetem Dach der Wind in den Haaren weht, sondern auch optisch durch Material- und Farbwahl. Targadach und Überrollbügel sind auch aussen braun geledert, der gleiche Farbton ist auslaufend zum Heck hin auch auflackiert.

Der Innenraum wurde in Dingolfing in aufwändiger Handarbeit komplett beledert, die rotbraunen Sitze und die Mittelkonsole sind mit Ziernähten und Lochung im Budapester Stil versehen. Lenkrad und Wählhebel wirken vertraut, schon fast konventionell wären da nicht die Kristallelemente eingelassen, die die Farbtöne des Leders wieder aufnehmen.

Kleinserie, von Hand gefertigt

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Sehen wir da einen Schuss Aston Martin DB12 im Heck?

Und dann fallen da noch die Aussenspiegel auf. Sie sind gross, sie sind klobig, wirken beinahe deplatziert am eleganten Concept Skytop. Wieso keine futuristischen Kameras? «Digitale Rückspiegel sind mühsam, wir haben herausgefunden, dass unsere Kunden das nicht wollen», erklärt Christopher Weil den vermeintlichen Anachronismus. Und spricht damit gleich den wichtigsten Punkt an: BMW macht, was die Kunden wollen.

Und wenn genügend (potentielle) Kunden den Concept Skytop wollen, dann wird man ihn auch bauen. In einer Kleinserie natürlich, handgefertigt. Weder auf einen Preis, noch auf eine exakte Stückzahl will sich Christopher Weil festnageln lassen, bloss einen groben Zeitrahmen lässt sich der Designer entlocken: Innerhalb eines Jahres sollte das Auto dann schon auf der Strasse sein.

Bilder: Kim Hüppin/Automobil Revue, BMW Schweiz

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