Entspannt in die Ferien: Richtig packen für die grosse Tour

Klaus Justen | 18.07.2024

Die Fahrt in die Ferien soll entspannt sein – und sicher. Deshalb lohnt es sich, das Gepäck durchdacht im Auto zu verstauen. Das erspart lästiges Suchen und verhindert Schlimmeres bei Vollbremsung oder Unfall.

448323 original R K by Erich Keppler pixelio de

Das Packen der Koffer für die langersehnten Ferien wird in den meisten Familien zum guten Schluss zu einer hektischen Angelegenheit. Diese Schuhe müssen noch mit, jenes Sportgerät braucht noch seinen Platz. Am Ende ist der Kofferraum bis obenvoll. Und keiner findet mehr etwas. Packen mit System hilft, den Überblick zu behalten. Und macht das Fahren sicherer.

Dinge, die man für die Fahrt unbedingt braucht, gehören in eine Handtasche oder einen kleinen Rucksack. Dazu gehören alle Reisedokumente. Das sind Pässe, Buchungsunterlagen, Versicherungspolicen, Schutzbriefe, die Telefonnummer der Fahrzeug-Mobilitätsgarantie, eventuell die Fährenreservierung oder die Telefonnummer des Hotels, falls es später wird. Profis machen sich von den wichtigsten Dokumenten eine Kopie und verstauen sie im Koffer. So lassen sich leicht Ersatzpapiere beschaffen, wenn die Originale gestohlen werden. Ebenfalls in diese Tasche gehören Medikamente und Reiseproviant – soweit er nicht in einer separaten Kühltasche bei den Getränken untergebracht wird.

In eine zweite kleine Reisetasche kommen die Dinge, die man unterwegs brauchen könnte: Wäsche oder T-Shirts zum Wechseln, Waschsachen, Kleidung für eine Übernachtung. Diese Tasche wird so verstaut, dass man leicht an sie herankommt.

Das übrige Gepäck sollte man schon am Tag vor der Abreise packen – und zuvor einen Abstecher zur Tankstelle einplanen. Voll tanken, Ölstand und Scheibenwaschwasser prüfen und bei Bedarf nachfüllen. Bei voller Beladung muss der Reifendruck erhöht werden. Welche Werte genau für das Fahrzeug gelten, steht in der Betriebsanleitung oder im Deckel der Tankklappe. Mit voller Ladung lautet die Faustregel: zwischen 2.5 und 2.8 bar.

Warnweste griffbereit im Auto deponieren

In den meisten Reiseländern muss eine Warnweste getragen werden, wenn man bei einer Panne das Auto verlässt. Sie muss vor Verlassen des Fahrzeugs angezogen werden. Die Westen gehören deshalb nicht in den Kofferraum, sondern unter die Sitze. Gut zugänglich sollten auch Warndreieck und Verbandskasten verstaut werden, am besten im Innenraum, aber nicht auf der Heckablage, denn umherfliegendes Gepäck bei einer scharfen Bremsung oder einem Unfall ist gefährlich. Schwere Gegenstände gehören nach unten und direkt an die Stirnwand des Kofferraums hinter die Rücksitze. Damit sind sie auf jeden Fall vor der Hinterachse und damit im günstigsten Schwerpunktbereich untergebracht. Kommt es zu einem Aufprall, werden aus einem Gepäckstück von 14 Kilogramm schon bei 50 km/h fast 1.5 Tonnen. Ein gut gepackter kleiner Rollkoffer erreicht dieses Gewicht und muss deshalb weit unten verladen werden. Auf keinen Fall sollte er so verstaut werden, dass er über die Rückenlehnen nach vorne rutschen kann.

In die oberste Lage gehören weiche, leichte Gegenstände, also in erster Linie Kleidung, Decken oder Schlafsäcke. Trotzdem gilt: Werden Kombis, SUV oder Minivans dachhoch beladen, muss ein Trennetz oder ein Trenngitter gespannt werden. Die praktischen, in der Rücklehne integrierten Netze stehen in ihrem Sicherheitspotenzial den Gittern in der Regel nicht nach. Gibt es kein Sicherungsnetz oder Gitter, sollte die Ladung nie über die Oberkante der Rücklehne hinausragen.

Nicht nur grosse und schwere Gegenstände können schon bei heftigem Bremsen Unheil anrichten. Das gleiche gilt für kleine Teile. Federballschläger, Taucherbrille, Luftpumpe und andere Dinge sind am besten in einer Tasche oder einem Karton aufgehoben.Viele Fahrzeuge verfügen über Ösen im Laderaum. In sie lassen sich Sicherungsgurte einhängen, die am besten kreuzweise über die Ladung gezogen werden. Besonders sorgfältige Packer legen vorher noch eine Decke oder ein Netz über das Gepäck. Zum Verzurren selbst sollten nur geeignete Spanngurte verwendet werden.

Foto: Erich Keppler / pixelio.de

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