Klaus Justen | 10.01.2025
Tesla hat seinen Bestseller Model Y stark überarbeitet. Am auffälligsten ist die neue Fahrzeugfront mit ihrer durchgehenden Lichtleiste. In Asien und Australien kann das neue Model Y schon bestellt werden, die ersten Auslieferungen kündigt Tesla für Mai an. Die europäischen Märkte müssen etwas länger warten.
Unter dem Modellnamen Juniper wird schon seit Monaten über das Facelift des elektrischen Crossovers diskutiert. Immerhin hat Tesla das Model Y schon 2020 eingeführt, seit 2022 werden die Fahrzeuge für den europäischen Markt in Grünheide bei Berlin in Deutschland gebaut. Zuletzt musste Tesla erstmals in seiner Firmengeschichte einen Rückgang seiner Verkaufszahlen beklagen. Das überarbeitete Model Y könnte hier für neue Impulse sorgen.
Wie üblich hält sich Tesla mit exakten Fahrzeugdaten zurück. Anhand der auf den Bestellseiten in Hongkong und Australien kommunizierten Leistungs- und Reichweitenangaben kann man davon ausgehen, dass sich am Batteriepackage nichts geändert hat und weiterhin Energiespeicher mit 79 oder 62 Kilowattstunden verbaut sind.
Der neue Tesla Model Y startet mit zwei Antriebsversionen: Als RWD mit elektrisch angetriebener Hinterachse und als Longe Range AWD mit Allradantrieb.
Beide Modelle sind bei der Höchstgeschwindigkeit auf 201 km/h limitiert. Der RWD beschleunigt in 5.9 Sekunden von null auf 100 km/h, der AWD in 4.3 Sekunden. Nach Angaben auf der Tesla-Seite hat der RWD eine Reichweite von 466 Kilometern, der AWD von 551 Kilometern laut WLTP. Das sind Steigerung von bis zu 20 Kilometern.
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Auffällig ist die komplett überarbeitete Front des Tesla Model Y. Sie fällt glatter aus als beim Vorgänger, die neue Lichtsignatur besteht aus schmalen Hauptscheinwerfern und einer durchgehende Lichtleiste. Die integrierte Frontkamera soll für präziseres Arbeiten der Einparkhilfe und eine bessere Rundumsicht sorgen und somit auch die Assistenzsysteme verbessern. Überarbeitete Aeroelemente an der Fahrzeugfront optimieren die Aerodynamik und damit auch die Reichweite.
Auch am Fahrzeugheck geht die Rückleuchte als Leiste quer über die volle Breite, in die Lichtleiste integriert ist der Tesla-Schriftzug.
Tesla hat nach eigenen Angaben seine Gigacasting-Technik weiterentwickelt, mit der zum Beispiel beim alten Model Y das komplette Fahrzeugheck aus einem Stück gepresst wird. Angeblich ist das neue Model Y deutlich leiser im Innenraum, weil weniger Vibrationen übertragen werden. Zur niedrigen Geräuschkulisse trägt auch die Akustikverglasung bei. Neu sind ventilierte Sitze, die Position der Rücksitze kann elektrisch verstellt werden, Ambientebeleuchtung ist serienmässig.
Bei der Bedienung geht Tesla einen Kompromiss zwischen Model 3 und S, die nicht nur auf den Gangwahlhebel verzichten, sondern auch auf den Blinkerhebel. Die Gänge wählt man im neuen Model Y ebenfalls über das Display – soweit das Fahrzeug nicht von sich selbst erkennt, welche Fahrstufe die richtige ist, weil man zum Beispiel sowieso nur rückwärts ausparkieren kann. Aber zum Blinken darf man im Y den vertrauten Hebel verwenden und nicht den Schalter auf dem Lenkrad wie im Model 3 oder S – gerade im Kreisverkehr ist der Blinkerhebel deutlich ergonomischer.
Der Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts bleibt auch im neuen Model Y zentrale Anlaufstelle für sämtliche Informationen, vom Tacho angefangen, und alle Fahrzeugeinstellungen. Die Grösse bleibt mit 15.4 Zoll unverändert, eine neue Hardware soll aber für schnellere Reaktion des Displays sorgen. Für Fondpassagiere gibt es einen weiteren Bildschirm im 8-Zoll-Format.
Für Europa hat Tesla noch keine Markteinführungstermine geschweige Preise kommuniziert. In Australien startet das neue Tesla Model Y RWD bei 63‘400 Australischen Dollar, das sind rund 36‘000 Franken. Damit ist das neue Modell rund 4000 Dollar teurer als der Vorgänger.