Nicht erst wenn Eis und Schnee für verschärfte Bedingungen auf der Strasse sorgen, stellt Autofahren höhere Anforderungen. Beim Autofahren im Herbst steigt mit jedem Tag das Unfallrisiko. Denn mit Herbstbeginn und Ende der Sommerzeit werden die Tage immer kürzer, ein Grossteil aller Fahrten muss in Dunkelheit oder Dämmerung absolviert werden – und oft genug im dichten Nebel. Dabei sind es immer wieder die gleichen Fehler, die Autofahrer machen: Sie fahren zu schnell weiter, sie halten zu wenig Abstand. Und sie vertrauen blindlings auf die Technik.
Nebel, Laub und grusiges Wetter: Autofahren im Herbst
Klaus Justen | 07.11.2024
Autofahren im Herbst stellt besondere Herausforderungen. Schlechte Sicht bei Regen und Nebel, schmierige und seifige Fahrbahnen: vorausschauendes Fahren ist angesagt. Und bitteschön: Lassen Sie die Nebelschlussleuchte aus.
Wann darf die Nebelschlussleuchte eingeschaltet werden?
Stichwort Nebelschlussleuchte: Im dichten Nebel kann sie ein dickes Sicherheits-Plus sein. Aber leider ist sie ein noch grösseres Ärgernis. Millionen Autofahrer schalten die Leuchte schon beim kleinsten Anlass ein. Rücksichtslos. Die Nebelschlussleuchte darf nur bei weniger als 50 Meter Sicht durch Nebel oder dichtem Schneefall eingeschaltet werden.
50 Meter Sicht heisst: Die Nebelsuppe ist wirklich dick. Als Orientierung kann man die Leitpfosten am Strassenrand nehmen. Der Abstand beträgt auf der Autobahn normalerweise 50 Meter.
Ist die Leuchte an, belastet sie massiv die Augen des Hintermanns. Das gilt vor allem bei Kolonnenfahrt – und hier ist die Nebelschlussleuchte selbst bei dicker Suppe überflüssig: Wenn man schon einen Hintermann gefunden hat, besteht nicht die Gefahr, dass ein schnelles Auto auffährt.
Allerdings gilt auch bei der Fahrt in der Kolonne: Ausreichend Abstand zum Vordermann muss unbedingt eingehalten werden. Denn wer sich im Nebel aus Bequemlichkeit dicht an vorausfahrende Fahrzeuge hängt, hat praktisch keine Chance mehr, wenn der erste im Pulk plötzlich bremsen muss oder gar auf ein Hindernis auffährt.
Wo lauern Nebelfallen?
Besonders gefährlich sind Nebelwände, mit denen man nicht gerechnet hat. Deshalb sollte man an Flüssen und Seen, grossen Wiesenflächen, Tälern oder Waldgebieten vorsichtig fahren. Denn hier muss man mit Nebelfallen rechnen.
Fahren im Nebel ist besonders anstrengend und verlangt hohe Konzentration. Generell gilt übrigens dabei: Immer am rechten Fahrbahnrand orientieren, nicht am Mittelstreifen und auch nicht an den anderen Autos.
Wer feststellt, dass er müde wird oder die Augen durch das Starren in die weisse Nebelwand brennen, sollte eine kurze Pause auf einem Rastplatz einlegen. Achtung: Im dichten Nebel Vorsicht bei der Fahrt über den Parkplatz, Fussgänger sind erst im letzten Moment zu erkennen.
Wie kann man für bessere Sicht bei Nebel sorgen?
Wenn man regelmässig die Scheinwerfer und Leuchten sauber macht, verbessert das die Lichtausbeute. Auch die Scheiben sollten während der Fahrt im Nebel in regelmässigen Abständen mit der Waschanlage gesäubert werden. Der schmierige Belag kostet wertvolle Meter Sichtweite. Nicht zuletzt sollte man auch die Scheiben von innen reinigen, denn hier schlägt sich ein Schmierfilm nieder, der ebenfalls Licht schluckt.
Vorausschauend fahren muss man auch, um andere Rutschfallen frühzeitig zu erkennen: Vor allem Laub auf der Strasse ist in Kombination mit Regen so glitschig wie Glatteis. In Alleen oder Waldstücken ist besondere Vorsicht angesagt, und das gilt auch im Einmündungsbereich von Feldwegen. Traktoren, die vom Rübenacker auf die Landstrasse einbiegen, hinterlassen je nach Witterung eine breite Lehmspur.
Foto: Albrecht E. Arnold / pixelio.de
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