Max Verstappen dreht seine Runden allein auf weiter Flur. Nichts kann den 26-jährigen Niederländer von der Spitze verdrängen. Selbst Teamkollege Sergio Pérez mit demselben Über-Auto Red Bull RB19 stellte im vergangenen Jahr keine Gefahr dar. Rekordweltmeister Lewis Hamilton mit Mercedes fuhr bisweilen im Windschatten von Verstappen. McLaren mit dem Talentduo Lando Norris und Oscar Piastri war auch nicht beständig genug, genauso wenig Fernando Alonso, der 2023 achtmal auf dem Podest stand, aber nie als Sieger. Ganz anders Verstappen: Er verbesserte mit 19 Siegen bei 22 Grand Prix in einem Jahr (86.36 Prozent!) seinen eigenen Rekord von 2022.
«Ich war dabei!»
Es ist verständlich, dass die Formel-1-Fans – die niederländischen einmal ausgenommen – wenig begeistert sind von den absehbaren Renn- und Saisonverläufen. Dominatoren gab es schliesslich schon mehr als genug: Da waren Michael Schumacher und Ferrari, Sebastian Vettel und Red Bull und schliesslich auch noch Hamilton und Mercedes. «Der Fan sollte sich nicht langweilen. Vielmehr sollte er sich vor Augen führen, dass er später sagen kann: Ich war dabei!», sagte einst der ehemalige Schweizer Formel-1-Pilot Marc Surer. Huldigen wir also Verstappen.
Denn mit Blick zurück möchte man sagen: Er hat mit dem dritten Titelgewinn in Serie erst Fahrt aufgenommen. Sein erster Titelgewinn war von den Vorkommnissen beim skandalösen Finale in Abu Dhabi befleckt, im vorletzten Jahr fiel ein Schatten auf seinen Triumph, weil Red Bull den Budgetdeckel nicht einhielt, schrieb die AUTOMOBIL REVUE. Aber auch: Mit dem dritten Titel ist das Wunderkind erwachsen geworden, sein ungeheurer Ehrgeiz paart sich nun mit strenger Disziplin.