Cadillac Optiq: Elektrisches SUV aus Detroit

Automobil Revue | 31.05.2024

Für viele Jahre war für die Amerikaner das Thema Elektroauto nur mit den Namen Tesla verbunden. Jetzt tut sich was in Detroit, sogar die Nobelmarke Cadillac legt den Schalter um. Den Anfang machte bereits das Fünf-Meter-Schiff Lyriq. Jetzt folgt das etwas kleinere Modell Optiq.

Cadillac OPTIQ side profile US model

Die Namen der SUV-Modelle von Skoda enden alle auf „q“. Eine gute Idee, scheint sich Cadillac gedacht zu haben und nutzt das Ypsilon als finales Erkennungsmarkmal für seine Elektroautos. Bespiele sind die Luxus-Limousine Celestiq, die gegen Rolls-Royce antritt, mehr als 300'000 Franken kostet und nur in limitierter Stückzahl gebaut werden soll. Ernsthafter ist der fünf Meter lange Lyriq, ein edles SUV der Oberklasse mit Allradantrieb, je einem E-Motor pro Achse. Zusammen kommen sie auf 388 kW (528 PS), 530 Kilometer Reichweite. Rund 83'000 Franken kostet der Ami in der Schweiz.

Aber Cadillac denkt weiter. Wohlwissend, dass es in Europa enger zugeht als im Heimatland, kommt jetzt ein kompakteres Modell. Im Store an der berühmten Pariser Oper fielen die Hüllen für den kleineren Bruder des Lyriq. Er heisst Optiq, ist mit 4.82 Metern immer noch recht lang, aber deutlich kürzer als sein Schwestermodell. Das Design orientiert sich deutlich am grösseren Lyriq, beide tragen senkrechte Leuchteinheiten an den Seiten der Frontpartie.

Der Kühlergrill ist im Gegensatz zu dem gewaltigen Format der Front des Lyriq eher dezent ausgefallen. Hauptmerkmale des Hecks sind die langen Bremsleuchten an den Seiten der Rückscheibe und die wiederum senkrechten Schlussleuchten, die die Heckklappe einrahmen. Ein Scheibenwischer fehlt, für klare Rücksicht soll der spezieller Dachspoiler sorgen, der den Fahrwind zum Freipusten der Rückscheibe nutzt.

Der Innenraum wird wie beim grossen Bruder von einem leicht zum Fahrer hin gebogenen 33-Zoll-Bildschirm beherrscht. Bedient wird der schmale Klotz per Touchscreen, aber mit auch darunter angebrachten klassischen Tasten.

Zurückhaltend ist Cadillac noch mit Informationen über Leistungs- und Verbrauchsdaten. Fest steht, dass der 85-kWh-Akku für eine Reichweite von über 500 Kilometer gut sein soll. Allerdings wurde dieser Wert vom US-Modell umgerechnet. Für die Leistung der beiden E-Motoren liefern die Amerikaner derzeit ebenfalls nur eine Schätzung, die bei 220 kW (300 PS) liegt und eine Durchzugskraft von knapp 480 Newtonmetern auf die beiden Achsen verteilt. Der hintere Motor trägt lediglich 68 kW bei, der vordere zieht dagegen mit 143 kW.

Das US-Modell soll am Gleichstrom-Schnelllader mit 150 kW in zehn Minuten weitere gut 112 Kilometer auf das Batteriekonto packen. Gezapft werden kann aber auch Wechselstrom an der heimischen Wallbox (bis zu 22 kW).

Beeindruckend liest sich das das pralle Paket an lieferbaren elektronischen Helfern. Neben den Klassikern wie Abstandsradar, Spurhaltesystem oder Notbremsautomatik findet sich auch ein Spurwechselautomat für die Autobahn auf der Ausstellungsliste.

Die Aufpreisliste ist leerer als anderswo, alles ist serienmässig. Womit sich die Frage nach dem noch unbekannten Preis stellt. Der Optiq ist in den USA für 54'000 Dollar zu haben, wenn er im Spätherbst in Produktion und Verkauf geht. Rechnet man den üblichen Aufschlag dazu, wird sich der Optiq wohl bei rund 70.000 Franken einpendeln. SP-X/AR

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