Mazda 6e: Grosse Fliesshecklimousine mit Elektroantrieb
Klaus Justen | 10.01.2025
Der japanische Hersteller hat auf der Motor Show in Brüssel den brandneuen Mazda 6e enthüllt. Die fünftürige elektrische Limousine soll im Frühjahr auf den Schweizer Markt kommen. Die technische Konfiguration wirft allerdings Fragen auf.
Auf eine Länge von 4.92 Meter streckt sich das neueste Modell in der Mazda-Palette. Nachdem die Japaner bislang nur mit dem kleinen SUV CX30 erste Schritte im Segment Elektromobilität wagten, soll mit der souverän auftretenden Fliesshecklimousine auch die Zielgruppe der Langstreckenfahrer angesprochen werden.
Dafür entwickelte Mazda seine Desigphilophie Kodo weiter, niedrige Dachlinie und Silhouette eines Kurzheck-Coupés sollen für einen sportlichen Auftritt sorgen, dabei aber die Alltagsqualitäten und die Funktionalität einer fünftürigen Limousine garantieren. Markante Lichtsignatur, rahmenlose Türen und integrierte Griffe, ein elektrisch ausfahrbarer Spoiler – damit steht der Mazda 6e gut da.
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Zwei Antriebsvarianten, zwei Batterietypen, unterschiedliche Ladeleistung
Mazda bietet das neue Modell in zwei Antriebsversionen an. Basis ist der Mazda 6e. Sein Synchronmotor treibt die Hinterachse an und hat eine Leistung von 190 kW (258 PS) und ein Drehmoment von 320 Newtonmetern. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 175 km/h abgeregelt, der Verbrauch liegt bei 16.6 kWh/100 km, die Beschleunig aus dem Stand auf 100 km/h braucht 7.6 Sekunden.
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Der Mazda 6e ist mit einer Lithium-Eisenphosph-Batterie (LFP) ausgestattet, die eine Speicherkapazität von 68.8 Kilowattstunden hat. Diese ermöglicht eine Reichweite von 479 Kilometern nach WLTP und hat eine maximale Ladeleistung von 200 kW. Damit lässt sich die Batterie in 22 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen.
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Mazda 6e Long Range nennt sich die Alternative dazu. Auch dieses Modell wird an der Hinterachse angetrieben, der Motor ist geringfügig schwächer (180 kW/245 PS), das Drehmoment gleich. Die Unterschiede bei Verbrauch (16.5 kWh) und Beschleunigung (7.8 Sekunden) sind marginal.
Unterschiedlich sind aber Batteriechemie und Kapazität. Die Nickel-Mangan-Cobalt-Batterie (NMC) hat 80 Kilowattstunden Kapazität, das ergibt eine WLTP-Reichweite von 552 Kilometern. Ein Langstreckenauto ist der Long Range deshalb aber noch lange nicht – denn die maximale Ladeleistung liegt bei bescheidenen 95 kW. In Verbindung mit der vergleichsweise grossen Batterie ergibt das für die Ladung von 10 auf 80 Prozent inakzeptable 45 Minuten. Zum Vergleich: Der Fiat 500e lud bereits vor fünf Jahren mit 100 kW – und das mit einer Batterie, die nur halb so gross war.
Einfach anhand der technischen Daten kann man sagen: Das Langstreckenauto ist der Mazda 6e mit LFP-Batterie.
Geräumiger Innenraum, bescheidener Kofferraum
Vorne wie hinten verspricht der Hersteller grosszügige Beinfreiheit und durch das Panorama-Glasdach ein luftiges Raumgefühl. Der Mazda 6e ist in zwei Ausstattungsvarianten erhältlich: Takumi bietet eine Kunstleder-Innenausstattung in Beige oder Schwarz, während Takumi Plus mit hellbraunem Nappa- und Wildleder ausgestattet ist und zusätzlich über einen elektrischen Sonnenschutz für das Panorama-Glasdach verfügt.
Das Cockpit ist auf den Fahrer ausgerichtet. Es besteht aus einem 14.6 Zoll grossen Touchscreen, einem 10.2 Zoll grossen digitalen Tacho und einem 50 Zoll grossen Head-up-Display mit Augmented Reality, das wichtige Informationen wie Navigation und Geschwindigkeit direkt in das Sichtfeld des Fahrers projiziert. Die erweiterte Sprach- und Gestensteuerung vereinfacht die Interaktion mit Funktionen wie Klima-, Navigations- und Mediensystemen. Hohe Audioqualität verspricht ein Sony-Pro-System mit 14 Lautsprechern.
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Bescheiden fällt hingegen angesichts der Fahrzeuglänge von fast fünf Metern der Kofferraum aus. Mit normaler Bestuhlung bietet der Frachtraum hinten gerade einmal 330 Liter, wenn man bis zur Höhe der Sitzlehnen lädt. Mit geklappten Sitzen sind es 678 Liter (bis Höhe Sitzlehnen) oder 1074 Liter (dachhoch). Zusätzlichen Stauraum bietet jedoch noch der Frontkofferraum (Frunk), der 70 Liter fasst.
Neben neun Airbags sorgt auch ein breites Angebot an Assistenzsystem für Sicherheit. Die neue Innenraumüberwachung (Occupancy Monitoring System) behält die Rücksitze per Kamera im Blick und warnt den Fahrer beim Aussteigen, wenn sich noch ein Kind im Fond befindet.
Die Anhängelast liegt für beide Versionen bei 1500 kg mit gebremstem Anhänger.
Der Mazda 6e wird im Sommer 2025 in den Showrooms der Schweizer Händler eintreffen und ab dem 18. März 2025 bestellbar sein. Preise kommunizierte Mazda noch nicht, die Preisliste dürfte aber bei 50‘000 Franken beginnen.
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