Rolls-Royce Phantom Goldfinger: Der Furka-Pass spielt eine Hauptrolle im Interieur des kostbaren Einzelstücks

Automobil Revue | 29.10.2024

Dieses Auto gibt es nur einmal: Der Rolls-Royce Phantom Goldfinger ist eine Hommage an den James-Bond-Film «Goldfinger». Eines der vielen Details widmet sich dem Furka-Pass, der in dem Film eine grosse Rolle spielte.

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Vor genau 60 Jahren feierte der Film mit Sean Connery in der Hauptrolle des Doppelnull-Agenten und Gerd Fröbe als Bösewicht seine Premiere, und die nun vorgestellte Sonderanfertigung ist vom Phantom III Sedanca de Ville aus dem Jahr 1937 inspiriert, der Filmfigur Auric Goldfinger gehörte.

Der Phantom Goldfinger enthält einige der aufwändigsten Details, die je für ein Einzelstück in der Geschichte von Rolls-Royce geschaffen wurden, betont der Hesteller – der damit demonstrieren will, was in seiner Bespoke-Abteilung alles möglich ist. Insgesamt drei Jahre Entwicklungsarbeit waren erforderlich, um jede dieser Bespoke-Funktionen zum Leben zu erwecken.

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Spirit of Ecstasy aus massivem Silber und Goldüberzug

Für das Äussere haben die Rolls-Royce-Lackspezialisten den gelben Farbton der Karosserie auf den des originalen Phantom III Sedanca de Ville von 1937 abgestimmt, der im Film zu sehen ist. Die 21-Zoll-Scheibenräder sind in Schwarz gehalten und mit silbernen scheinbar schwebenden Radkappen versehen.

Die Spirit of Ecstasy am Bug des Phantom Goldfinger hat eine einzigartige Oberfläche erhalten, die subtil auf die Handlung des Films verweist. Im Film schmuggelte der Bösewicht Auric Goldfinger Gold in den Karosserieteilen seines Phantoms. Als Anspielung auf dieses Konzept scheinen Teile der Figur Gold darunter zu enthüllen, was darauf hindeutet, dass sie aus massivem Gold besteht, das mit einer silbernen Schicht überzogen ist. Da es nicht möglich ist, Gold zu versilbern, verwendeten die Rolls-Royce-Spezialisten eine Spirit of Ecstasy aus massivem Silber und vergoldeten sie mit 18-karätigem Gold, um den «Gold-Reveal»-Effekt zu erzielen.

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Beleuchteter 18-Karat-Goldbarren in der Mittelkonsole

Ein verstecktes Fach in der Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen wurde umgestaltet, um einen beleuchteten massiven 18-Karat-Goldbarren aufzunehmen, der wie ein Phantom Speedform geformt ist – eine stilisierte Darstellung des Automobildesigns im Miniaturformat.

Die Basis der vorderen und hinteren Mittelkonsolen ist ebenfalls mit einer Goldverkleidung versehen, ebenso wie die Innenseite des Handschuhfachs. Auf dem Innendeckel des Handschuhfachs ist Goldfingers ikonisches Zitat eingeprägt: «Das ist Gold, Mr. Bond. Mein ganzes Leben lang war ich in seine Farbe verliebt, in seinen Glanz, seine göttliche Schwere.»

Die Lüftungsdüsen im gesamten Fahrzeug sind ebenfalls mit einer glänzenden Goldverkleidung versehen, ebenso die Lautsprechergitter, zudem sind mit dem Titel des Films beschriftet. Die Trittbleche, die wie die Goldbarren in Goldfinger aussehen sollen, sind vergoldet und mit der gleichen Schrift geprägt, die 1964 für den Film entwickelt wurde. Auf der 24-karätig vergoldeten Fahrgestellnummerntafel ist eine speziell beschaffte Fahrzeugidentifikationsnummer eingraviert, die mit 007 endet.

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Karte aus Edelstahl mit eingravierten Höhenlinien des Furka 

Das eigentliche Herzstück des Wagens ist eine dreidimensionale Karte, die von Hand gezeichnet wurde. Sie ist eine präzise und dennoch künstlerische Isolinienkarte, die die Konturen des Furkapasses zeigt. Im Film ist 007 auf dieser legendären Strasse zu sehen, wie er Auric Goldfinger diskret zu seiner Schmelzanlage in den Schweizer Alpen folgt.

Der für die Karte verwendete Edelstahl wurde mittels physikalische Gasphasenabscheidung geschwärzt. In das dunkle Substrat wurden Höhenlinien und Höhenangaben eingraviert, wodurch das helle Metall darunter zum Vorschein kommt. Der Furkapass ist aus der Edelstahlschicht ausgeschnitten, sodass die darunter liegende vergoldete Oberfläche zum Vorschein kommt.

Im Laufe der Entwicklungsarbeit wurden zehn vollständige Prototypen der Karte gefertigt, bis das Design perfekt war. Die Bespoke-Uhrenverkleidung in der Mitte ist von der sofort erkennbaren Pistolenlauf-Sequenz inspiriert, die seit «Dr. No» (1962) in jedem James-Bond-Film zu sehen ist.

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Eine weitere Hommage an die Furka-Pass-Szene ist der Dachhimmel im Fahrzeug. Er zeigt die Sternbilder so, wie sie am 11. Juli 1964 – dem letzten Drehtag der Szene in der Schweiz – über dem Furkapass standen. 719 Sterne, die in einem dezenten Goldton leuchten, sind von weiteren acht Sternschnuppen umgeben – alle einzeln von Hand platziert.

Als i-Tüpfelchen wurde das begehrte britische Nummernschild «AU 1», das im Film den Goldfinger Phantom III zierte, angebracht – eine Anspielung auf das chemische Symbol für Gold im Periodensystem der Elemente. Dieses wird beim Phantom Goldfinger bleiben, der nun an einen Rolls-Royce-Kunden und -Sammler mit Sitz in England ausgeliefert wurde.

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Fotos: Rolls-Royce

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