Audi Q5: Wie gut ist die dritte Generation des Mittelklasse-SUV?
Daniel Killy | 10.03.2025
Mit dem Q5 ist Audi schon seit 17 Jahren erfolgreich. Das SUV geht nun in seine dritte Modellgeneration, während die Sportback-Variante in zweiter Auflage am Markt auftritt.
Europäer mögen Sportbacks, die Amerikaner SUV – auf diese Formel bringt Audi sein duales Q5-Erfolgsrezept. Das SUV punktet bereits seit 2008 im Mittelklassesegment und zählt zu den erfolgreichsten Modellen des deutschen Herstellers.
Die Fliessheckvariante, Sportback genannt, erlebt mit dem Modelljahr 2025 erst die zweite Generation. Trotz des sich abzeichnenden Modellwechsels am Ende eines siebenjährigen Modellzyklus war der Q5 inklusive seines sportlichen Ablegers SQ5 im vergangenen Jahr noch das drittbest verkaufte Modell von Audi in der Schweiz – nach Q3 und Q4.
Zur Markteinführung stehen drei Motorisierungen zur Verfügung: Ein 2.0 TFSI mit 150 kW (204 PS), ein gleichstarker 2.0 TDI sowie das Topmodell SQ5 mit einem Dreiliter-V6 TFSI mit 270 kW (367 PS). Während im restlichen Europa der Einstiegsbenziner auch mit Frontantrieb angeboten wird, sind in der Schweiz nur Modelle mit Allradantrieb als quattro im Programm.
So teuer sind Audi Q5 und Audi SQ5
Der Audi Q5 als Sportback kostet mit 2.0 TFSI ab 70‘600 Franken, der 2.0 TDI ab 73‘200 Franken und der sportliche SQ5 ab 103‘900 Franken.
Als SUV kostet der 2.0 TFSI ab 67‘300 Franken, der 2.0 TDI ab 69‘900 Franken und der SQ5 ab 101‘900 Franken.
Alle Antriebe haben die MHEV-plus-Technologie an Bord. Das Mildhybrid-System mit 48-Volt-Bordnetz unterstützt den Verbrenner und mindert CO2-Emissionen. Auch rein elektrisches Rangieren und Parken sind möglich. In erster Linie hilft MHEV-plus jedoch dabei, die Vebrauchswerte zu senken.
Im zweiten Halbjahr 2025 sollen zwei Plug-in-Hybridvarianten mit 220 kW (300 PS) und 270 kW (368 PS) Systemleistung die Antriebspalette ergänzen. Auch wenn man sich bei Audi noch nicht genauer festlegen möchte, wird die vollelektrische Reichweite der Modelle bei «mindestens bei 80 Kilometern» liegen.
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Audi Q5 Sportback: das sind die Designunterschiede
Der neue Audi Q5 Sportback kommt straffer und somit auch dynamischer daher als beim Vorgänger. Das Antlitz, der breite Singleframe, ist recht hoch positioniert, eingerahmt wird er durch vertikale Airframes. Das Design der digitalen Lichtarchitektur und die Positionierung der schmalen Leuchten erinnert an ein dynamisches Blinzeln.
Energisch-elegant wirkt auch die horizontale Schulterlinie, die Front- und Heckleuchten verbindet. Sie steigt beim Sportback über den Heckleuchten nochmals leicht an, um den Dachbogen mit der flachen Heckscheibe optisch aufzufangen. Das alles wirkt mit dem minimalistisch ausgeformten Heck nochmals dynamischer als beim Vorgängermodell und wesentlich schlanker als das SUV – bei gleicher Länge von 4.72 Metern.
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Wie gut ist der Audi Q5 verarbeitet?
Zentraler Bestandteil des Inneren ist die sogenannte Digital Stage, die digitale Bühne, die sich vor Fahrer und Beifahrer in Form der Audi MMI Displays aufbaut. Das Audi MMI Panoramadisplay ist im Curved Design und in OLED-Technologie ausgeführt und beherbergt das 11.9 Zoll grosse Audi virtual cockpit und das 14.5 Zoll grosse MMI Touchdisplay.
So mutet der Innenraum, das gilt für SUV und Sportback, edel an. Allerdings – und das ist bei Autos, deren Einstiegspreise deutlich jenseits der 60‘000 Franken liegen, eher ein Ärgernis – nur auf den ersten Blick. Schaut man genauer hin, etwa bei der Leuchtleiste, die sich durch das gesamte Cockpit zieht, so entdeckt man, dass diese in recht billig anmutendes Plastik eingebettet ist.
Generell gilt: Hui im Blickfeld, eher pfui unter der Bikinilinie, etwa im Beifahrerraum. Billiger Kunststoff ab dort, wo gemeinhin nicht so hingeschaut wird. Bei Audi ist man sich des Problems durchaus bewusst und will, so die Auskunft, während der Modellpflege nachbessern. Das allerdings ist, trotz der sonstigen Klasse der Q5-Familie, kein sonderlich überzeugendes Kaufargument für Erstkunden.
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Alltagstauglicher Diesel, kultivierter SQ5
Gefahren haben wir den TDI als SUV und den SQ5 Sportback. Ohne alle Antriebs-Vergleichsmöglichkeiten zu haben, machte dabei das Dieseltriebwerk den alltagstauglichsten Eindruck. Kultiviert in der Abstimmung, dynamisch und gleichzeitig unaufgeregt bringt er seine 204 PS auf die Straße. Im Test lagen wir auf abwechslungsreichen Terrain bei einem Verbrauch von 6.8 Litern/100 km. Der permanente Allradantrieb sorgt zudem für Fahrspass und Spursicherheit auf kurvigen Straßen. Fahrwerk und Dämpfung sind, wie von Audi gewohnt, perfekt.
Der SQ5 Sportback macht mit seinem Sechszylinder-Motor und dem bulligen Auftritt mächtig was her – in der Fahrpraxis allerdings geht er eher als sportlich durch denn als Sportwagen. Ob’s am Leergewicht von 2040 Kilogramm liegt? Trotzdem mach das Spitzenmodell grossen Spaß und hat mit 4.5 Sekunden von 0 auf 100 km/h auch ordentlich Wumms, zum echten Sportler fehlt ihm etwa die Direktheit der Lenkung.
Der SQ5 ist – im besten Sinne – kultiviert mit all seinen Kraftreserven. Die Endgeschwindigkeit von 250 km/h konnten und wollten wir nicht testen, wohl aber die Fahrfreude, die der Dreiliter-Motor bietet. So ist der SQ5 das perfekte Reiseauto mit dem gewissen Extra. Und fährt man ihn moderat, so dankt er es mit Verbräuchen um die 8.7 Liter. SP-X/AR
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Technische Daten
Audi Q5 SUV/Audi SQ5 Sportback
5-türiger, 5-sitziger SUV der gehobenen Mittelklasse
Länge 4.72 Meter, Breite 1.90 Meter (mit Aussenspiegel 2.15 Meter), Höhe 1.62 Meter (Sportback), 1.63 Meter (SUV); Radstand 2.82 Meter
Kofferraumvolumen 470 bis 1388 Liter (SQ5 Sportback)/520 bis 1473 Liter (SUV)