Thierry Guye-Vuillème | 01.05.2025
Ferrari bringt zwei radikale Versionen seiner Hybrid-Sportwagen 296 GTB und GTS: den 296 Speciale und den 296 Speciale Aperta. Cabrio und Coupé erhalten mehr Leistung und eine rennstreckentaugliche Abstimmung.
Die Speciale reiht sich in die Serie radikalerer Modelle der italienischen Marke ein – darunter der Ferrari 360 Modena Challenge Stradale, der 430 Scuderia, der 458 Special und der 488 Pista. Eine Vielzahl an Elementen wurde überarbeitet. Ziel: mehr Leistung.
Beispiel Motor, ein V6, dessen Zylinderbänke in 120 Grad zueinander angeordnet sind und der in zentraler Heckposition verbaut ist. Die Pleuelstangen sind nun aus Titan, die Kurbelwelle wurde leichter gemacht, die Aluminiumkolben wurden verstärkt und der Druck der Turbos erhöht. Der Motor hat neun Kilogramm Gewicht verloren und gleichzeitig 37 PS gewonnen. Die Motorsteuerung wurde übrigens vom 296 Challenge (Ferrari-Markenmeisterschaft) übernommen.
Auch das Kühlsystem des Elektromotors wurde überarbeitet. Er leistet nun bis zu 180 PS im Qualifying-Modus. Den Sprint von 0-100 km/h erledigt der Speciale in 2.7 Sekunden erreicht, bis 200 km/h dauert es insgesamt 7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 330 km/h angegeben.
Die Antriebskombination aus V6-Turbobenziner und E-Motor kommt nun auf 647 kW (880 PS).
Der 296 Speciale wird um fünf Millimeter tiefer gelegt
Da der Speciale eher für die Rennstrecke gedacht ist, musste auch das Fahrwerk einige Änderungen erfahren. Es wurde um fünf Millimeter tiefergelegt, wodurch sich der maximale Wankwinkel verringert hat. Schraubenfedern und Multimatic-Stoßdämpfer, die vom 296 GT3 abgeleitet sind, tragen ebenfalls zur Verbesserung der Kurvenlage bei.
Im Innenraum hat Ferrari nur das Nötigste beibehalten. So gibt es kein Handschuhfach, der Innenraum besteht grösstenteils aus Carbon und die Schalensitze sind im Vergleich zum GTB um fünf Kilogramm leichter.
Bemerkenswert ist auch, dass die Knöpfe am Lenkrad auf Wunsch der Kunden wieder eingebaut wurden. Mit all diesen Änderungen verliert der Speciale 60 Kilogramm gegenüber dem GTB und erreicht damit ein Leergewicht von 1410 Kilogramm. Der Aperta verliert gegenüber dem GTS 50 Kilogramm und erreicht 1490 Kilogramm.
Ferrari 296 Speciale: Verbesserte Aerodynamik, Preis um die 400'000 Franken
Immer mit dem Ziel, die Leistung zu verbessern, wurden mehrere Optimierungen an der Karosserie vorgenommen, wie beispielsweise die beiden Heckflügel, die an den Ferrari FXX und FXXK erinnern. Der Auspuff befindet sich nun über dem Diffusor.
Die Frontpartie wurde überarbeitet und verfügt nun über einen grösseren Lufteinlass, der bis zur grossen Öffnung unterhalb der Windschutzscheibe reicht, um den aerodynamischen Abtrieb zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde auch der Diffusor umgestaltet. Dank all dieser Massnahmen gibt Ferrari einen Abtrieb von 435 kg bei 250 km/h an, was einer Verbesserung von 20 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell entspricht.
Das Fahrzeug ist für die treuesten Kunden gedacht – also für Personen, die in den letzten fünf Jahren einen neuen Ferrari gekauft haben. Obwohl es sich nicht um eine limitierte Serie handelt, soll die Produktion knapp gehalten werden.
Was den Preis betrifft, so wurde für die Schweiz noch nichts bekannt gegeben. In Italien wurde der Speciale jedoch ab 407'000 Euro angekündigt, für den Aperta sind es 462'000 Euro.