Kia Seltos: Kantiges Kompakt-SUV im Stil des Flaggschiffs EV9

Im Modellprogramm von Kia wird sich der Seltos zwischen Stonic und Sportage einsortieren, sagte Ho Sung Song, Präsident und CEO von Kia, bei der Präsentation des neuen Modells.

Mit 4.43 Meter Länge, 1.83 Meter Breite und 1.60 Meter Höhe sowie dem langen Radstand von 2.69 Metern liegt der Seltos bei der Aussenlänge um 25 Zentimeter über dem Stonic und 14 Zentimeter unter dem Sportage. Er ist eher eine direkte Konkurrenz für den Kia Niro – den sieht Ho Sung Song aber nicht als SUV, sondern als Crossover. «In Europa fehlt uns im B-SUV-Segment bislang ein Angebot».

Deshalb bringt Kia den Seltos nun auch nach Europa, nachdem die erste Generation bislang vor allem in Indien, China und den USA erfolgreich verkauft wurde und den Seltos in seiner Klasse zum Bestseller machte. In Europa wird der Seltos nach Angaben des Unternehmenschefs vor allem den VW T-Roc und den Toyota C-HR konkurrenzieren. Die Produktion des Seltos wird noch im Dezember 2025 in Indien anlaufen, Daten zum exakten Marktstart in Europa nannte Kia noch nicht. Zielmarke für den jährlichen Verkauf sind 60‘000 Einheiten auf dem europäischen Markt.

Als Antrieb setzt Kia auf Verbrennungsmotoren, die sowohl als Fronttriebler als auch mit Allradantrieb angeboten werden sollen. Im Programm sein wird ein 1.6-Liter-Turbobenziner, in zwei Leistungsvarianten: Die Standardversion mit 132,4 kW (180 PS) und 265 Nm Drehmoment lässt sich mit einem Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) oder einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombinieren. Die leistungsstärkere Variante des 1.6 T-GDI mobilisiert 142 kW (193 PS; ebenfalls 265 Nm) und verfügt über eine Acht-Stufen-Automatik. Als dritte Motorisierung ist ein 2,0-Liter-Benziner mit 109,6 kW (149 PS; 179 Nm) erhältlich.

Speziell für die «entwickelten Märkte» USA, Europa und Südkorea will Kia den Seltos auch als Hybrid anbieten, nähere Angaben zu dieser Motorisierung macht der Hersteller aber noch nicht. Als besonderes Feature nannten die Koreaner die Vehicle-to-Load-Funktion, damit kann das Fahrzeug als Stromspender für externe Geräte fungieren – das lässt den Schluss zu, dass es sich um einen Plug-in-Hybriden mit entsprechend grosser Batterie handelt.

Optisch tritt der Seltos im Stile der Elektrofahrzeuge der Marke auf. Kantiges, klares Design, moderne Lichttechnik, und auch im Innenraum mit zwei 12.3-Zoll-Bildschirmen und einem Fünfzoll-Display für die Steuerung der Klimafunktionen sehr aufgeräumt und klar. Mit seinen 4,43 Meter Länge natürlich deutlich weniger wuchtig, doch erkennbar am Fünfmeter-Flaggschiff EV9 orientiert. Basis dafür ist die Kia-Designphilosophie «Opposites United» (Vereinte Gegensätze).

Die Frontansicht wird geprägt durch den breiteren Kühlergrill und das Kia-typische Star-Map-Tagfahrlicht. Ein markantes Frontelement ist das dynamische Willkommenslicht. Am Heck betonen die vertikalen Rückleuchten, die sich über die Heckklappe ziehen, die Breite. Die Ausführungen X-Line und GT-Line setzen darüber hinaus eigene Akzente – Seltos X-Line betont durch verstärkte untere Verkleidungen Robustheit, während GT-Line mit Elementen in Wagenfarbe sportlicher auftritt.

Der Innenraum wurde neu gestaltet. Ein niedriges Armaturenbrett mit horizontalen Linien verbessert die Sicht nach vorn, die drei bereits erwähnten Bildschirme versorgen mit Informationen und ermöglichen die Bedienung, der Gangwahlhebel befindet sich nicht mehr auf der Mittelkonsole, sondern am Lenkrad. Das schafft Platz auf der Mittelkonsole.

Das Panoramaglasdach verstärkt den Eindruck von viel Platz, die Sitze im Fond können sich um jeweils 12 Grad nach vorne oder hinten klappen lassen. Der Kofferraum des Seltos fasst 536 Liter.

Die Fahrmoduswahl Drive Mode Select erlaubt die Einstellungen Eco, Normal und Sport. Die Allradversionen bieten eine Mehrlenkerhinterachse und die Funktion Terrain Mode, deren Fahrmodi Matsch, Sand und Schnee die Stabilität und Kontrolle unter schwierigen Bedingungen verbessern sollen.

Die Assistenzpalette beinhaltet neben Autobahnassistent 2.0, Spurfolgeassistent 2.0, Frontkollisionswarner 2.0 und Ausstiegsassistent auch eine Rundumsichtkamera, einen Auspark-Kollisionsvermeidungsassistenten sowie Parksensoren vorn, hinten und an der Seite.

Der Kia-KI-Assistent erweitert die herkömmliche Sprachsteuerung durch künstliche Intelligenz. Durch Over-the-Air-Updates (OTA) lässt sich die Software immer auf dem neuesten Stand halten. Der Betrieb des Autos ist auch ohne konventionellen Schlüssel möglich, Digital Key 2.0 ermöglicht es, ein Smartphone oder eine Smartwatch als Autoschlüssel zu nutzen.