Bestimmt euren Testwagen-Favoriten des Jahres 2023 und zusätzlich noch die grösste Überraschung – ob positiv oder negativ», forderte AR-Testchef Tristano Gallace uns Redaktoren auf. Jeder sollte für den Test-Jahresrückblick also zwei selber gefahrene Modelle auswählen und erklären, warum ihn das eine überzeugte und das andere überraschte. Was dabei herauskam, sehen Sie auf den Seiten 9 bis 11. Ergänzend hat Tristano Gallace verschiedene Daten und Fakten zu allen AR-Testwagen des Jahres 2023 zusammengestellt. Und diese sind teils auch ziemlich überraschend.
Mir persönlich fiel die Wahl des Favoriten relativ leicht. Gut, ich bin ja auch erst seit Sommer dabei und habe deshalb noch nicht so viele Fahrzeuge auf Herz und Nieren getestet wie meine Kollegen. Aber ich bin sicher, mein Favorit wäre auch bei mehr Testwagen derselbe gewesen: Der Jeep Avenger hat mich mit nichts genervt und trotz (oder wohl sogar wegen) seines E-Antriebs bei mir einen runden Gesamteindruck hinterlassen. Die Wahl der grössten Überraschung war genauso einfach: Der BYD Seal fuhr sich so viel besser, als ich es mir je von einem chinesischen Auto hätte träumen lassen.
Was mich selber einigermassen verdutzt: Beide Autos sind Stromer. Bin ich jetzt plötzlich ein Elektroautofan, nachdem ich mich während Jahrzehnten am Klang und der Leistungsentfaltung von Verbrennungsmotoren erfreut habe? Ein Fan nicht gerade, aber ich habe mich wohl so weit an die Stromer und ihre Eigenschaften gewöhnt, dass ich ihnen nicht mehr so skeptisch gegenüberstehe wie auch schon. Klar, von Berufs wegen strebe ich wie alle meine AR-Kollegen Technologieoffenheit an, aber es besteht kein Zweifel, dass die Zeit ebenfalls ihren Teil zu dieser Annäherung beigetragen hat.
Vielleicht ist es Ihnen auch schon so ergangen – bei Autos oder ganz anderen Dingen? Zuerst Abneigung und Skepsis, mit der Zeit Akzeptanz und am Schluss sogar Gefallen. Vor allem bei der Technologie ist dieser Verlauf wohl normal. Er muss aber weder bei allen noch bei allem so aussehen, einiges kann man einfach nie gut finden. Doch wenn ich daran zurückdenke, wie abgeneigt ich gegenüber den ersten tastenlosen Handys war und jetzt ohne mein Smartphone nicht mehr auskomme, will ich lieber keine voreiligen Schlüsse für zukünftige Technologien ziehen – etwa, wenn es um das vollautonome Fahren geht. Derzeit traue ich der Sache nicht, aber das kann ja noch werden ...
Gewisse Dinge werden noch sehr lange genauso bleiben, wie sie heute sind. Zum Beispiel, dass am 24. Dezember Heiligabend ist und am 1. Januar ein neues Jahr beginnt. In diesem Sinne wünscht Ihnen das AR-Team frohe Festtage und einen guten Rutsch!