Mitsubishi Outlander: Comeback des Plug-in-Pioniers
Rudolf Huber | 15.03.2025
Die vierte Generation des Mitsubishi Outlander ist ab Frühjahr 2025 auch in Europa wieder auf dem Markt. Das Mittelklasse-SUV punktet dabei mit seinem elektrischen Allradsystem, die elektrische Reichweite liegt bei über 80 Kilometern.
Der Outlander feierte schon 2013 erste Verkaufserfolge, als Mittelklasse-SUV eigentlich noch grundsätzlich von Dieselmotoren angetrieben wurden. Über die Jahre wurde der Doppel-Antrieb des Trendsetters immer weiter verfeinert und legte auch an Leistung und Effizienz zu. Insgesamt 200‘000 Fahrzeuge wurden in dieser Zeit in Europa verkauft.
Auch in der jüngsten Evolutionsstufe hat sich das Grundprinzip nicht geändert. Wie gehabt setzt der Outlander Plug-in-Hybrid Gen 4 auf die Kombination von elektrischem Allradsystem und Hybridantrieb. An der Vorderachse kommen ein 2.4-Liter-Benziner mit 100 kW (136 PS) sowie ein 85 kW (116 PS) starker Elektromotor zum Einsatz. Ein Heck-E-Aggregat mit 100 kW (136 PS) ergänzt den Antriebsstrang. Die Systemleistung gibt der Hersteller mit 225 kW (306 PS) an.
In der Schweiz kostet der Mitsubishi Outlander PHEV 53‘990 Franken in der Einstiegsvariante Inform. Vier weitere Ausstattungslinien (Invite, Intense, Instyle und Instyle+) werden angeboten, die Top-Linie Instyle+ kostet ab 66‘990 Franken.
Zur Basisaustattung gehören unter anderem 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Digitalinstrumente und Infotainmentsystem mit jeweils 12.3 Zoll grossem Bildschirm, Klimaautomatik, Yahama-Soundsystem, Assistenzsysteme wie 360-Grad-Umgebungskameras, adaptiver Tempomat, Ausparkassistent oder Totwinkelassistent, Standheizung oder LED-Scheinwerfer.
Die auf eine Kapazität von 22.7 Kilowattstunden kräftig vergrösserte Lithium-Ionen-Batterie ist im Unterboden zwischen den Achsen angeordnet. Sie ermöglicht laut WLTP um die 85 Kilometer elektrische Fahrt. Beim ersten Ausprobieren rund ums frühlingshaft warme Lissabon zeigte der Bordcomputer nach gut 220 Kilometern einen Verbrauch von 6.5 Litern pro 100 Kilometer. Der zum Start mit 50 Kilometer Restreichweite gefüllte Akku hielt die angekündigte Strecke bei einem Verbrauch von 23.2 kWh/100 Kilometer auch ziemlich exakt durch.
Die Übergänge von E- auf Benzinantrieb hat Mitsubishi gut hinbekommen, bei zurückhaltender Fahrweise sind sie fast nicht zu spüren und zu hören. Allenfalls wenn etwa beim Überholen ordentlich Leistung abgerufen wird, meldet sich der Verbrenner gut gedämpft zu Wort.
Stolz ist man bei Mitsubishi auf die jüngste Evolutionsstufe des Allradsystem S-AWC (Super All Wheel Control), das dank der Einbindung der E-Motoren zu beachtlicher Form aufläuft. Es sorgt für viel Traktion auch in verzwickten Situationen.
Die sieben Fahrmodi Normal, Eco, Power, Tarmac (Asphalt), Gravel, Snow oder Mud werden über einen zentralen Drehregler abgeurfen und wappnen den Outlander für so ziemlich alle Eventualitäten.
Das Fahrwerk ist komfortabel, aber mit einem Hauch Straffheit. So lassen sich auch gemeine Kurven oder enge Autobahnauffahrten sicher und ohne Wanken absolvieren.
Die elektronische Antriebssteuerung wählt wie gehabt automatisch je nach Fahrbedingungen und Batterieladezustand das passende Programm. Es gibt den EV-Modus für rein elektrisches Fahren mit niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten.
Im seriellen Hybridmodus erzeugt der Verbrennungsmotor bei Bedarf Strom, etwa beim Beschleunigen bergauf. Und im Parallel-Hybridmodus arbeiten E-Motoren und Verbrenner gleichzeitig.
Der Outlander ist maximal 170 km/h schnell, rein elektrisch schafft er bis zu 135 km/h. Insgesamt fühlt sich das angenehm vertrauenerweckend an und motiviert angesichts einer bei schnellem Fahren mindestens ebenso schnell sinkenden E-Reichweite eher zu einer zurückhaltenden, strom- und spritsparenden Fahrweise.
Bei Bedarf kommt das gute zwei Tonnen schwere Mittelklasse-SUV aber auch durchaus flott auf Touren – der 0-bis-100-Sprint wird in 7.9 Sekunden absolviert.
Beim externen Laden hat der neue Outlander noch Luft nach oben. Die maximal 3.7 kW, mit denen der Strom via Bordlader in den Akku fliesst, sind nicht gerade beeindruckend. Es dauert im besten Fall volle sechseinhalb Stunden, bis der Speicher komplett gefüllt ist. Nicht der Weisheit letzter Schluss ist der Chademo-Schnelllader des Outlander, denn dieser Anschluss-Typ spielt in Europa kaum mehr eine Rolle.
Das Design des 4.72 Meter langen, bereits 2021 in den USA gestarteten und bereits einmal überarbeiteten Outlander ist typisch Mitsubishi. Die Familienähnlichkeit mit den kleineren Geschwistern ist trotz XL-Format unübersehbar. Das Ambiente wirkt robust-elegant, Material- und Verarbeitungsqualität machen einen guten Eindruck.
Erstmals gilt beim Outlander die Garantieverlängerung um drei auf insgesamt acht Jahre oder bis zu 160'000 Kilometer. SP-X/AR
Technische Daten
Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Mittelklasse
Länge 4.72 Meter, Breite 1.86 Meter, Höhe 1.75 Meter, Radstand 2.70 Meter
Leergewicht 2.120 kg
Kofferraumvolumen 495 bis 1404 Liter
Plug-in-Hybridantrieb, 2.4-Liter-Benziner mit vier Zylindern, Allradantrieb