Das Wetter im Chablais schien jedoch nicht zugunsten von Loeb und seinem Alpine A110 GT+ mit Zweiradantrieb zu sein. Während ihn die leichten Regenschauer am Samstag kaum bremsten, ging es auf der zweiten Etappe stark zu regnen. Das hinderte den französischen Fahrer jedoch nicht daran, zum vierten Mal dieses Rennen zu gewinnen.
Sébastien Loeb: Der Meister des Spiels
Thierry Guye-Vuillème | 11.06.2025
Sébastien Loeb hat sich bei der Rallye du Chablais am Steuer seines Alpine A110 GT+ trotz Regen durchgesetzt. Er liegt vor dem Walliser Mike Coppens und dem deutschen Prinzen Albert von Thurn und Taxis. In der Kategorie VHC geht der Sieg erneut an einen BMW, nämlich an das Team Clovis Brosy und Gaëtan Aubry.
Neuer Tabellenführer in der Schweizer Meisterschaft
Mike Coppens, Zweiter in der Gesamtwertung hinter Loeb, gewinnt die Schweizer Meisterschaft am Steuer seines neuen Skoda Fabia RS Rally2 – einem Auto, das er noch nie zuvor im Wettbewerb gefahren war. «Ich bin vor dieser Rallye nur 20 Kilometer mit dem RS gefahren», erklärt er in einer Mitteilung des ASS, ein mehr als erfolgreicher Einstieg. Sein engster Rivale in der Meisterschaft, Pascal Perroud, belegte den sechsten Platz in der Gesamtwertung, was ihm den dritten Platz in der Schweizer Meisterschaft einbrachte.
Mike Coppens übernimmt damit den ersten Platz in der Meisterschaft von Sacha Althaus, dem Sieger des Critériums, der aus finanziellen Gründen nicht an diesem Rennen teilnehmen konnte. Der Walliser Fahrer hofft, nach 2021 einen zweiten Schweizer Meistertitel zu holen.
Ein intensives Duell
In der ersten Etappe traten die Fahrer auf zwei Runden mit vier verschiedenen Sonderprüfungen gegeneinander an. Obwohl Loeb seinen Tag zurückhaltend begann, insbesondere mit zwei Sonderprüfungen (Panex und La Comballaz-Leysin), die aufgrund ihres kurvenreichen Profils für den Alpine von Nachteil waren. Der Franzose holte jedoch seinen Rückstand auf, indem er zwei Bestzeiten fuhr, bevor er den Vormittag auf dem zweiten Platz hinter Jonathan Hirschi aus Neuenburg beendete. Letzterer beschreibt: „Strecken wie die Col de la Croix oder die Tour D'Aï begünstigen den Alpine aufgrund ihres schnelleren Profils, und genau dort fährt er seine Bestzeiten.“
Es folgt ein spannender Zweikampf zwischen den beiden Fahrern. In diesem Kampf holt Loeb bis zu 2 Sekunden pro Kilometer auf seine Zeiten vom Vormittag auf. Jonathan Hirschi erklärt: „Es war wie zu seiner Zeit in der WRC: Er war in den ersten Runden vorsichtig, aber schon voll dabei, und dann hat er in der zweiten Runde alle eingeholt, um es auf gut Französisch zu sagen.“ Der Abstand bleibt dennoch knapp, denn der Schweizer liegt am Ende des Tages nur 5,7 Sekunden hinter Loeb.
Dramatische Wendung am letzten Spieltag
In der zweiten Etappe war das Wetter im Chablais deutlich schlechter als am Vortag, mit starken Regenfällen während des Tages. Nach einer langen Unterbrechung während der ersten Sonderprüfung wurde bekannt gegeben, dass Jonathan Hirschi von der Strecke abgekommen war. Damit übernahm das Team Coppens-Roux die Rolle der Verfolger. Der Walliser, der während der gesamten Rallye eine konstante Leistung gezeigt hatte, beendete das Rennen mit 32 Sekunden Rückstand auf den Franzosen, nachdem er insbesondere in der letzten Sonderprüfung in Portes du Soleil 20 Sekunden aufgeholt hatte.
Hinter ihm sicherte sich das Team Von Thurn und Taxis-Hain nach einem dritten Platz bei der Rallye Valais 2024 erneut einen Podiumsplatz in der Schweiz. Der luxemburgische Fahrer Charles Munster belegte den vierten Platz vor Thibault Maret, der mit dem zweiten Platz sein bestes Ergebnis in der Schweizer Meisterschaft erzielte. Pascal Perroud belegte den 6. Platz in der Gesamtwertung und den 3. Platz in der CS. Der VHC-Champion von 2023 kommt mit seinem Skoda Fabia Rally2 immer besser zurecht, trotz einiger Schäden an der linken Seite seines Autos in der WP 12.
In der RC4 setzten sich Aurélien Devanthéry und Gaël Delasoie mit einem deutlichen Vorsprung von fast vier Minuten vor dem Team von Mathieu Zurkinden und Stéphane Pury durch. Bemerkenswert ist, dass sich der deutsche Fahrer René Noller in der Gesamtwertung zwischen ihnen platzierte, allerdings mit einem Rückstand von 2 Minuten und 50 Sekunden auf Devanthéry. Alle drei Teams fuhren einen Peugeot 208 Rally4. Das Schweizer Podium komplettiert das Duo Moulin-Bigler in einem Renault Clio Rally4.
Devanthéry beendet das Rennen mit fast drei Minuten Vorsprung auf seinen nächsten Verfolger auf dem ersten Platz.
Retournement de situation en VHC
In der VHC-Klasse lag das Team Berard am Ende des ersten Tages in Führung. Allerdings musste sie aufgrund mechanischer Probleme nach der ersten Etappe aufgeben, wodurch das französische Team Bussolini mit ihrem Porsche 911 Carrera RS 3.0 die Führung übernahm. Am Ende setzten sich Clovis Brosy und Gaëtan Aubry – ehemaliger Beifahrer von Michaël Burri – am Steuer ihres BMW M3 bei ihrer ersten gemeinsamen Rallye durch.
Hinter ihnen folgten zwei französische Teams: Michel Ducreux/Ramona Formica (ebenfalls in einem BMW M3) und die Bussolini. Auf dem Schweizer Podium standen Eddy und Marion Tapparel (Porsche 911 SC) sowie Christophe Rumo und Frédéric Rausis im Ford Escort RS2000.
In der Kategorie „Historische Gleichmäßigkeit“ setzte sich das Team Udriot zum zweiten Mal in Folge am Steuer ihres Toyota Celica vor Viglino-Dupraz und Winz-Barthe durch. Wie beim Critérium gewannen Michel Randin und François Allenbach in der Kategorie „Moderne Gleichmäßigkeit“ (VMRS) mit ihrem Toyota Yaris GR.
Die Ergebnisse finden Sie auf der Startseite der Website der Rallye du Chablais.
Photos: Ludovic Carnal, Eichenberger, Cornevaux
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