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Mit «Formula 1 – Drive to Survive» landete Netflix einen Hit.
Rennsportdokus gibt es aber auch bei anderen Streamingdiensten zu Hauf.
Modernes TV: Die Auswahl an Streamingsendern ist riesig.
Bei öffentlichen TV-Sendern schauen Motorsportfans in
die Röhre. Rennsport gibt es immer öfter nur noch bei privaten Sendern
zu sehen. Oder man legt nebst den TV-Gebühren etwas mehr Geld hin, zum
Beispiel für das Abonnement eines Streamingdienstes. Und dieser Batzen
lohnt sich, wie Netflix mit der Serie «Formula 1 – Dive to Survive»
beweist, deren sechste Staffel Ende Februar startete und die längst
nicht mehr das einzige Motorsportangebot des Dienstes ist. Andere
Streaminganbieter bemerkten ebenfalls, dass Racing zieht, auch Disney+
entdeckte die Formel 1. Hollywood-Superstar Keanu Reeves zum Beispiel
erzählt die Geschichte des Teams Brawn GP, das 2009 mit Jenson Button
Weltmeister wurde. Und bei Prime Video kommt der Abonnent aus dem
Staunen nicht heraus, so breit ist das Angebot an Dokumentationen um
Fahrer wie Fernando Alonso, Carlos Sainz oder um Rennen wie die
24 Stunden von Le Mans.
Bei Streamingdiensten gibt es viel Motorsport für wenig
Geld. Bei rund zehn Franken pro Sender und Monat ist man dabei. Aber
Achtung: Bisweilen werden Dokus aus dem Angebot genommen. Deshalb zuerst
im Internet checken, welche Dokus, aber auch Filme wo zu sehen sind.
«Formula 1 – Drive to Survive»
Die Teile einer Serienstaffel sind immer sehr kurzweilig. Nicht zuletzt beschert Netflix mit seiner Serie der Formel 1 einen wahren Zuschaueraufmarsch an den Rennstrecken. Die nunmehr sechste Staffel von «Formula 1: Drive to Survive» ist rasch geschaut. Auch wenn die Rekordsaison von Weltmeister Max Verstappen und dem Red-Bull-Team für eine Dokumentation Langeweile suggeriert, erinnert Netflix in den zehn Episoden an Geschichten, die eben auch passiert sind. Etwa an jene, wie Lawrence Stroll Aston Martin in die Gänge brachte, wie das Werksteam Alpine in die Misere schlitterte, wie Lewis Hamilton erstmals an einen Mercedes-Abschied dachte oder wie Netflix Fanliebling und Haas-Teamchef Günther Steiner verliert, dafür aber den Lausbuben Daniel Riccardo wieder vor die Kamera bekommt.
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«Brawn – The Impossible Formula 1 Story»
Die Legende besagt, dass Ross Brawn dem grossen Honda-Konzern einst das Formel-1-Team abkaufte – für einen Dollar. Brawn, ein Genie, das schon Michael Schumacher und Ferrari zu Titeln verhalf, scharte die richtigen Leute um sich, stellte das Team Brawn GP auf die Beine und gewann 2009 sensationell die Konstrukteurs-WM und mit Jenson Button auch den Fahrertitel. Nach nur einem Jahr verkaufte Brawn sein Team wieder – für über 120 Millionen an Mercedes. Dieses wahr gewordene Märchen erzählt in dieser Serie Keanu Reeves. Aber der Hollywood-Star setzt sich auch mit Brawn und anderen zusammen. Und trifft sogar auf den einen Dollar.
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«Nascar – Full Speed»
Ganz nach dem Vorbild der Serie «Formula 1 – Drive to Survive» rückt Netflix mit «Nascar – Full Speed» auch die vergangene Nascar-Meisterschaft ins Scheinwerferlicht. Als Zuschauer muss man vom teilweise eigenwilligen, US-amerikanischen Rennsport nicht viel verstehen. Die Playoffs, also das Saisonfinale der Tourenwagenserie, sind zentrales Thema der Netflix-Dokumentation. Warum aber nur noch eine Handvoll Piloten um den prestigeträchtigen Cup fährt und alle anderen einfach nur noch im Kreis fahren, verstehen wohl nur die Amerikaner. Aber um eine gute Show waren diese ja noch nie verlegen. Und die begeistert auch die Fans am Bildschirm dank der coolen, bisweilen rüpelhaften Nascar-Piloten.
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«Heroes»
In einem Landhaus treffen sich vier Motorsportgrössen: der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen, Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen, Michèle Mouton, die schnellste Frau auf vier Rädern, und Felipe Massa, der erfolgreichste Formel-1-Brasilianer seit Ayrton Senna. Sie sprechen über ihre Karrieren, über Höhepunkte, über Gefahren. Und landen schliesslich bei der Formel-1-Legende Michael Schumacher. Einer der vier Motorsportler verlässt die Runde – zu sehr schmerzt ihn Schumis Geschichte.
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«Lucky!»
Was die Formel 1 heute ist, verdankt sie Bernie Ecclestone. Einst verkaufte er Autos, danach war er Rennfahrer und Teambesitzer – und schliesslich das Genie, das die Formel 1 ins Fernsehen brachte und zum Ereignis mit Millionenpublikum machte. In acht Teilen wird das Leben von Mr. Formula 1 dokumentiert. Ecclestone nahm es mit allen auf, auch mit jenen, die ihm am liebsten den Garaus gemacht hätten.
Streamen bei Prime Video, Apple TV+
«Mosley»
Zuerst war da die Idee, eine Dokumentation über die Formel 1 und die tödlichen Unfälle von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger zu drehen. «Dann wurde es immer mehr ein Film über mich», sagte Max Mosley, bis 2009 Präsident des Autoweltverbandes FIA. Aber da war auch eine Sexorgie, bei der Mosley in Nazi-Uniform gefilmt wurde, was in der internationalen Presse für viel Wirbel sorgte. Neben dem Motorsport greift die Doku auch diesen Skandal auf.
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«Villeneuve Pironi»
Die Freundschaft zwischen Gilles Villeneuve und Didier Pironi endete am 25. April 1982, als Pironi Villeneuve in Imola den Sieg im GP von San Marino stahl. Mit Wut im Bauch fuhr Villeneuve zwei Wochen später in den Tod, Pironi verunglückte drei Monate später schwer. Eine sehenswerte Dokumentation mit sehr vielen Originalaufnahmen und Interviews mit Familienmitgliedern.
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«Fernando»
Ein interessanter Blick hinter die Fassade von Fernando Alonso. Die Dokumentation setzt dort an, wo der Spanier die Formel 1 verlässt und sich aufmacht, die Triple Crown des Motorsports zu gewinnen: nach dem GP von Monaco auch die 24 Stunden von Le Mans und die 500 Meilen von Indianapolis. Und auch die Rallye Dakar will er nicht auslassen. Fernando Alonso ist ein verbissener, ehrgeiziger, nimmermüder Rennfahrer – aber das ist er vor allem, weil er Spass hat. Auch sein Ex-Teamkollege Sébastien Buemi ist begeistert vom Talent des Spaniers.
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«Schumacher»
Dokumentationen über Michael Schumacher gibt es viele. Vor dem Formel-1-Rekordweltmeister verneigten sich schon unzählige Rennfahrer in Wort und Bild. In diesem fast zweistündigen Film spricht aber auch die Familie Schumacher über den Ehemann und Vater. Und man merkt bald: Schumi war kein Roboter, wie er bisweilen wegen seines Ehrgeizes verächtlich gerufen wurde.
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«Race – Bubba Wallace»
Darrell «Bubba» Wallace kennt man in der Nascar. Nicht bloss, weil er Rennen gewann oder in die Meisterschafts-Playoffs vorstiess. Wallace ist ein schwarzer Rennfahrer in einer weissen Rennserie. In der Dokuserie sieht man Bubba Wallace nicht nur um Siege und Punkte kämpfen, er kämpft auch gegen Rassismus. Er setzte sich dafür ein, dass bei Rennen keine Flaggen der Konföderierten Staaten von Amerika ausgehängt werden dürfen. Am 21. Juni 2020 fand man in Wallaces Garage in der Boxengasse einen Galgenstrick.
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«Crash and Burn»
Tommy Byrne fuhr oft gegen Ayrton Senna und wurde vom Talent her sogar mit dem Brasilianer verglichen. Aber Byrne hatte kein Geld. Also schnorrte er sich durch sein Leben. Es sei spassig und chaotisch gewesen, sagt Ex-Rennstallchef Eddie Jordan. Byrne trank viel und hatte viele Girls. Mit Siegesprämien fürs Bumsen wäre Byrne reich geworden, sagte GP-Sieger John Watson. In der Formel 1 scheiterte Byrne, weil er sagte, was er dachte. Diplomatie war nicht sein Ding. Noch heute sieht sich Byrne Rennen an, aber nicht in herausgeputzten Paddocks, sondern auf schmutzigen Rennplätzen, wo Autos billig sind.
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«A Life of Speed – The Juan Manuel Fangio Story»
Fünf WM-Titel in der Formel 1: Der Rekord von Juan Manuel Fangio hielt Jahrzehnte. Erst 2003 knackte Michael Schumacher die Marke, als er zum sechsten Mal den Titel in der Königsklasse holte. Für viele Fans ist Fangio noch heute der beste Rennfahrer. Aber auch für Weltmeister wie Jackie Stewart, Fernando Alonso und Mika Häkkinen, die sich in dieser Doku vor dem Grössten verneigen.
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«Tim Richmond – To The Limit»
Tim Richmond wuchs in einer wohlhabenden Familie auf – und er war ein schneller Rennfahrer mit dem Übernamen «Hollywood». Der US-Amerikaner wurde 1980 bei den 500 Meilen von Indianapolis Rookie of the Year. Später wechselte er in die Nascar, wo er 13 Rennen gewann und 1986 Gesamtdritter hinter den Stars und mehrfachen Champions Dale Earnhardt und Darrell Waltrip wurde. Im Jahr darauf fehlte Richmond beim Saisonstart – er fuhr als Aids-Kranker ein anderes Rennen, das gegen die Zeit.
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«Le Mans – The 24 Hour War»
2019 kam der Film «Le Mans 66 – Gegen jede Chance» mit den Hollywood-Stars Christian Bale und Matt Damon in die Kinos und wurde zu einem grossen Erfolg. Schon drei Jahre zuvor kam die Dokumentation zum «24 Hour War» heraus, der in den 1960er-Jahren zwischen Ferrari und Ford tobte. Henry Ford II. wollte den Seriensieger Enzo Ferrari bezwingen, zuerst, indem er die italienische Marke kaufen wollte. 1966 schliesslich fuhren drei Ford GT40 auf den drei ersten Plätzen in Le Mans ins Ziel.
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«Sainz – Live to Compete»
Den Namen Carlos Sainz kennt heute jeder Formel-1-Fan: Für Ferrari gewann er bisher zwei Grand Prix. Aber gegen die Erfolge seines Vaters kommt er nicht an, der Junior. Carlos Sainz sen. gewann zweimal die Rallye-WM und viermal die Rallye Dakar. In der Doku machen wir uns mit dem Spanier auf zu einer Rallye Dakar, aber die Vergangenheit mit Freunden und Rivalen kommt nicht zu kurz.
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«Le Mans – Racing Is Everything»
Wir schreiben das Jahr 2015. Audi, unter anderem mit dem Schweizer Piloten Marcel Fässler, hat in den vergangenen Jahren in Le Mans dominiert. Nun stösst Porsche dazu, aber auch Nissan mit einem mutigen Projekt. Der Zuseher verfolgt Piloten und Teams während der 24 Stunden. Das Resultat ist Geschichte, weniger spannend macht das die Reportage aber nicht.
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Fotos: Adobe Stock, Netflix, Disney+, Prime Video, Sky
