Ein letztes Mal Klebevignette: In Österreich wird die Autobahnmaut teurer
Klaus Justen | 01.12.2025
Die Vignetten für die Autobahnen und Schnellstrassen in Österreich werden für das Kalenderjahr 2026 zum letzten Mal als Klebevignette verkauft, ab 2027 gibt es das «Pickerl» nur noch digital. Die Autobahngebühren im Nachbarland steigen leicht an.
Die Preise für die vier verschiedenen Vignetten-Laufzeiten sind in Österreich an die allgemeine Preisentwicklung gekoppelt, deshalb ist die ab 1. Dezember 2025 gültige Jahresvignette 2026 (Ende der Gültigkeit: 31. Januar 2027) für 106.80 Euro zu haben und damit drei Euro teurer als im ablaufenden Jahr.
Wer nur kurz nach oder durch Österreich fährt, zahlt für die Tagesvignette jetzt 9.50 Euro (30 Cent teurer), die 10-Tages-Vignette kostet 12.80 Euro (40 Cent teurer) und die Zwei-Monats-Vignette 32 Euro (90 Cent teurer).
Auch Töfffahrer müssen bei der Jahresvignette für Österreich tiefer in die Tasche greifen. Sie kostet 42.70 Euro (plus 1.20 Euro), die Zwei-Monats-Vignette ist mit 12.80 Euro um 40 Cent und die 10-Tages-Vignette für 5.10 Euro um 20 Cent teurer als im Vorjahr. Die Tagesvignette kostet für das Motorrad 3.80 Euro.
Jahresvignette Österreich 2026
In diesem Jahr werden die Vignetten letztmals als Klebevignetten angeboten. Ab dem Mautjahr 2027 kann die Maut ausschliesslich digital gebucht werden. Wie das funktioniert, können Sie hier nachlesen. Aktuell werden nach Aussagen des Autobahnbetreibers Asfinag bereits 75 Prozent aller Jahresvignetten als Onlineversion ausgestellt.
Für die Umstellung Ende 2026 sagt die Asfinag zu, dass auch an zahlreichen Verkaufsstellen und Automaten die Online-Vignette gekauft werden kann. Wer also keinen eigenen Zugang zum Internet hat, wird trotzdem versorgt. Der Onlineshop der Asfinag ist unter diesem Link zu erreichen, dort kann neben der allgemeinen Vignette auch die Streckenmaut für den Arlberg-Strassentunnel, Brenner-, Tauern- und Pyhrn-Autobahn sowie den Karawankentunnel Richtung Süden gebucht werden.
Mit der Umstellung auf die rein digitale Vignette folgt Österreich anderen europäischen Ländern. In Slowenien, der Slowakei, Ungarn und Tschechien gibt es bereits ausschliesslich digitale Mautsysteme.
Vorsicht Busse: Fahren ohne Vignette kann teuer werden
Wer ohne das «Pickerl», erwischt wird, muss mit hohen Strafen rechnen, ganz gleich ob geklebt oder digital. Gerade zu Jahresanfang muss man an den Autobahnausfahrten mit Kontrollen rechnen, und wer sein Ticket nicht gelöst hat, wird mit einer Busse, Ersatzmaut genannt, zur Kasse gebeten. Diese liegt bei 120 Euro für Auto- und 65 Euro für Motorradfahrer.
Wer die Strafe nicht sofort begleichen kann, wird verzeigt, hier kann die Strafe dann bis zu 3000 Euro betragen.
Auf diesen Autobahnen braucht man keine Vignette
Verschiedene Autobahnabschnitte in Österreich sind mautfrei. Für Schweizer Autofahrerinnen besonders interessant ist die Passage auf der A14 zwischen Hohenems durch den Pfändertunnel bis zum Grenzübergang Hörbranz (und in Gegenrichtung). Damit ist es ohne Mautpflicht möglich, den Transit von der Schweiz nach Deutschland auf die A96 Richtung München zu nehmen.
Ebenfalls mautfrei ist die A12 zwischen dem deutschen Rosenheim und Innsbruck auf der Passage zwischen Kiefersfelden und Kufstein-Süd und Gegenrichtung – interessant, wenn man via Deutschland in die österreichischen Skigebiete um Kitzbühel, St. Johann oder Ellmau fährt.
Dritte mautfreie Passage ist auf der A1 vom Grenzübergang Walserberg und Salzburg-Nord und retour.