Olivier Burri – Auch gelassen noch schnell genug

Jean-Claude Schertenleib | 01.02.2024

Rallye Monte Carlo Beim Klassiker schaffte Olivier Burri erneut einen Erfolg. Der Bernjurassier belegt eim Gesamtklassement Rang 16.

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Olivier Burri: Die Schweizer Legende bei der Rallye Monte Carlo.

Älter zu werden, bedeutet nicht zwangsläufig, sich alt zu fühlen. Olivier Burri scheint ein Jungspund zu sein, auch wenn er seit letztem September 60 Jahre zählt. Der Bernjurassier startete bereits zum 26. Mal bei der Rallye Monte Carlo, 21-mal sah er bisher das Ziel. Und nun auch am vergangenen Wochenende wieder. Verändert im Vergleich zu früher hat sich die Zielsetzung, Burri ist gelassener geworden, der sportliche Ehrgeiz brennt nicht mehr lichterloh. «Das Ziel? Zwischen dem 20. und 25. Platz ins Ziel zu kommen, das wäre schon nicht schlecht», meinte der Garagist aus Belprahon BE vor der Rallye.

Ein weiterer Erfolg

Buri und sein Co-Pilot Anderson Levratti waren mit einem Skoda Fabia Rally 2 Evo schneller, viel schneller – auch wenn nach den 17 Wertungsprüfungen über 324 Kilometer eine halbe Stunde Rückstand auf die belgischen Sieger Thierry Neuville/Martijn Wydaeghe in einem Hyundai i20N Rally 1 resultierte. Der 16. Schlussrang in der Gesamtwertung und der siebte Platz in der Kategorie RC2 werten die Erfolgsbilanz Burris auf. Seine besten Platzierungen bei insgesamt fünf Top-Ten-Rangierungen bleiben aber die siebten Plätze in den Jahren 1993 und 1997. 1991 startete er in ­einem Ford Sierra RS Cosworth 4×4 erstmals zur Monte und erreichte damals schon den beachtlichen 23. Gesamtrang und Platz sieben in der Klasse N4. Auch wenn Zahlen im Wettkampf eine wichtige Rolle spielen, sagen sie nicht alles aus. Schon gar nicht bei der Rallye Monte Carlo. Sie ist ein steter Kampf, die Strassen laden zu hohen Tempi ein, schnell liegt man dann neben der Piste. Und wehe, es liegt noch Schnee auf den Strassen!

Nie zu viel, nie zu wenig

Den 60-jährigen Olivier Burri zeichnete bei der jüngsten Rallye Monte Carlo aber vor allem eines aus: Konstant schnell, aber ausgeglichen reihte er von Donnerstagabend bis zur Ankunft auf dem Col de Turini am späten Sonntagmorgen Kilometer an Kilometer. Wohlwissend, dass er schon lange nichts mehr beweisen muss und dass die Zeiten vorbei sind, in denen ein Amateur sich zwischen die besten Fahrer der Welt schieben konnte. Mit Können, Erfahrung und Einsatz – nie zu viel, nie zu wenig – feierte Olivier Burri so einen weiteren Erfolg an der Rallye Monte Carlo.

Foto: Ludovic Carnal

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