Vor 75 Jahren rollte der erste VW Bulli vom Band – und seitdem ist er nicht nur ein Auto, sondern ein Lebensgefühl. Ob als Hippie-Mobil, treuer Handwerker-Helfer oder multivariable Familienkutsche. Jetzt, zum 75-Jahr-Jubiläum, rollt er als Transporter neu auf den Markt. Notabene nicht als lupenreiner VW, sondern entwickelt und erschaffen in einer Kooperation mit Ford und gebaut in der Türkei. Demzufolge basiert der Transporter auf der Plattform des Ford Transit Custom.
VW Transporter: Neuauflage im Test
Michael Schenk | 11.03.2025
Mit dem neuen Transporter schliesst VW Nutzfahrzeuge (VWN) die grösste Transformation der Geschichte des ikonischen Bulli ab.
Diesel, PHEV oder elektrisch?
Der neue Transporter, Pritschenwagen und die Caravelle rollen in nicht weniger als 13 Karosserievarianten und drei Antriebsarten vom Band: Diesel, Plug-in-Hybrid und elektrisch. «Wir setzen bewusst nicht nur auf Elektro, sondern überlassen dem Kunden die Wahl», sagt Lars Krause, Markenvorstand für Vertrieb und Marketing. Ein weiser Entscheid, zumal die EU-Kommission nun doch viel langsamer mit der Erreichung ihrer CO₂-Ausstoss-Ziele vorwärts machen will, als mal geplant (2028 statt 2025).
Die Diesel-Versionen des neuen Transporter basieren auf einem 2.0-Liter-TDI-Vierzylinder mit drei Leistungsstufen: 81 kW (110 PS), 110 kW (150 PS), 125 kW (170 PS). Je nach Motorisierung stehen ein 6-Gang-Schaltgetriebe oder eine 8-Gang-Automatik sowie Allradantrieb zur Verfügung. Ab dem ersten Quartal 2026 kommt der Plug-in-Hybrid mit 171 kW (232 PS) und einem CVT-Getriebe. Die rein elektrische Reichweite soll 60 Kilometer betragen, was für urbane Einsätze ideal ist. Die vollelektrischen Modelle bieten Leistungsstufen von 85 kW (115 PS) bis 210 kW (286 PS). Der e-Caravelle ist ab 100 kW (136 PS) erhältlich. Die Batteriekapazität von bis zu 64 kWh ermöglicht Reichweiten von bis zu 300 Kilometern.
Komfortabel mit sicherem Handling
Ein Volkswagen muss sich anfühlen wie ein Volkswagen – das war für VW die oberste Maxime bei der Entwicklung des neuen Transporter mit Ford. Das hat man geschafft. Das VW-Gefühl ist sofort da. Schon nach den ersten Kilometern wird klar: Der T7 fährt sich nicht mehr wie ein klassischer Transporter, sondern eher wie ein gut abgestimmter Van. Die neue Plattform macht sich bemerkbar – Wankbewegungen sind minimiert, die Strassenlage spürbar stabiler. Auch auf kurvigen Landstrassen bleibt er souverän und gut kontrollierbar. Die Lenkung könnte um die Mittellage einen Tick präziser sein, doch insgesamt vermittelt sie ein sicheres, präzises Handling.
Motorseitig hat VW auf eine harmonische Balance zwischen Leistung und Effizienz geachtet. Ob elektrisch oder thermisch – der Antrieb arbeitet kultiviert und bietet stets genügend Kraftreserven, um auch mit voller Beladung von mindestens einer Tonne Nutzlast entspannt unterwegs zu sein. Die Dämmung ist top, sodass selbst bei Autobahntempo kaum störende Geräusche in den Innenraum dringen.
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Apropos Innenraum: Der ist modern und komfortabel. Hochwertige Materialien, ergonomische Sitze und ein intuitives Infotainment-System mit Android Auto und Apple CarPlay sorgen für Komfort. Das Fahrwerk filtert Unebenheiten souverän weg, die Sitze bieten eine angenehme Mischung aus Festigkeit und Bequemlichkeit.
Mehr Platz und Nutzlast
Der Transporter und die für den professionellen Personentransport entwickelte Caravelle sind in der Grundversion 5050 mm lang; das sind 146 mm mehr als beim T6.1. Der kurze Radstand vergrössert sich um 97 mm auf 3100 mm; der optionale lange Radstand misst nun 3500 mm. Die Gesamtlänge beträgt in dem Fall 5450 mm. Für den Transporter Pritschenwagen mit Doppelkabine kommt grundsätzlich der lange Radstand zum Einsatz. Mit 2032 mm bieten alle Modelle eine im Vergleich zu den Vorgängern um 128 mm vergrösserte Aussenbreite (ohne Rückspiegel).
In der Serienausführung beträgt die Höhe 1984 mm; im Fall des Kastenwagens mit Hochdach sind es knapp unter 2.5 m. Je nach Konfiguration steht so zwischen 5.8 und 9.0 Kubikmeter Ladevolumen zur Verfügung. Der für den Personentransport entwickelte Transporter Kombi bietet Platz für bis zu acht Fahrgäste plus Fahrer. Serienmässig hat der Kombi fünf Sitzplätze an Bord.
Im verlängerten Transporter lassen sich fortan drei statt zwei Europaletten verstauen. Der Pritschenwagen mit Doppelkabine startet im Segment bis 3.2 Tonnen durch. Seine Ladefläche ist 2169 mm lang und 1945 mm breit (Innenmasse). Mehr geht im Stadtbetrieb real dann nicht mehr. Unterm Strich bleibt der T7 ein echter Volkswagen: vertraut im Feeling, aber mit einem klaren Fortschritt in Sachen Komfort, Fahrverhalten und Technologie. Ob als Alltagsbegleiter oder Arbeitstier – dieser Transporter macht seinen Job mit Bravour.
Preis ab 41'000 Franken
Preislich beginnt der neue Transporter in der Schweiz bei rund 41'000 Franken. Elektrisch geht es bei gut 59'000 Franken los. Der E-Caravelle startet bei rund 46'000 Franken (elektrisch ab rund 65'000 Franken). Der Preis für den Plug-in-Hybrid ist noch nicht bekannt.
Fotos: Volkswagen Nutzfahrzeuge
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