Honda Prelude: Sportlich trotz Hybridantrieb?

Holger Holzer | 27.10.2025

Honda bringt das Sportcoupé Prelude zurück. Die Neuauflage des Zweitürers soll in der Tradition des Vorgängers stehen, der in den 1980er- und 1990er-Jahren für innovative Details und Fahrspass mit Augenmass stand. Allerdings gelten Hybridantriebe nicht als besonders sportlich. Der Honda Prelude widerlegt das nun – zumindest teilweise.

Honda Prelude 00004

Mit dem Prelude wagt sich Honda in eine fast ausgestorbene Nische und positioniert das Coupé als erschwinglichen Sportwagen im Kompaktsegment. Mit 4.35 Metern Länge ist der Neue etwas kürzer als der Vorgänger, die zweisitzige Rückbank eignet sich dementsprechend lediglich als Gepäckablage. Die Preisliste in der Schweiz startet bei 47‘900 Franken.

Ein Alleinstellungsmerkmal im Sportwagensegment ist der Antrieb. Honda nutzt auch im Prelude seinen in anderen europäischen Modellen verfügbaren seriellen Hybrid, der sich von der bekannteres Toyota- und Renault-Variante deutlich unterscheidet.

Der Antrieb erfolgt die allermeiste Zeit über den 300 Nm starken E-Motor, der Verbrenner dient in der Regel nur als Stromgenerator, wirkt lediglich bei Autobahntempo direkt auf die Räder ein. Eine externe Lademöglichkeit ist nicht vorhanden.

Honda schmückt seine Tätigkeit akustisch wirkungsvoll aus, so dass das Coupé klingt und sich auch so anfühlt, als wäre ein kerniger Verbrenner mit sequentiellem Schaltgetriebe an Bord. Während weiterhin ausschliesslich der E-Motor für Vortrieb sorgt, lässt der Verbrenner die Drehzahl beim Hochschalten hörbar absacken und beim Runterschalten wie bei einem Zwischengasstoss aufjubeln. Gleichzeitig nimmt die E-Motorsteuerung kurz das Gas weg, so dass es zu kleinen Zugkraftunterbrechungen kommt, die sich wie Schaltruckeln anfühlen.

Alternativ kann der Fahrer auch selbst per Schaltpaddel die simulierten Gangwechsel einleiten.

Honda Prelude. Zum Vergrössern anklicken!

Dass der E-Motor nominell nur 184 PS hat, spielt beim Fahrspass auf gewundenen Landstraßen kaum eine Rolle. Der kräftige Antritt und das im weiten Band nutzbare Drehmoment lassen den Prelude kraftvoll und agil wirken, bevor ihm auf der Autobahn ein wenig die Puste ausgeht.

Seine 188 km/h Höchstgeschwindigkeit sind für einen Sportwagen nicht eben viel, die Null-auf-hundert-Werte fallen ebenfalls eher mau aus. Rund 5 Liter Verbrauch gibt der Hersteller für 100 Kilometer an.

Ein brachialer Sportwagen ist der über die Vorderräder angetriebene Prelude selbst im schärfsten Modus nicht. Aber das Coupé schafft die Verbindung von hohem Fahrspass, der auch noch passend akustisch untermalt ist, Langstreckenkomfort und Effizienz. SP-X/AR

Honda Prelude. Zum Vergrössern anklicken!

Technische Daten

Honda Prelude

Zweitüriges, viersitziges Sport-Coupé der Kompaktklasse

Länge: 4.35 Meter, Breite 1.80 Meter, Höhe 1.30 Meter, Radstand 2.60 Meter, Kofferraumvolumen k.A.

Hybridantrieb mit Zweiliter-Vierzylinder-Benziner und E-Motor, 135 kW (184 PS), maximales Drehmoment 335 Nm, Frontantrieb, Ein-Gang-Automatik mit Acht-Gang-Doppelkupplung-Simulation

Fahrleistungen 0-100 km/h 8.2 sec, Höchstgeschwindigkeit 188 km/h, Normverbrauch (WLTP) 5.2 l/100 km, CO2-Ausstoss 117 g/km

Preis ab 47‘900 Franken

Honda Prelude 00007

Kommentare

Keine Kommentare