Auch im Jubiläumsjahr gilt: Jetzt muss die neue Autobahnvignette gelöst werden
Klaus Justen | 30.01.2025
Der 1. Februar ist der Stichtag: An diesem Datum sind die alten Autobahnvignetten für 2024 nicht mehr gültig – ganz gleich, ob die klassische Vignette auf der Windschutzscheibe klebt oder die digitale Vignette gekauft wurde. Auch Reisende nach Österreich sollten sicher gehen, dass sie ein gültiges Pickerl haben.
Die Schweizer Autobahnvignette feiert einen runden Geburtstag: Vor 40 Jahren mussten die Autofahrer erstmals die Vignette aufs Auto kleben und damit für die Nutzung der Nationalstrassen zahlen. Damals wurden dafür 30 Franken berechnet, 1995 wurde der Preis auf 40 Franken erhöht. Damit ist der Preis im europäischen Vergleich nach wie vor moderat – die geplante Erhöhung auf 100 Franken lehnten die Stimmbürger im Jahr 2013 ab.
Wer das Thema entspannt angegangen ist, hat die neue Autobahnvignette 2025 schon seit zwei Monaten am Auto oder digital gelöst. Denn die Vignette gilt immer vom 1. Dezember des Vorjahres bis zum 31. Januar des Folgejahres.
Aber wie so oft bleiben gerade dann Sachen liegen, wenn man besonders viel Zeit hat. Jetzt ist es aber höchste Zeit, denn wer ab dem 1. Februar ohne gültige Vignette auf einer Nationalstrasse kontrolliert wird, muss eine empfindliche Busse berappen – 200 Franken sind dann fällig.
Der Preis für die Schweizer Vignette hat sich nicht geändert, nach wie vor werden 40 Franken berechnet, wenn man sich die Klebevignette zum Beispiel an der Tankstelle, beim Automobilclub oder der Post kauft. Beim Preis gibt es keinen Unterschied, wenn man sich für die digitale Vignette entscheidet. Die kauft man am besten über die offizielle Seite des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit. Am besten den direkten Link nutzen, denn wer via Google-Suche auf anderen Portalen landet, zahlt zusätzliche Provisionen und Gebühren, die nicht nötig sind.
Wichtig zu wissen: Wer bereits im vergangenen Jahr eine E-Vignette nutzte, erhält keine Erinnerung, die Vignette zu erneuern. Und auch die Vignette selbst wird immer nur für ein Jahr gekauft, sie verlängert sich nicht automatisch.
Die E-Vignette ist im Unterschied zur Klebevignette nicht an das Fahrzeug, sondern an das Kontrollschild gebunden. Wer sich also im Laufe des Jahres ein neues Auto kauft oder Wechselschilder benutzt, hat einen finanziellen Vorteil. Ausserdem erspart man sich das mühsame Abkratzen der Klebevignette. Die Vignette muss am Rand der Windschutzscheibe oder hinter dem Innenspiegel angebracht werden, ohne dass sie die Sicht behindert.
Die im vergangenen Jahr erstmals erhältliche E-Vignette hat auf Anhieb die Schweizer Autofahrer überzeugt: 35 Prozent der insgesamt rund elf Millionen Vignetten wurden elektronisch ausgestellt, so das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit.
Autobahnvignette in Österreich: diese Regeln gelten
Der 1. Februar als Gültigkeitstag für die neue Jahresvignette muss auch beachtet werden, wenn man nach Österreich fährt. Hier muss entweder das neue Pickerl, das in diesem Jahr die Farbe Seegrün trägt und 103.80 Euro kostet, auf der Scheibe kleben – oder ebenfalls die digitale Vignette gelöst sein. Gekauft werden kann diese über den Onlineshop der Asfinag. Dort stehen alternativ auch Vignetten mit kurzer Laufzeit zur Verfügung: für zwei Monate liegt der Preis bei 31.10 Euro, die 10-Tages-Vignette kostet 12,40 Euro. Die Ein-Tages-Vignette liegt bei 9.30 Euro. Die kurzen Vignettenlaufzeiten gibt es natürlich auch für die Klebevariante.
Aber Achtung: Wegen des österreichischen Konsumentenschutzes sind die digitale Zweimonats- und die Jahres-Vignette erst 18 Tage nach Kauf gültig. Wer kurzfristig nach Österreich fährt und die Jahresvignette kaufen will, kann einen kleinen, aber zulässigen Trick anwenden: Im Onlineshop muss man angeben, ob man privat oder als Unternehmer kauft. Für Unternehmer entfällt der Käuferschutz, die Maut gilt sofort.
Digitalvignetten mit kurzer Laufzeit (ein oder zehn Tage) können auch Privatkäufer zur sofortigen Nutzung kaufen. Das gilt ebenfalls für die digital bezogenen Streckenmaut-Tarife, etwa für die Fahrt durch den Arlberg-Strassentunnel.
Wer ohne gültige Vignette unterwegs ist, muss mit hohen Strafen rechnen. In Österreich beginnen die Bussen für Mautvergehen bei 120 Euro, Manipulationen an der Vignette werden doppelt so teuer geahndet.
Auf diesen Strecken ist die Autobahnbenutzung in Österreich kostenlos
Allerdings gibt es auch Autobahnabschnitte in Österreich, die mautfrei sind. Das ist für Schweizer Reisende von Bedeutung, die über die Rheintalautobahn nach Deutschland fahren.
Denn auf der A14 wird zwischen der deutschen Grenze und der Anschlussstelle Hohenems keine Maut verlangt. In Hohenems fährt man auf die österreichische Autobahn, wenn man auf der Schweizer Seite die A13 in Widnau verlässt und via Diepoldsau die Grenze ins Nachbarland passiert.
Weitere mautfreie Autobahnen in Österreich:
A1Westautobahn, Grenzübergang Walserberg bis Salzburg-Nord, Land Salzburg
A12Inntalautobahn, Grenzübergang Kiefersfelden bis Kufstein-Süd, Tirol