Auch wenn er eindeutig ein japanisches Auto ist, wurde der Yaris in erster Linie für die anspruchsvollen Kunden des Alten Kontinents konzipiert. Für die Entwicklung des Kleinwagens ist die europäische Toyota-Zentrale in Brüssel verantwortlich, für die Produktion das französische Werk in Valenciennes. Diese Aufgabenverteilung hat sich für den Cityflitzer durchaus gelohnt, denn er kann auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Vor knapp einem Jahr, als er in das 25. Jahr seiner Produktion ging, überschritt er die Zehn-Millionen-Marke. Der Yaris ist dabei nicht nur weltweit, sondern auch in der Schweiz ein Bestseller. Mit 2752 verkauften Exemplaren im Jahr 2023 platzierte sich der Yaris markenintern auf Rang eins vor dem aufgewerteten Derivat, dem Yaris Cross, der 2364 Käufer in der Schweiz fand. Eine Erfolgsgeschichte also.
Toyota Yaris: Ganz sanft
Olivier Derard | 22.02.2024
Modellpflege Toyota aktualisiert seinen Yaris. Das Äussere des Autos bleibt unverändert. Unter der Motorhaube und im Innenraum gibt es jedoch Optimierungen.
Toyota Yaris, Jahrgang 2024: Auf den ersten Blick sind keine Veränderungen zu erkennen – denn es gibt äusserlich keine.
Um an der Spitze zu bleiben und die von Emil Frey angestrebte Verkaufssteigerung von 16 Prozent zu erreichen, erhält der Kleine ein sehr leichtes Facelift. So leicht, dass selbst Kenner ihn nicht vom 2020 enthüllten Modell unterscheiden können. Und das aus gutem Grund: Von aussen gibt es nichts, was die beiden Varianten optisch unterscheidet, der Stossfänger oder die Scheinwerfer bleiben zum Beispiel unverändert. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, da der Yaris immer noch ein erfrischendes Design hat. Unter der Motorhaube hingegen gibt es Veränderungen. Neben dem 1.5 Liter grossen Benziner mit 92 kW (125 PS) und dem ebenso grossen Hybridmotor mit 85 kW (116 PS) bietet Toyota nun den Hybrid auch mit 97 kW (130 PS) an. Technisch sehr ähnlich zur 116-PS-Version bleibt der Verbrennungsmotor identisch, ebenso die Batterie. «Das Transaxle-Getriebe wurde jedoch überarbeitet und die elektrische Hauptmaschine, die für den Antrieb zuständig ist, erhält mehr Leistung», erklärt Yann Ngueveu, Projektleiter für Yaris und Yaris Cross.
Mehr Leistung
Beim Fahren verbessert die grössere Dimensionierung des Elektromotors die Leistung des Kleinwagens, «vor allem bei den Beschleunigungswerten», wie Ngueveu hinzufügt. Laut den offiziellen Angaben des Herstellers geht mit der stärkeren Version das Beschleunigen von 0 auf 100 km/h mit 9.2 Sekunden um eine halbe Sekunde schneller. Auch der Sprint von 80 auf 120 km/h dauert eine halbe Sekunde weniger lang, nämlich nun 7.5 Sekunden. In der Praxis werden vor allem Überholmanöver erleichtert. Der neue Antriebsstrang sorgt ausserdem dafür, dass der Motor bei hoher Last nicht so schnell hochdreht, sodass der Kaffeemühlen-Effekt in den meisten Situationen ausbleibt, auch auf Autobahnen und in unebenem Gelände. Am Fahrverhalten hat sich nichts geändert, und das ist auch gut so, denn der kleine Stadtflitzer war schon vorher sehr unterhaltsam zu fahren. Dank seines geringen Gewichts von rund 1200 Kilogramm lässt er sich mit viel Freude handhaben. Und wenn man sich einem langsameren Fahrzeug oder einer Kurve nähert, verstärkt die elektrische Maschine das regenerative Bremsen. Das kommt gut an.
Das Facelift bringt auch neue Fahrhilfen mit sich. Dank einer Kamera und eines neuen Radars wird die Reichweite des Unfallwarnsystems erhöht. Das Auto verfügt über einen Geschwindigkeitswarner, der jedoch glücklicherweise nur ein leises Geräusch von sich gibt, wenn die Geschwindigkeit überschritten wird. Der adaptive Tempomat arbeitet natürlicher, er ist sanfter und verzögert weniger stark, wenn sich ein Fahrzeug vor den Yaris schiebt. Auch in der digitalen Welt holt der Yaris auf. Dazu gehören das anpassbare Kombiinstrument und das Infotainmentsystem mit klaren und detaillierten Menüs, die über Schnellzugriffe erreichbar sind. Der Preis für den Yaris als Einstiegsbenziner beträgt 23 400 Franken, für die Hybridversion mit 116 PS stehen 25 900 Franken in der Preisliste. Die – besser ausgestattete – 130-PS-Version ist mit 32 900 Franken deutlich teurer.
Kommentare
Keine Kommentare