Xpeng G6 und G9: Aufgefrischte Elektromodelle kurz nach dem Markstart in der Schweiz

Klaus Justen | 14.09.2025

Mit zwei Baureihen tritt der chinesische Hersteller Xpeng in der Schweiz an: Dem SUV-Coupé G6 und dem Full-Size-SUV G9. Beide Modelle werden aktuell in der Schweiz noch als Modell 2024 sowie als frisches Facelift-Modell 2025 angeboten. Zur Modellpflege gehört vor allem der Umstieg auf Lithium-Eisenphosphat-Akkus, die mit Ladeleistungen jenseits von 400 Kilowatt glänzen.

XPENG G6 und G9

Xpeng G6 und G9

Aktuell heisst es also aufzupassen, für welche Variante man sich entscheidet, denn sowohl beim G6 als auch G9 verkauft Xpeng noch beide Versionen. Um die Verwirrung komplett zu machen: der offizielle Listenpreis hat sich durch das Facelift nicht verändert.

Aktueller Unterschied: das «alte» Modell ist sofort lieferbar, die überarbeitete Version kann schon bestellt werden, bis zur Auslieferung dauert es aber noch, es ist vom Jahresende die Rede.

Neuer XPENG G6 Exterior Urban Road 22

Xpeng G6

Der neue Xpeng G6: Was ist beim SUV-Coupé anders?

Mit einer Länge von 4.76 Metern spielt der Xpeng G6 in der gleichen Liga wie der aktuelle Elektobestseller in der Schweiz, das Tesla Model Y. Das Laderaumvolumen gibt Xpeng mit 571 Litern an, mit geklappten Sitzen sind es 1374 Liter.

Beim Design haben die Chinesen aussen dezent Hand angelegt und mit Detailarbeit die Optik aufgefrischt. Durchgehende Lichtakzente betonen vor allem am Heck die Fahrzeugbreite. Im Interieur hat sich mehr getan, der Innenraum wurde nach Angaben des Herstellers umfassend modernisiert, zu 60 Prozent wurde er neu gestaltetet. Vor dem Fahrer kommt ein neues Display zum Einsatz, es misst 10.25 Zoll, der Infotainmentbildschirm streckt sich auf 15.6 Zoll. Das Smartphone kann per Apple CarPlay und Android Auto ins Fahrzeug eingebunden werden.

Grosse technische Veränderungen ergeben sich unter dem Blech. Damit ist weniger die Tatsache gemeint, dass die Leistung beim Heckantriebsmodell RWD Long Range um acht Kilowatt steigt. Die Leistung des Permanentmagnet-Synchronmotors (PSM) liegt jetzt 218 kW (296 PS), das Drehmoment bei 440 Newtonmeter. Damit beschleunigt der leer 2115 Kilogramm schwere G6 RWD LR in 6.7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 202 km/h.

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Entscheidet man sich für das Allradmodell G6 AWD Performance, kommt zum PSM an der Hinterachse noch ein stromerregter Induktionsmotor an der Vorderachse dazu, der die Systemleistung auf 358 kW (487 PS) steigert, das Drehmoment erhöht sich ebenfalls kärftig auf 660 Nm. Damit sprintet der AWD Performance in 4.1 Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit wird ebenfalls bei 202 km/h abgeregelt.

Die Stromquelle ist aber bei beiden Varianten eine komplett andere Batterie als beim 2024er Modell. Während Xpeng bislang einen Akku mit rund 88 Kilowattstunden Kapazität einsetzte, dessen Chemie auf BMC-Basis aufbaute, wechselt der Hersteller nun auf Lithium-Eisenphospat-Chemie, kurz LFP. Der Akku fasst zwar rund acht Kilowattstunden weniger, bietet dafür aber eine um mehr als das Doppelte höhere Ladeleistung.

Mit bis zu 451 Kilowatt nimmt die Batterie an Hochleistungssäulen Strom auf, das ermöglicht es, in 12 Minuten von 10 auf 80 Prozent zu laden. Damit sind in dieser Zeit wieder rund 300 Kilometer Fahrleistung nachgeladen. Nach WLTP liegen die Verbrauchswerte bei rund 18 kWh/100 km, die Reichweite des Long Range liegt mit 525 Kilometern geringfügig über dem AWD (510 km).

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Das kostet der Xpeng G6 in der Schweiz

Der Long Range kostet ab 47‘600 Franken, der AWD 51‘600 Franken. Die Ausstattung mit Panoramadach, Nappaleder oder einer langen Assistentenliste ist komplett, die Aufpreisliste umfasst drei Positionen.

Für 1190 Franken kann man eine elektrisch ausschwenkende Anhängerkupplung ordern, wenn die Basisfarbe Arktisweiss nicht gefällt, gibt es vier weitere Farben zur Auswahl, Aufpreis 800 Franken.

Für 1000 Franken Aufpreis gibt es schliesslich noch die Black Edition mit unter anderem Lackierung in Midnight Black, schwarzen 20-Zoll-Rädern und schwarzen Bremssätteln.

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Xpeng G9: Was kann das SUV-Flaggschiff – und wieviel kostet es?

Bescheidenheit sieht anders aus: Mit rund 4.90 Metern Länge, fast 1.70 Metern Höhe und einem Radstand von rund drei Metern tritt das SUV-Flaggschiff Xpeng G9 sehr selbstbewusst auf. Fahrer und Passagiere finden reichlich Platz in dem Fünfsitzer, dessen Innenraum von einem riesigen Panoramadach mit Licht versorgt wird. Wer richtig viel Komfort will, muss das Premiumpaket (3960 Franken) ordern, das umfasst unter anderem eine Massagefunktion auf allen Plätzen oder ein Dolby-Atmos-Soundsystem von Dynaudio.

Das Kofferraumvolumen beträgt 660 Liter, mit geklappten Sitzen sind es 1576 Liter. Hinzu kommen 71 Liter im Frontkofferraum (Frunk).

Den G9 gibt es in drei Antriebsversionen, die alle bei Tempo 200 abgeregelt werden. Einstiegs-Motorisierung ist der RWD Standard Range mit einer LFP-Batterie mit 79 Kilowattstunden Kapazität. Diese bietet eine Reichweite von 502 Kilometern nach WLTP, der Heckmotor leistet 258 kW (350 PS) und 465 Newtonmeter Drehmoment. Die Batterie kann mit bis zu 445 kW Ladeleistung mit Strom versorgt werden.

Als RWD Long Range liefert der Antrieb die gleichen Leistungsdaten, zieht seinen Strom aber auch einer LFP-Batterie mit 93.1 kWh Kapazität. Das ermöglicht Ladeleistungen von bis zu 525 kW, damit lässt sich die Batterie in zwölf Minuten von 10 auf 80 Prozent füllen. Die Reichweite beim LR beträgt 585 Kilometer.

Leistungsstärkster G9 ist der AWD Performance, dessen beiden Motoren 423 kW (575 PS) Leistung und 695 Newtonmeter Drehmoment liefern. Der AWD beschleunigt in 4.2 Sekunden auf 100 km/h, die Reichweite fällt mit 540 Kilometern niedriger aus als beim LR.

Der Xpeng G9 kostet als Standard Range ab 59‘600 Franken, der Long Range liegt bei 63‘600 Franken. Für den luftgefederten AWD Performance ruft Xpeng 72‘600 Franken auf.

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Wie gross ist das Händlernetz von Xpeng in der Schweiz?

In diesem Sommer hat die Hedin Distribution den Vertrieb für den chinesischen Elektroautospezialisten übernommen, an der Spitze des Schweizer Vertriebs steht Ernst Ramic. Zunächst werden die Fahrzeuge über Hedin Automotive in Dielsdorf ZH vertrieben, weitere Standorte sollen folgen.

Bis Ende des Jahres sind schweizweit acht bis zehn Standorte geplant, 2026 sollen bis zu fünfzehn weitere dazukommen. Um von Beginn an ein nahtloses Markenerlebnis zu bieten, werden zudem alle sieben bereits in der Schweiz existierenden Hedin-Standorte als Servicehändler aufgesetzt.

Fotos: Xpeng

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