Diese Free-Flow-Mautsysteme kommen in immer mehr Ländern rund um die Schweiz zum Einsatz. Dabei wird die Maut elektronisch erfasst, die klassischen Mautstationen entfallen, man muss an keinen Schranken mehr anhalten und kann ohne Stau weiterfahren. Die Free-Flow-Maut wird nach Angaben des deutschen Automobilclubs ACE in zahlreichen Ländern ausgeweitet– in Italien, Frankreich, Spanien und Portugal.
Die Mauterhebung erfolgt automatisch über Kameras und Sensoren, die die Kennzeichen erfassen. Reisende, die auf Free-Flow-Mautstrecken unterwegs sind, müssen sich im Idealfall vorab im Internet registrieren. Allerdings kann man sich auch unmittelbar nach Nutzung der entsprechenden Strecken anmelden, oft ist das auch an Servicepoints an Raststätten möglich.
Manche Länder erlauben laut ACE eine nachträgliche Bezahlung innerhalb eines bestimmten Zeitfensters. Aus Norwegen erhält man die Maut-Rechnung nachträglich per Post, dort wird automatisch über das Kennzeichen abgerechnet. In anderen Ländern kommt allerdings direkt der Bescheid über eine Busse per Post, ohne Rechnung oder Zahlungserinnerung. Dies kann die Betroffenen überraschen, da man möglicherweise gar nicht wusste, dass man auf einer Maut-Strecke unterwegs war. Bei einer komplett digitalen Erfassung kann das schnell passieren.
Fast jedes Land hat seine eigene Plattform, auf der man sich registrieren kann. Auf der Plattform muss jeweils das Kennzeichen eingegeben, ein Datum gewählt und eine Zahlungsmethode hinterlegt werden, meistens die Kreditkarte. Eine einheitliche Plattform für ganz Europa gibt es noch nicht.
Eine Alternative, die als Zahlungsmittel genutzt werden kann, ist die sogenannte Mautbox. Diese wird im Fahrzeug angebracht und erleichtert die Reise, da sie die automatische Zahlung von Mautgebühren ermöglicht – nicht nur bei herkömmlichen Mautstationen, sondern auch bei der Free-Flow-Maut.
Wer eine Mautbox besitzt, die in mehreren Ländern gültig ist, kann oft die jeweiligen Länder im Kundenportal aktivieren – gesonderte Registrierungen für jedes einzelne Land sind dann nicht mehr notwendig. Wichtig ist es, vorab zu prüfen, für welche Länder und Fahrzeugtypen das jeweilige Gerät freigeschaltet ist. Mautboxen können zum Beispiel beim TCS oder ACS erworben werden – mehr dazu in diesem Beitrag der AUTOMOBIL REVUE.