Allzu lange dürfen wir uns wohl nicht mehr an Audis grandiosem Fünfzylinder erfreuen. Eher früher als später werden ihm immer schärfere Emissionsgrenzwerte den Garaus machen. Umso schöner, dass er im Facelift des RS3 noch einmal aufspielen darf. Mit bekannten Leistungsdaten, aber nachgeschärfter Querdynamik, mehr Pfeffer in der Optik und überarbeitetem Innenraum geht der Audi RS3 der Generation 8Y ab Herbst 2024 in seine zweite Lebenshälfte.
Audi RS3 Facelift – BMW M2-Killer
Moritz Doka | 20.08.2024
Als letzter A3-Vertreter wird auch der RS3 überarbeitet. Motorisch bleibt es beim 400 PS starken Fünfzylinder, dynamisch hat der Neue dennoch mehr zu bieten.
Schneller als der BMW M2 am Nürburgring
Den Turbo-Fünfzylinder mit 2.5 Litern Hubraum liess Audi unangetastet. Dementsprechend bleibt es bei 400 PS und 500 Nm Drehmoment. Auch der Beschleunigungswert von 3.8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h (optional 290 km/h) bleiben gleich. Eine optimierte Steuerung der Abgasklappen sorgt für einen weiter verbesserten Sound, weiterhin gibt es gegen Aufpreis eine Sportabgasanlage.
Detailverbesserungen hat Audi anderswo vorgenommen. So reagieren der Torque Splitter, das adaptive Fahrwerk, das Stabilitätsprogramm und die radselektive Momentenverteilung in Abhängigkeit voneinander nun noch sensitiver auf den Fahrzustand. Das geschieht so gut, dass der neue RS3 in seiner Klasse den Rundenrekord auf der Nordschleife geknackt hat. 07:33.123 Minuten sind mehr als fünf Sekunden besser als der BMW M2, bisheriger Rekordhalter des 20.832 km langen Kurses.
Noch brachialere Optik als zuvor
Wo schon der bisherige RS3 nicht schüchtern gestaltet war, legt das Facelift noch einen drauf. Die Front mit breiterem und flacherem Kühlergrill samt grobmaschigem Gitter wirkt richtig fies, akzentuiert durch den breiteren Frontsplitter und die anders gestalteten seitlichen Lufteinlässe.
Am Heck sitzt ein mächtiger Diffusor, der fortan auf das Fake-Gitter verzichtet. Ein mittiger vertikaler und zwei seitliche diagonale Reflektoren machen den RS3 optisch noch breiter. Die Scheinwerfer haben ein neues Zielflaggendesign und drei weitere Tagfahrlichtsignaturen, auch die Heckleuchten besitzen eine überarbeitete Grafik.
Mit Ascariblau, Progressivrot und Daytonagrau Matt erweitern drei Farben die Palette. Wer will, kann seinen RS3 mit Designpaketen aus Karbon- oder glanzschwarzen Teilen sowie Aussenspiegelkappen in Wagenfarbe, Schwarz oder Karbon weiter aufhübschen.
Performanterer Serienreifen
Optional ist ein neues Felgendesign erhältlich, das bisher der Performance Edition vorbehalten war. Gegen Aufpreis ist der Semislick Pirelli P Zero Trofeo R zu haben, serienmässig sind Reifen mit besseren Seitenführungskräften bei mehr Komfortvermögen aufgezogen.
Ein Hauch BMW M im Innenraum
Auffälligste Änderung im Cockpit ist das neue, oben und unten abgeflachte Lenkrad mit haptischen statt echten Tasten. Neu hinzu kommen dafür zwei Separate Tasten im Stile der M-Tasten in BMWs M-Modellen. Die eine aktiviert den Performance-Fahrmodus, die andere den selbst konfigurierbaren RS Individual Modus. Das Digitalcockpit kann nun einen runden Drehzahlmesser und weitere Fahrzeuginformationen darstellen, während das Infotainment über einen neuen Appstore verfügt, über den Apps direkt ins System geladen werden können.
Zu den weiteren Details gehören ein kleinerer Schalthebel und eine umfangreichere Ambientebeleuchtung. Gegen Aufpreis vermitteln eine 12-Uhr-Markierung am Lenkrad, Mikrofaser-Dekorleisten und Karbon-Schalensitze noch mehr Sportlichkeit.
Preis ab 83'000 Franken
Im Zuge des Facelifts steigen auch die Preise für den RS3, und zwar von zuvor 78'500 Franken auf 83'000 Franken für den Sportback. Die Limousine kostet 1250 Franken Aufpreis. Bestellbar ist der neue RS3 ab Ende August 2024, der Marktstart folgt im Oktober.
Fotos: Audi
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