Der deutsche Hersteller musste für sein kompaktes elektrisches Modell viel Kritik einstecken: Zu einfache Materialien, Mängel im Bedienkonzept, hakende Software. Schon bei einem ersten Facelift drei Jahre nach Markteinführung machte der ID.3 im Frühsommer 2023 einen grossen Sprung – und erfährt jetzt ein weiteres technisches Upgrade.
Weiterentwicklt wurde unter anderem der E-Motor. Schweizer Kundinnen und Kunden können nach dem Kauf entscheiden, ob sie per Function-on-Demand die Basisleistung von 150 kW auf 170 Kw steigern wollen. Das ist eine Neuheit bei Volkswagen und ein weiterer Baustein in der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Wie teuer der nachträgliche Leistungskick ist, dazu konnte der Importeur noch keine Angaben machen. Sicher ist, dass sich die Kunden für verschiedene Laufzeiten entscheiden können: monatlich, jährlich oder unlimitiert. Durch die Steigerung auf 170 kW verbessert sich die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h auf 7.1 Sekunden. Die kombinierte WLTP-Reichweite des ID.3 Pro S beträgt bis zu 559 Kilometer; das ist ein vorläufiger Wert, die Homologation in der Schweiz ist noch nicht abgeschlossen.
Neu konzipiert wurde auch die Cockpit-Landschaft des ID.3. Der Wählhebel für die Fahrstufe wurde vom Gehäuse des Digital Cockpits gelöst und als Lenkstockhebel ausgelegt, so wir es auch im neueren Modell ID.7 der Fall ist. Unter dem Infotainmentdisplay befinden sich die nun beleuchteten und ergonomischer gestalteten Touchslider zur Steuerung von Innenraumtemperatur und Lautstärke. Der neue Sprachassistent IDA lässt sich mit natürlicher Sprache bedienen. Er ermöglicht nicht nur die Steuerung vieler Fahrzeugfunktionen, sondern beantwortet auch Fragen, wobei er auf Online-Datenbanken wie Wikipedia zugreift. Neu ist zudem die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) durch „ChatGPT“. Das Infotainmentsystem der neuesten Generation kennzeichnen ein grösserer Touchscreen (Diagonale: 32.8 cm / 12.9 Zoll) und eine neue, selbsterklärende Menüstruktur. Auch das Multifunktionslenkrad wurde weiterentwickelt. Dadurch soll die Bedienung einfacher und intuitiver werden.
Die Ladegeschwindigkeit steigt auf 175 kW am DC-Schnelllader. Damit dieser Wert auch tatsächlich erreicht wird, hat VW das Lade-und Thermomanagement verbessert.Bei aktiver Zielführung des Navigationssystems mit e-Routenplaner startet die Vorkonditionierung auf dem Weg zur nächsten Schnellladesäule automatisch. Ohne aktive Routenführung kann die Funktion auch manuell über das Lademenü im Infotainmentsystem aktiviert werden. Routen mit bis zu zehn Ladestopps und zehn Zwischenzielen können auf dem Smartphone oder im Webportal geplant und dann an das Infotainmentsystem übertragen werden.
Zu den Assistenzsysteme gehören unter anderem die automatische Distanzregelung ACC, der Notbremsassistent „Front Assist“ mit Fussgänger- und Radfahrererkennung, der Spurhalteassistent „Lane Assist“, die Abbiegebremsfunktion und die Verkehrszeichenerkennung. Ebenfalls serienmässig: die „Lokale Gefahrenwarnung“ Car2X. Das System unterstützt den Fahrer mit Informationen zum Verkehrsgeschehen und kann so zum Beispiel frühzeitig vor Situationen wie einer Baustelle, einem Unfall, einem Stauende oder Einsatzfahrzeugen warnen.
Optional stehen darüber hinaus Systeme wie der weiterentwickelte „Travel Assist“ mit Schwarmdatennutzung zur Verfügung, der eine assistierte Längs- und Querführung über den gesamten Geschwindigkeitsbereich sowie einen assistierten Spurwechsel auf der Autobahn ermöglicht. Neu in der ID.3 Baureihe ist der Ausstiegswarner: Als Erweiterung des Spurwechselassistenten „Side Assist“ kann er im Rahmen der Systemgrenzen davor schützen, eine der Türen zu öffnen, falls sich von hinten ein Fahrzeug nähert.
Neu entwickelt wurde die „Wellness-App“ für erhöhtes Wohlbefinden während der Fahrt oder bei Pausen. Die App nutzt dabei im ID.3 Pro S Features wie die Ambientebeleuchtung, den Sound und die Klimatisierung. Weiterentwickelt wurde das Augmented-Reality-Head-up-Display.
Der Vorverkauf für das Modell Pro S (5-Sitzer) mit 77 kWh Lithium-Ionen-Batterie (netto) ist gestartet. Preislich startet das Modell Pro S bei 41'500 Franken. Das Sondermodell Pro S UNITED bietet für 42’500 Franken eine umfangreiche Sonderausstattung und einen Kundenvorteil von 4780 Franken.
