Klaus Justen | 25.03.2025
Wer sich ein Elektroauto oder einen Plug-in-Hybriden anschafft, stellt schnell fest: am komfortabelsten und preisgünstigsten lädt es sich zu Hause an einer Wallbox. Wie teuer muss eine solche Box aber sein? Der TCS hat sich sechs Modelle zwischen 200 und 700 Franken näher angeschaut.
Am einfachsten haben es Autobesitzer, die in ihrer Garage oder am Carport bereits eine CEE16-Dose installiert haben – umgangssprachlich auch Starkstromanschluss genannt. Hier kann der Strom mit 400 Volt und 16 Ampere fliessen, das ergibt eine Ladeleistung von 11 kW. Damit lassen sich selbst grosse Fahrzeugbatterien über Nacht wieder von fast leer auf voll auffüllen.
Kann die Wallbox mit einem CEE16-Stecker angeschlossen werden, erleichtert das die Installation erheblich. Diese Anschlussmöglichkeit war somit Hauptkriterium bei der Auswahl des Testfelds – neben der zweiten Vorgabe, dass der Preis bei höchstens 700 Franken liegen sollte.
Somit stellten sich am Ende sechs Wallboxen dem Test des Touring Club Schweiz, und das Ergebnis lässt sich sehen: Alle getesteten Produkte erreichten zumindest das Ergebnis «empfehlenswert». Keines der getesteten Modelle wies Mängel auf, bei allen lag die Ladeeffizienz bei fast 100 Prozent. Die Unterschiede zeigen sich vor allem beim Funktionsumfang, der Bedienung und der App-Verfügbarkeit.
Zu diesen erweiterten Funktionen zählen die Möglichkeit, die Ladeleistung einzustellen (um zum Beispiel den von der eigenen Photovoltaikanlage gelieferten Strom optimal zu nutzen) oder die Ladung zeitlich zu planen. Auch Statistiken über Ladevorgänge und die geladenen Strommengen abzurufen sind Funktionen, die man gerne nutzt – wenn die Station das ermöglicht, zum Beispiel über eine App.
Drei Wallboxen erhielten die Note «hervorragend«
Testsieger wurde die Wallbox von EB Troller. Sie überzeugt laut TCS durch einfache Verbindung und Einrichtung der App, ein gutes Display mit Details zum Ladevorgang und dem Funktionsumfang generell. Aktuell wird die Wallbox für 388 Franken angeboten, bei der Preiserhebung für den Test lag der Preis noch bei 458 Franken.
Knapp dahinter die Wallbox von Feyree. Das preisgünstige Produkt aus China überzeuge mit einfacher Montage und Inbetriebnahme und viele Funktionen direkt an der Wallbox. Allerdings ist das CEE-Anschlusskabel sehr kurz und die Anleitung nur in Englisch, bemängelt der TCS.
Die Montage des Modells von Ctek ist mit nur zwei Bohrungen und sechs Schrauben einfach umzusetzen. Die dazugehörige App bietet viele Funktionen.
Drei Wallboxen erhielten die Note «empfehlenswert«
Je ein «empfehlenswert» gab es für die Modelle von Defenzo, Tera und Heidelberg. Wer einfach nur das Fahrzeug einstecken und laden wolle, ohne dazugehörige App oder Sonderfunktionen, mache mit diesen Geräten nichts falsch, so der TCS.
Die Montage der Wallbox von Defenzo ist unkompliziert und die Station selbst lässt sich mit Plug & Play in Betrieb nehmen. Das kurze CEE-Anschlusskabel muss bei der Montage beachtet werden.
Dies gilt auch für die Wallbox von Tera. Diese bietet weder eine App noch zusätzliche Funktionen. Das Laden funktioniert jedoch einwandfrei.
Die Wallbox von Heidelberg erfüllt die Grundfunktion der Ladung des Fahrzeuges zwar tadellos, jedoch ist die Inbetriebnahme eher umständlich. Mit einem Drehregler auf der Platine muss zuerst der maximale Strom eingestellt werden, ansonsten ist die Station auf 6 Ampere begrenzt, das entspricht einer Ladeleistung von 4.2 kW.
Die Ergebnisse des Wallboxen-Tests im Überblick