Klaus Justen | 07.09.2024
Oft wird man den Supersportwagen Akula aus dem Haus des britischen Herstellers Ginetta nicht auf den Strassen sehen – auf 20 Stück ist der mehr als 300‘000 Franken teure und 600 PS starke Renner limitiert.
Der Anlauf für den neuen Supersportwagen hat seine Zeit gebraucht: Bereits 2019 enthüllte der Hersteller aus dem nordenglischen Leeds ein gleichnamiges Konzeptfahrzeug, nun präsentierte er die Serienversion des Hais – was Akula auf Russisch bedeutet.
Der Akula ist stark beeinflusst von Ginettas GT-Rennprogramm und 60 Jahren Erfahrung im Motorsport – bietet aber gleichzeitig auch hohe Alltags- und Langstreckenqualitäten. Der Treibstofftank fasst 100 Liter und bietet so laut Herstellerangeben eine Reichweite von über 700 Kilometern, was aber umgekehrt Rückschlüsse auf den Verbrauch des Akula zulässt, der bei rund 14 Litern auf 100 Kilometern liegen dürfte. Reisetauglich ist auch der Kofferraum des Sportwagens, der mit gut 470 Litern in einer Liga mit einem BMW 4er Gran Coupé spielt. Allemal Platz genug für das Gepäck der zwei Personen, die im Akula Platz finden.
Hochdrehender V8-Saugmotor
Leichtbau war gross geschrieben bei der Entwicklung, mit 1190 Kilogramm ist der Akula nach heutigen Massstäben geradezu ein Leichtgewicht. Der 6.4-Liter grosse V8-Saugmotor hat wenig Mühe mit dem Fahrzeuggewicht. 441 kW (600 PS) leistet der V8, der auf einem Ginetta-Billet-Aluminiumblock basiert und mit einem Titan-Ventiltrieb ausgestattet ist. Dafür muss der Motor auf Drehzahl gehalten werden, die Leistungsspitze liegt bei 7200 U/min an, die 670 Nm maximales Drehmoment bei 5100 U/min. Das reicht aus, um den Akula in nur 2.9 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von über 290 km/h zu erreichen. Die zentrale Position des V8-Motors, der als Front-Mittelmotor hinter der Vorderachse eingebaut ist, sorgt für eine perfekte 50:50-Gewichtsverteilung.
Die Kunden haben die Wahl zwischen einem Sechsgang-Schaltgetriebe mit Dreischeibenkupplung und einem Siebengang-Doppelkupplungs-Automatikgetriebe. Die Kraftübertragung auf die Hinterräder des Akula erfolgt über ein Ginetta-Sperrdifferenzial. In der Standardausführung sorgen Vierkolben-Bremssättel und belüftete 360-mm-Stahlscheiben vorne und hinten für eine angemessene Verzögerung. Optional gibt es das Akula Race Pack mit Carbon-Keramik-Bremsen. Zum Race Pack gehören auch Sechs-Punkt-Ginetta-Rennsicherheitsgurte und Ginetta-Rennbekleidung.
Die Aufhängung des Akula besteht vorne und hinten aus Doppelquerlenkern. Die Dämpfer können elektrisch im Fahrzeug gesteuert werden, so dass der Fahrer die Steifigkeit während der Fahrt ändern kann. Die vorderen und hinteren Stabilisatoren für den Rennsport lassen sich vollständig mechanisch verstellen, um die Abstimmung des Fahrzeugs für die Rennstrecke weiter zu verfeinern. Die Vorderräder des Akula haben das Format 9.5 x 20 Zoll, hinten sind es 11 x 20 Zoll aus Ginetta-Rennaluminium. Die passenden Reifen von Pirelli – montiert wird der P Zero –haben vone die Grösse 265/35/20, hinten sind es 305/35/20.